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Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm

Titel: Rebecka Martinsson 01 - Sonnensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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so, wie Viktor Strandgård das immer getan hatte.
    Spinnt der denn?, überlegte Rebecka.
    Die Zuhörer rutschten peinlich berührt auf ihren Stühlen hin und her. Am Ende rettete Thomas Söderberg die Situation.
    »Berichte von der Kraft der Fürbitten«, sagte er.
    Anna-Maria nickte zum Fernseher hinüber, wo Curt die Gemeinde unterwies.
    »Er hat in der Kirche gebetet, als wir mit den Pastoren gesprochen haben«, sagte sie. »Ich weiß, dass du früher zu dieser Gemeinde gehört hast. Hast du den Pastor und die Gemeinde gekannt?«
    »Ja«, sagte Rebecka in ablehnendem Tonfall, um klarzustellen, dass sie über dieses Thema nicht sprechen wollte.
    Manche sogar in der alten biblischen Bedeutung, dachte sie, und plötzlich bewegte sich die Kamera, und Thomas Söderberg schien ihr voll ins Gesicht zu blicken.
     
    Rebecka sitzt in Thomas Söderbergs Büro im Besuchersessel und weint. Es ist die Zeit des Schlussverkaufs. In der Stadt wimmelt es nur so von Menschen. Handgeschriebene Schilder mit roten Prozentzahlen hängen hinter den Schaufenstern.
    Diese Stimmung sorgt dafür, dass sie sich innerlich total hohl fühlt.
    » Es kommt mir so vor, als ob Er mich nicht liebt « , jammert sie.
    Die Rede ist von Gott.
    » Ich komme mir vor wie sein Stiefkind « , sagt sie. » Wie ein Wechselbalg. «
    Thomas Söderberg lächelt vorsichtig und reicht ihr noch ein Taschentuch. Sie putzt sich energisch die Nase. Eben achtzehn geworden und heult wie ein kleines Kind.
    » Warum kann ich Seine Stimme nicht hören « , schluchzt sie.
    » Du kannst Ihn jeden Tag hören und mit Ihm sprechen. Sanna kann Ihn hören. Viktor ist Ihm sogar begegnet … «
    » Das mit Viktor ist etwas ganz Besonderes « , wirft Thomas Söderberg dazwischen.
    » Genau « , heult Rebecka. » Ich wäre auch gern wenigstens ein wenig besonders. «
    Thomas Söderberg schweigt eine Weile und scheint in sich nach den richtigen Worten zu suchen.
    » Das ist eine Frage des Trainings, Rebecka « , sagt er. » Du musst mir glauben. Anfangs, wenn ich glaubte, Seine Stimme zu hören, dann hörte ich nur meine eigene Phantasie. «
    Er verschränkt die Hände vor der Brust, schaut zur Decke hoch und sagt mit kindlicher Stimme:
    » Liebst du mich, Gott? «
    Dann antwortet er im Bass:
    » Ja, Thomas, das weißt du. Unendlich liebe ich dich. «
    Rebecka muss unter Tränen lachen. Sie lacht fast zu sehr. Sie läuft über vor Lachen, einfach, weil sie ein Vakuum aus sich herausgeweint hat, das sich leicht mit einem anderen Gefühl füllen lässt. Thomas stimmt ein und lacht ebenfalls. Dann wird er plötzlich ernst und schaut ihr lange in die Augen.
    » Und du bist etwas Besonderes, Rebecka. Glaub mir, du bist etwas Besonderes. «
    Wieder kommen die Tränen. Lautlos rollen sie über ihre Wangen. Thomas Söderberg streckt den Arm aus und wischt sie ab. Seine Handfläche streift ihre Lippen. Rebecka erstarrt. Um ihn nicht zu verscheuchen, wird sie später denken.
    Thomas Söderbergs andere Hand streckt sich nach ihr aus, und mit dem Daumen wischt er ihre Tränen fort, während die übrigen Finger ihre Haare fassen. Sein Atem ist ihr plötzlich sehr nah. Er fließt wie Wasser über ihr Gesicht. Es riecht ein wenig herb nach Kaffee und süß nach Pfefferkuchen, und dann noch nach etwas, das nur ihm gehört.
    Danach passiert alles ganz schnell. Sein Mund schließt sich über ihrem Mund. Seine Finger verflechten sich mit ihren Haaren. Sie legt eine Hand um seinen Hinterkopf und versucht vergeblich, an seinem Hemd auch nur einen einzigen Knopf zu öffnen. Seine Hände machen sich an ihrer Brust zu schaffen und wollen unter ihren Rock. Sie haben es eilig. Sie machen sich übereinander her, ehe die Vernunft sie einholen kann. Ehe die Schuldgefühle sich einstellen.
    Sie legt die Arme um seinen Hals, und er zieht sie aus dem Sessel, hebt sie auf den Schreibtisch und streift zugleich ihren Rock hoch. Sie will zu ihm. Presst sich an ihn. Als er ihr die Strumpfhose auszieht, zerschrammt er ihren Oberschenkel. Aber das merkt sie erst später. Er zieht ihr nicht die Unterhose aus. Dazu reicht die Zeit nicht. Er schiebt sie in der Mitte zur Seite und knöpft gleichzeitig seine Hose auf. Über seiner Schulter sieht sie den Schlüssel in der Tür. Sie denkt, dass sie abschließen müssten, aber schon ist er in ihr. Ihr Mund öffnet sich an seinem Ohr, und sie holt bei jedem Stoß Atem. Sie klammert sich an ihn wie ein Affenjunges an seine Mutter. Er kommt stumm und zurückhaltend in einem letzten

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