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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mir trinken?«
    Stephanos setzte sich ihr gegenüber. Als der Kellner einschenken wollte, bedeutete er ihm, er würde es selbst tun. »Sind Sie Amerikanerin?« fragte er, nachdem er beide Gläser mit dem perlenden Getränk gefüllt hatte.
    »Sieht man das nicht?«
    »Nein, ich hatte eher gedacht, Sie seien Französin, bis ich Ihre Stimme hörte.«
    »Wirklich?« Rebecca fühlte sich geschmeichelt. »Ich komme gerade aus Paris.« Sie musste sich zwingen, sich nicht ans Haar zu fassen. Sie hatte es in Paris schneiden lassen.
    Stephanos hob das Glas, und sie stießen an. Rebeccas Augen leuchteten.
    »Waren Sie geschäftlich dort?« fragte er.
    »Nein, nur zum Vergnügen.« Was für ein schönes Wort, dachte sie. Vergnügen. »Es ist eine wundervolle Stadt.«
    »Ja, das stimmt. Fliegen Sie öfter dorthin?«
    Rebecca lächelte. »Nicht oft genug. Und Sie?«
    »Ab und zu.«
    Beinahe hätte sie neidvoll aufgeseufzt. »Fast wäre ich noch länger dort geblieben, aber ich hatte mir vorgenommen, auch noch Griechenland zu sehen.«
    Sie war allein, ein wenig rastlos und reiselustig. Vielleicht hatte sie ihn deswegen angezogen, denn er war nicht anders. »Ist Korfu Ihr erstes Reiseziel, oder waren Sie schon anderswo in Griechenland?«
    »Nein, ich bin direkt nach Korfu gekommen.« Rebecca trank einen Schluck. Sie hatte das Gefühl zu träumen. Griechenland, Champagner und dann noch dieser Mann … »Es ist wundervoll, viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe.«
    »Ah, dann sind Sie zum ersten Mal hier?« Er konnte nicht sagen, warum er sich darüber freute. »Wie lange werden Sie bleiben?«
    »Solange es mir gefällt.« Rebecca lächelte über das Gefühl der Freiheit, das sie empfand. »Und Sie?«
    Er hob das Glas. »Voraussichtlich wohl länger, als ich eigentlich geplant hatte.« Als dann der Kellner neben ihnen am Tisch auftauchte, bestellte Stephanos auf Griechisch. »Wenn Sie gestatten, suche ich Ihnen Ihr erstes Mahl auf dieser Insel aus«, sagte er höflich.
    Rebecca trank einen weiteren Schluck Champagner. »Ja, sehr gern. Vielen Dank.«
    Es war so einfach. So einfach, hier zu sitzen, Neues zu erfahren und zu erleben. Sie hatte völlig vergessen, dass sie diesen Mann überhaupt nicht kannte, und sie hatte auch vergessen, dass sie nur für eine begrenzte Zeit auf diese Art würde leben können. Sie sprachen über nichts Bedeutsames, sondern redeten über Paris, das Wetter und den Wein. Trotzdem kam es Rebecca so vor, als wäre es die interessanteste Unterhaltung, die sie je geführt hatte.
    Stephanos Nikodemos sah sie währenddessen an, als würde er es ebenfalls genießen, sich mit ihr eine Stunde lang über gänzlich Belangloses zu unterhalten.
    Rebecca hatte das Gefühl, der Mann ihr gegenüber wollte einfach nur ihre Gesellschaft beim Essen und nichts weiter. Deswegen erklärte sie sich auch sofort einverstanden, als er nach dem Essen einen Strandspaziergang vorschlug. Wie konnte man einen solchen Abend besser beenden als mit einem Spaziergang im Mondlicht?
    »Von meinem Balkon aus habe ich vorhin eine Weile aufs Meer geschaut«, sagte sie und streifte sich die Schuhe ab, als sie den Strand erreicht hatten. »Ich hätte nicht gedacht, dass es noch schöner aussehen könnte als bei Sonnenuntergang.«
    »Das Meer wechselt seinen Ausdruck im Licht – wie das Gesicht einer Frau«, meinte er nachdenklich. »Deswegen fühlen sich die Männer auch zu ihm hingezogen.«
    »Ja? Fühlen Sie sich vom Meer angezogen?«
    »Ich habe viel Zeit auf dem Wasser verbracht. In meiner Kindheit habe ich an dieser Küste gefischt.«
    Beim Essen hatte Stephanos ihr erzählt, dass er mit seinem Vater viel zwischen den Inseln umhergereist war. »Es muss aufregend gewesen sein, von einem Ort zum anderen zu reisen, jeden Tag etwas anderes zu sehen.«
    Er zuckte mit den Schultern. Stephanos wusste nicht zu sagen, ob die Rastlosigkeit in ihm angeboren oder eine Gewohnheit aus seiner Jugendzeit war. »Nein, schlecht war es nicht.«
    »Ich reise gern.« Lachend warf Rebecca ihre Schuhe auf den Sand und ging ans Wasser. Der Champagner und auch das sanfte Mondlicht wirkten leicht berauschend auf sie. Die Brandung schwappte gegen ihren Rock und nässte den Saum. »In einer solchen Nacht wie heute kann ich mir gar nicht vorstellen, einmal wieder nach Hause zu gehen.«
    Sie steckt voller Lebensfreude, fuhr es Stephanos durch den Sinn. Ihre Gesichtszüge strahlten eine Lebhaftigkeit aus, die bewundernswert ist. »Wo ist Ihr Zuhause?« fragte

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