Rebecca und Shane
Becky nennen?«, fragte mich Maggy grinsend, während sie neben mir herlief und ich nickte schnell. Sie hatte es immerhin sowieso schon getan und ich mochte es auch nicht besonders, wenn man mich ›Rebecca‹ nannte.
»Ich glaube, mit dir komme ich sehr gut aus. Endlich ist mal mehr Mädelspower bei uns. Jetzt muss ich nicht mehr allein gegen die Hohlköpfe ankommen.« Hinter uns war ein protestierendes »Hey!« zu vernehmen und ich grinste breit.
»Ich finde, das hast du bisher auch ziemlich gut geschafft, aber ich greife dir gerne unter die Arme.« Maggy schlang einen ihrer dünnen Ärmchen um mich und wir gingen zusammen in das Restaurant.
Innen waren nur wenige der alt wirkenden Holztische belegt und es war ziemlich klein und schlicht. Durch die hellen Holzwände und die vielen Trophäen und Gemälde an der Wand, herrschte eine gemütliche Atmosphäre. Wir ließen uns an einem großen Ecktisch nieder, bevor die Kerze auf dem Tisch von einem freundlich wirkenden Kellner angezündet wurde und er uns die Speisekarten reichte. Dann ging er – nach einem weiteren, netten Lächeln in unsere Richtung – davon.
Es gab eine ziemlich große Auswahl an Gerichten in dem Restaurant und ich verlor nach einer Weile die Lust, die ganzen Angebote zu lesen, da einfach alles köstlich klang. Ich legte die Karte einfach wieder hin und entschied mich für ein schönes, großes Schnitzel mit Pommes. Damit konnte man nie einen Fehler begehen. Grizzlybär und Shane hatten nicht einmal in ihre Speisekarten geschaut und sahen nur gelangweilt im Raum umher. Sie waren wahrscheinlich oft hier und wussten, was sie nehmen wollten, vermutete ich. Nur Maggy und Ryan inspizierten interessiert ihre Karten und legten sie erst weg, als der Kellner wieder an unseren Tisch kam.
»Ich nehme ein großes Steak und ein Bier«, bestellte Jake sofort, ohne den Kellner überhaupt zu Wort kommen zu lassen.
»Ich nehme das gleiche«, ergänzte Shane trocken und sah den jungen Kellner dabei nicht einmal an. Dieser notierte sich die Bestellung schnell und wandte sich dann an Ryan.
»Ich nehme auch ein Bier und ein Cordon Bleu.«
»Und ich nehme eine Apfelschorle und den Nudel-Mozzarella-Auflauf«, orderte Maggy mit ihrer hohen Stimme. Schließlich wandte sich der Kellner mit seinem freundlichen Lächeln mir zu und ich lächelte ihn ebenfalls an.
»Ich hätte gern eine Fanta und ein großes Schnitzel mit Pommes.« Während er mich weiterhin anstrahlte, schrieb er sich die Bestellung auf und verschwand dann wieder. Ich blickte ihm grinsend hinterher. Er sah wirklich gut aus, mit seinen schwarzen Haaren und den hellen Augen. Vermutlich war er in meinem Alter und jobbte hier nebenbei. Maggy stupste mich in die Seite und ich sah schnell zu ihr.
»Der hat dich total angegrinst. Er steht auf dich«, neckte sie mich breit grinsend und ich schüttelte lachend den Kopf.
»Quatsch. Das ist sein Job, freundlich zu den Kunden zu sein«, erwiderte ich schlicht und sie hob nur spöttisch die Augenbrauen.
»Ja, klar, wenn du meinst.« Lachend verdrehte ich die Augen und bemerkte die Blicke von Ryan und Shane auf mir. Sie sahen uns beide interessiert an und ich wandte schnell meinen Blick wieder ab. Ich hasste es, so gemustert zu werden.
Nach einer Weile kam endlich das Essen und ich freute mich riesig auf mein großes Schnitzel. Ich hatte wirklich keine Ahnung wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte … mein Magen fühlte sich auf jeden Fall komplett leer an und machte Luftsprünge, als ich das köstliche Essen entdeckte. Der Kellner stellte geschickt die Teller vor uns ab.
»Ich wünsche einen guten Appetit.« Mir fiel auf, dass er tatsächlich nur mich ansah, während er sprach, und musste unwillkürlich lächeln. Maggy hatte tatsächlich recht. Er starrte mich wirklich an.
»Gibt es noch was?«, keifte ihn Obermacho an und der freundliche Junge machte sich schnell vom Acker. Genervt sah ich Shane an.
»Warum musst du dich immer wie ein Volltrottel benehmen?«
»Ich will eben essen und nicht zusehen, wie der Typ sich hoffnungslos an dich ranmacht.« Er zuckte gelassen mit den Schultern und würdigte mich nicht mal eines Blickes, während er sprach. Trottel!
»Wer sagt denn, dass es hoffnungslos ist?« Nun sah er doch auf und bedachte mich mit einem skeptischen Blick.
»Ich.« Empört blies ich die Wangen auf und vergaß ganz und gar mein Essen.
»Wie bitte?« Shane stöhnte genervt.
»Der Typ ist keiner von uns und das heißt im Klartext, du
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