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Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Titel: Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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werden.
    Aber hier. Er würde reich werden. Richtig reich. Wer als Erster hier einstieg, würde ein Vermögen machen. Und Städte bauen, Straßen, Eisenbahnen, Kraftwerke.
    Später sagte er zu Diddi und Inna:
    »Die Grube ist eigentlich nur ein Schlammloch im Boden. Sie haben keine Ausrüstung, sie hacken und buddeln mit der Hand. Trotzdem finden sie eine Menge. Da unten liegt ein unvorstellbarer Reichtum.«
    »Und jede Menge Ärger«, hatte Diddi eingewandt.
    »Sicher«, sagte Mauri. »Aber wenn die Probleme nicht existierten, wären alle Furchtsamen schon hier. Ich will der Erste sein. Der Kongo ist übel, aber das hier! Uganda hat immerhin internationale Abkommen zum Schutz ausländischer Investoren unterzeichnet. MIGA, OPIC …«
    »Wir können nur hoffen, dass sie um ihre Entwicklungshilfe fürchten.«
    »Sie wollen doch einen richtigen Bergwerksbetrieb, sie sitzen auf einem Schatz, haben aber keinerlei Kompetenzen, um den zu heben. Vor fünf Jahren hat die Hemamiliz hier in dieser Grube Sprengungen vorgenommen. Sie hatten ein paar armselige Geologen, die davon abrieten, aber auf die hörte ja niemand. Und auf diese Weise sind über hundert Mann da unten wie Ratten krepiert.«
    »Es wird Ärger geben«, sagte Diddi pessimistisch.
    »Natürlich«, antwortete Mauri. »Davon gehe ich aus. Das ist doch genau unsere Schiene.«
    »Du bist mein Herrchen«, sagte Inna. »Ich finde, du solltest kaufen.«
     
    Inna schläft die Schmerzen in ihrem zerschundenen Gesicht weg. Mauri steht am Fenster im Hotelzimmer und hört den Kröten in der ugandischen Nacht zu.
    Gerhart Sneyers hatte die ganze Zeit recht, denkt er.
    »Die haben nicht die Kapazitäten, ihre Rohstoffe selber abzubauen«, sagt Sneyers in Mauris Erinnerung und schert so gut wie alle afrikanischen Länder über einen Kamm, »aber es passt ihnen auch nicht, dass wir das können, und deshalb meinen sie, dass die Rohstoffe in ihrem Land natürlich ihnen gehören. Mit denen kann man nicht diskutieren.«
    Mauri war von Sneyers’ Gerede angewidert gewesen, es verriet lauter Vorurteile, und Sneyers schien Afrikas Kolionalgeschichte total vergessen zu haben. Außerdem hatte Sneyers keinerlei Probleme mit Wörtern wie »Neger« und bezeichnete ihre Staaten als »zurückgeblieben«.
    Aber schon im Juli, als die belgischen Ingenieure ermordet wurden, ging Mauri auf, dass es sich in Uganda nicht um vorübergehende Probleme handelte. Er legte das Kilembe-Projekt auf Eis, holte die westlichen Arbeitskräfte nach Hause und bildete hundert Männer und Frauen aus der Umgebung dazu aus, den Grubenbereich zu bewachen. Einen Monat später erfuhr er, dass sie die Grube ihrem Schicksal überlassen hatten.
    Um Investoren zu gewinnen, hatte Kallis Mining einen Minimalertrag des Projektes garantiert. Die Investoren meldeten sich sofort und bestanden auf Zahlung.
    Nach der Besprechung in Miami hatte Sneyers ihm ein Konto genannt und geraten, Geld für künftige Unternehmungen beiseitezulegen.
    »Das Geld darf nicht ausfindig gemacht werden können«, sagte er.
    Schon im Juli fing Mauri an, Geld auf dieses Konto zu überführen. Einige verstreute Verkäufe. Es kann durchaus passieren, dass er dieses Geld brauchen wird, um zukünftige Forderungen der Investoren in Kilembe zu bezahlen. Er kann sich jetzt keinen Panikverkauf leisten, um Kapitel freizusetzen, das würde dem guten Ruf der Kallis-Gruppe auf dem Markt gewaltig schaden. Und alle würden sich vorsehen. Er hat auch Geld für den Aufbau von Kadagas Truppen im nördlichen Landesteil abgeführt. Kadaga hat die Umgebung von Kilembe und von anderen Gruben gesichert. Aber, hat Gerhart Sneyers zu Mauri Kallis gesagt, das ist auf lange Sicht keine Lösung. Kadaga kann die Gruben beschützen, aber nicht die Infrastruktur. Es ist also unmöglich, auf sichere Weise etwas aus den Gruben fortzuschaffen. Außerdem wäre es illegal für Mauri Kallis, in der jetzigen Situation die Gruben auszubeuten. Die notwendige Erlaubnis der Behörden gilt nicht mehr.
    Die Besprechung mit der Wirtschaftsministerin entscheidet die Sache ein für alle Mal. Wenn Mauri bisher gezögert hat, dann ist jetzt Schluss damit. Er hat versucht, sich in einem durch und durch korrupten Land als Ehrenmann zu zeigen. Jetzt wird er nicht mehr so naiv sein.
    Gerhart Sneyers hat recht. Museveni is a dead end.
    Außerdem ist Museveni ein Diktator und Unterdrücker. Er gehört vor ein Kriegsgericht. Ihn aus dem Weg zu schaffen erscheint mehr und mehr als moralische

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