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Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Titel: Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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der glauben, sie wolle sich Mitesser ausdrücken.
     
    Malou von Sivers Hände huschen nicht umher. Sie ist ein Profi. Ihre kupferfarbene Mähne ist gründlich eingesprayt und bleibt an Ort und Stelle.
    Malou von Sivers: »Sie wohnen hier auf dem Gutsgelände?«
    Diddi Wattrang (lacht): »Ach, wie schrecklich das klingt. Nach Wohngemeinschaft oder so.«
    Inna Wattrang (lacht ebenfalls und legt kameradschaftlich ihre Hand auf die von Malou): »Sie können ja einziehen und sich meiner Kochgruppe anschließen.«
    Malou von Sivers: »Aber jetzt mal im Ernst: Ist das nicht manchmal anstrengend? Sie arbeiten eng zusammen. Und wohnen eng zusammen.«
    Diddi Wattrang: »So eng ist das nun auch wieder nicht. Das Grundstück ist ziemlich groß. Meine Familie und ich haben das alte Verwalterhaus, man kann es von hier aus nicht sehen.«
    Inna Wattrang: »Und ich hause in der alten Wäscherei.«
    Malou von Sivers: »Erzählen Sie! Wie haben Sie einander kennengelernt? Sie beide und Mauri Kallis?«
    Diddi Wattrang: »Mauri und ich haben zu Anfang der Achtzigerjahre zusammen die Handelshochschule besucht. Mauri gehörte zu der kleinen Gruppe von Studenten, die mit Aktien spekulierten und vor den Börsenmonitoren der Kneipen herumhingen, wenn der Handel in Gang kam.«
    Inna Wattrang: »Das war damals ziemlich ungewöhnlich, mit Wertpapieren zu handeln, meine ich. Das war nicht so wie heute.«
    Diddi Wattrang: »Und Mauri war ungeheuer tüchtig.«
    Inna Wattrang (beugt sich vor und lächelt neckend): »Und Diddi hat Mauri dann beschwatzt …«
    Diddi Wattrang (versetzt seiner Schwester einen Rippenstoß):
    »Beschwatzt! Wir waren schließlich Freunde!«
    Inna Wattrang (stellt sich ernst): »Sie waren Freunde!«
    Diddi Wattrang: »Und ich habe ein wenig Kapitel zugeschossen …«
    Malou von Sivers: »Sind Sie reich geworden?«
    Alles schweigt für eine halbe Sekunde.
     
    Hoppla, dachte Anna-Maria und versuchte, den viel zu heißen Kaffee zu trinken, mit dem Rebecka hereingeschlichen war. Über Geld redet man offenbar nicht. Bestimmt ist das vulgär.
     
    Diddi Wattrang: »An studentischen Maßstäben gemessen, ja. Er hatte damals schon den richtigen Riecher. Stieg 1984 langfristig bei Hennes & Mauritz ein, traf sich mit den Spitzen von Skanska, Sandvik, SEB, das Timing war perfekt, fast die ganze Zeit. Ende der Achtzigerjahre ging es vor allem um Substanzbewertung, und er war einfach teuflisch begabt darin, das nächste Objekt zu finden, das vor einer Aufwertung stand. Grundstücke wurden schon während unseres Studiums wichtig. Ich weiß noch, wie Anders Wall an der Schule einen Vortrag hielt und allen riet, Wohnungen in der Stockholmer Innenstadt zu kaufen. Da war Mauri schon aus dem Studentenwohnheim ausgezogen und besaß eine Zweizimmerwohnung, die er selbst bewohnte, und zwei kleine Einzimmerwohnungen, die er vermietete.«
    Malou von Sivers: »Die Presse nennt ihn Wunderkind, Aschenbrödel, Finanzgenie aus dem Niemandsland …«
    Inna Wattrang: »So ist er noch immer. Lange ehe China in Gang kam, hat er schon auf Grönland Probebohrungen nach Olivin vorgenommen. Und danach lagen die LKAB und China vor ihm auf den Knien und flehten, die Funde kaufen zu dürfen.«
    Malou von Sivers: »Das müssen Sie uns, die in der Materie nicht so bewandert sind, aber näher erklären.«
    Inna Wattrang: »Sie brauchen Olivin, um aus Eisen Stahl zu machen. Das hat er vor allen anderen erkannt. Dass wir auf dem Stahlmarkt eine unglaubliche Entwicklung beobachten würden, wenn China erst einmal loslegt.«
    Diddi Wattrang: »Was China anging, war er sich absolut sicher. Lange vor allen anderen.«
     
    Es ist Februar 1985. Diddi Wattrang besucht seit einigen Monaten die Handelshochschule. Er ist kein begabter Student. Und dabei ist der Druck von zu Hause sehr stark, auf ihn und auf seine Lehrer. Seine Mutter lädt zum Sommerkonzert, das jedes Jahr Anfang August stattfindet, unter freiem Himmel natürlich, man lässt doch nicht alle Welt ins Haus. Für die Eingeladenen ist es trotzdem einer der Höhepunkte des Jahres, sie bezahlen gern für die Eintrittskarte, mit dem Geld soll schließlich der kulturhistorische Wert des Gutes erhalten bleiben, es ist fast ein wohltätiges Ziel, immer muss ein Dach neu gedeckt oder eine Wand gekalkt werden. Und wenn sich die Leute dann untereinander mischen, prägt Mama Diddis Französischlehrer immer ein: »In unserer Familie halten wir ihn für eine echte Begabung.« Papa ist Duzfreund des Rektors, aber der Rektor

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