Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
Vom Netzwerk:
Eben hast du noch gesagt, dass dir mein Chili geschmeckt hat.«
    »Ja, klar, ich kann deine Kochkünste auch verkraften – ich bin unsterblich. Aber die Kleine da würde elendig krepieren.« Ich hörte Maggy empört schnaufen, dann griff sie auch schon nach meiner Hand und zog mich mit sich. Schweigend ließ ich es über mich ergehen. Sie schleifte mich in die Küche und bugsierte mich auf einen der Barhocker.
    »Glaub dem kein Wort. Mein Chili ist köstlich ... es sei denn … magst du überhaupt Chili, oder möchtest du lieber etwas anderes?« Sie wandte sich, freundlich lächelnd und mit strahlenden Augen, an mich. Ich räusperte mich leise, da ich einen Kloß im Hals hatte.
    »Ähm, nein, Chili klingt toll«, wisperte ich mit leiser Stimme und sofort erschien auf Maggys Gesicht ein noch viel breiteres Grinsen. In diesem Moment betraten die anderen drei ebenfalls die Küche und setzten sich zu mir an den Tisch. Grizzly bedachte mich mit einem Du-tust-mir-leid-Blick und ich ignorierte ihn geflissentlich. Ich war noch immer sauer auf ihn – immerhin hatte er gestern meine Flucht verhindert und mich mit seiner schwieligen Pranke beinahe erstickt. Maggy stellte fröhlich summend einen Teller vor mir ab und ich sah mir die braune Flüssigkeit mit Hackfleisch und Bohnen einige Sekunden lang an. Sie sah köstlich aus und ich nahm einen Löffel …
    Am liebsten hätte ich es wieder ausgespukt, so scharf und widerlich war es. In meinem Mund brannte es wie verrückt und ich wollte am liebsten zur Toilette rennen und es wieder raus würgen, doch da alle Blicke im Raum auf mir lagen, riss ich mich zusammen und schluckte das ekelhafte Essen unter Qualen herunter. Bestimmt würde nachher mein Magen rebellieren und alles wieder hervorholen, doch immerhin war ich für den Moment stark. Gott, wie mein Mund brannte! War ihr das Chili ausgerutscht?!
    »Und? Wie findest du es?« Maggy sah mich aus großen, hoffnungsvollen Augen an und da ich meiner Stimme nicht traute hob ich schließlich nur den Daumen in die Höhe und Maggy stieß ein freudiges Quieken aus. Die anderen drei Jungs bedachten mich mit mitleidigen Blicken und als Maggy sich wegdrehte, schob Ryan mir ein Glas mit Wasser zu.
    Dankend nahm ich es und trank es in einem Zug leer. Doch es half nichts, mein Mund brannte weiterhin wie Feuer, und ich war kurz davor, zu heulen, da die Schärfe sich meinen Rachen entlang züngelte und mir langsam in die Augen stieg. Nun warf mir Grizzly einen Ich-hab-es-dir-doch-gesagt-Blick zu und ich verzog mein Gesicht.
    Das half mir nun auch nicht gerade weiter. Ryan hingegen füllte mein Glas wieder mit Wasser und schob es mir hin. In dem Moment drehte sich Maggy wieder zu uns um und setzte sich zu meiner Rechten.
    »Also, Rebecca, hat dir Ryan schon alles erzählt?« Ich nickte, da ich noch immer nicht sprechen konnte und nahm einen weiteren Schluck Wasser.
    »Sie glaubt mir aber noch nicht wirklich«, warf Ryan ein und Maggy nickte wissend.
    »Ja, ich habe es auch erst nicht glauben wollen. Aber dann hab ich den Dummkopf da besser kennengelernt und gemerkt, dass alles stimmt.« Sie deutete grinsend auf Grizzly, welcher schließlich zu ihr trat und ihren zierlichen Körper von hinten mit seinen muskulösen Armen umschlang. Es sah wirklich bizarr aus, wie die kleine, zierliche Elfe in den wuchtigen Armen des Grizzlybären versank, und doch wirkte es so passend. Es sah so aus, als würden die beiden wie zwei Puzzleteile zusammengehörten, aber ich konnte mir wirklich nicht erklären, wieso. Anscheinend war dies die Bindung, von der Ryan gesprochen hatte.
    Maggy und Grizzly, alias Jake, waren also Seelenverwandte. Daran bestand kein Zweifel. Trotzdem wollte ich diese verrückte Story einfach nicht glauben. Ich meinte, ich lebte im 21. Jahrhundert und nicht in irgendeiner Fantasiewelt, wo es so etwas wie Lamias oder Gefährtinnen gab.
    Als ich bemerkte, dass mich Obermacho, alias Shane, welcher mir gegenüber saß, beobachtete, kniff ich wütend die Augen zusammen und musste mich zusammenreißen, ihm nicht die Zunge herauszustrecken. Er grinste nur dümmlich und entblößte dabei zwei Reihen perfekter, weißer Zähne. Zornig trank ich mein restliches Wasser aus und merkte, wie die Schärfe langsam nachließ.
    »Hast du gar keinen Hunger mehr?«, fragte mich Maggy mit freundlichem Blick und schnell schüttelte ich den Kopf. Wahrscheinlich zu schnell, denn auf Maggys Gesicht trat ein trauriger Ausdruck und die Jungs mussten sich ein Grinsen

Weitere Kostenlose Bücher