Rebecca und Shane
bestellte ich freundlich und der Kellner notierte es sich lächelnd. Nachdem er auch die Bestellung von Alexandré notiert hatte, verschwand er erneut und nun blieben wir allein zurück und sahen uns scheu an. Ich fühlte mich wieder einmal überfordert und wusste nicht wo ich hinschauen und wie ich mich verhalten sollte. Alexandré war zwar nett, aber Smalltalk fiel mir mit ihm verdammt schwer, was vermutlich am Altersunterschied lag.
››Was ist eigentlich deine bevorzugte Literatur?‹‹ Seine Ausdrucksweise erstaunte mich immer wieder, sodass es einige Sekunde dauerte bis ich ihm antwortete.
››Ich lese eigentlich die verschiedensten Romane. Von Drama über Liebesgeschichte bis hin zum Thriller ist alles dabei.‹‹
››Wer ist dein Lieblingsautor?‹‹
››Auf jeden Fall Cassandra Clare, Nicholas Sparks und ich mag es auch Bücher von Jane Austen zu lesen.‹‹
››Jane Austen… das ist wirklich interessant. Das hätte ich gar nicht vermutet.‹‹
››Wieso?‹‹ Dachte er ich sei so doof und würde sie nicht verstehen?
››Nun ja es ist schon etwas ältere Literatur, welche heute nicht mehr so angesehen ist.‹‹
››Schon aber ich bin durch den Film
Stolz und Vorurteil
auf sie aufmerksam geworden und musste es einfach lesen. Es ist einfach so wahr was sie schreibt. Ich finde es faszinierend. Ich mag sowieso Geschichten aus der früheren Zeit und besitze sehr viele davon.‹‹
››Wenn sie dich wirklich interessieren, ich habe in meiner Bibliothek haufenweise solcher Bücher. Du kannst ja mal vorbeikommen und solange schmökern wie du möchtest.‹‹
››Das wäre wirklich cool.‹‹ Wir lächelten uns fröhlich an und ich war erleichtert, dass wir wenigstens eine Gemeinsamkeit gefunden hatten, über die wir reden konnten. Während wir weiter über Autoren und Bücher redeten, ließ ich meinen Blick durch das Restaurant schweifen und begegnete dabei ungewollt einem ziemlich intensiven Blick, der mich wie üblich gefangen hielt. Warum sah Shane so sauer aus? Doch nicht noch immer wegen gestern Nacht? Nein… er wirkte eher… ich konnte es nicht erklären, aber sein Blick jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. Was war nur los mit ihm? Hatte ich etwas Falsches gesagt oder getan?
››Rebecca?‹‹ Verwirrt schreckte ich aus meinen Gedanken auf.
››Oh Entschuldigung. Ich war in Gedanken… Ich muss mir mal kurz…‹‹ Was sagten gebildete Frauen im Filmen immer? Ach ja! ››die Nase pudern.‹‹ Charmant lächelnd erhob ich mich von meinem Stuhl und schritt vorsichtig, da ich ziemlich hohe Schuhe anhatte, auf die Toiletten zu. Hinter mir vernahm ich ein Geräusch und drehte mich im Gehen um.
››Traut ihr mir nicht mal zu alleine auf die Toilette zu gehen?‹‹, fragte ich schnippisch, doch Shanes Miene verriet nicht was ihm durch den Kopf ging. Er wirkte nicht mehr mörderisch, sondern emotionslos und kalt. Was zur Hölle war eigentlich los mit ihm? Zähneknirschend drehte ich mich wieder um und öffnete die Tür zur Damentoilette. Gerade als ich sie hinter mir schließen wollte, versperrte mir Shane den Weg und schlüpfte ebenfalls in das DAMEN-Klo.
Empört stemmte ich die Hände in die Hüften. ››HEY! Kannst du nicht lesen? An der Tür steht für DAMEN! Und das bist du auf keinen Fall, oder täusche ich mich etwa?‹‹ Allein das Funkeln in seinen Augen verriet mir, dass er mich genau verstand und immer noch ziemlich wütend war. ››Erde an Macho! Ich würde gerne auf die Toilette! A.L.L.E.I.N!‹‹ Wieder keine Reaktion. ››Sag mal bist du auf Droge?‹‹ Und schon wieder keine Reaktion… ››VERSCHWINDE!‹‹
…
››SHANE!‹‹
Plötzlich ging alles ganz schnell. Ohne Vorwarnung wurde ich gegen die nächste Wand gedrückt und war zwischen Shanes Körper und dieser gefangen. Sofort rutschte mir mein Herz in die Hose und überschlug sich beinahe, so schnell pochte es. Mein Schrei blieb mir im Hals stecken und ich hielt zischend die Luft an, da mir Shanes unglaublicher Duft entgegen strömte und meine Sinne vernebelte. Verdammt warum musste gerade er so eine Wirkung auf mich haben?
Shanes dunkle Augen hielten meine gefangen und ich schluckte hart. Was ging hier nur vor sich?
››Entschuldige‹‹, kam ein leises Murmeln von Shane und ich sah ihn weiterhin wie gebannt an. ››Ich konnte mich nicht zusammenreißen.‹‹ AH sein Körper war SO nah! ZU nah! Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. ››Aber es hat mich
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