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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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Wühlmäuse rennen ahnungslos unter dem Schnee umher. Ihnen ist das alles völlig egal.
    Auch ich fühle mich merkwürdig kalt und unberührt. Aber das war ich vielleicht auch schon, als ich noch gelebt habe.
    Hjalmar Krekula löst sich vom Türrahmen.
    »Das war ja wohl verdammt überflüssig«, sagt er.
    Hjörleifur Arnarsons Beine zucken und zappeln, während sein Leben verrinnt.
    »Sei kein Weib«, antwortet Tore. »Zieh die Handschuhe an. Wir möblieren hier ein wenig um.«

Dienstag, 28. April
    » WARUM ZUM TEUFEL meldest du dich nicht, wenn ich anrufe?«
    Måns Wenngrens verärgerte Stimme am Telefon.
    Rebecka Martinsson rollte mit dem Schreibtischsessel zur Tür und schloss sie mit einem Tritt.
    »Tu ich doch«, sagte sie.
    »Du weißt, was ich meine. Ich habe versucht, dich auf deinem Mobiltelefon anzurufen, und ich mag es nicht, wenn ich einfach weggedrückt werde.«
    »Ich arbeite doch«, sagte Rebecka geduldig. »Und du tust das schließlich auch, Måns. Manchmal, wenn ich anrufe …«
    »Und dann rufe ich bei der ersten Gelegenheit zurück.«
    Rebecka schwieg. Sie hatte ihn wirklich anrufen wollen. Aber das hatte sie dann vergessen. Oder es nicht geschafft. Sie hatte bis spät gearbeitet, da sie ja mit Anna-Maria Mella zu Hjörleifur Arnarson gefahren war. Danach hatte Sivving sie zum Abendessen eingeladen, und als sie dann nach Hause gekommen war, war sie sofort eingeschlafen. Sie hätte ihn anrufen und von Hjörleifur erzählen sollen. Dass der nackt durch den Wald rannte und ihr fruchtbarkeitsfördernde ökologische Eier geben wollte. Das hätte Måns zum Lachen gebracht.
    »Ich kapier das nicht«, sagte er. »Spielst du Spielchen mit mir? Irgendwas mit Distanz und Nähe? Sag einfach Bescheid. Ich bin ein sauguter Spieler.«
    »So was mache ich nicht«, sagte Rebecka. »Und das weißt du.«
    »Ich weiß nichts. Ich glaube, du lässt hier ein kleines Machtspiel ablaufen. Aber weißt du was, Rebecka, mit mir funktioniert das scheißschlecht. Ich werde nur kalt, das ist alles.«
    »So ist das doch nicht, verzeih mir … Spiele liegen mir wirklich nicht … du bist wunderbar.«
    Måns verstummte am anderen Ende der Leitung.
    »Dann zieh endlich her«, sagte er schließlich leise. »Wenn du mich wunderbar findest.«
    »Ich kann nicht«, sagte sie. »Das weißt du.«
    »Wieso nicht? Du kannst hier Teilhaberin werden, Rebecka. Und du verplemperst deine Fähigkeiten da oben in der Staatsanwaltschaft. Ich kann nicht hochziehen.«
    »Ich weiß«, sagte Rebecka.
    »Ich will mit dir zusammen sein.«
    »Und ich will mit dir zusammen sein«, sagte Rebecka. »Können wir es nicht so lassen, wie es ist? Wir sehen uns doch oft.«
    »Auf die Dauer wird das nicht gehen.«
    »Warum nicht? Es geht doch bei vielen anderen.«
    »Bei mir nicht. Ich will dich die ganze Zeit. Ich will morgens mit dir aufwachen.«
    »Aber wenn ich bei Meijer & Ditzinger arbeitete, würden wir uns erst recht nicht sehen.«
    »Hör doch auf!«
    »Das stimmt doch. Nenn mir eine Frau in der Kanzlei, die eine gute Beziehung hat.«
    »Dann such dir hier in Stockholm einen Job als Staatsanwältin. Nein, das willst du ja auch nicht. Es scheint dir sehr gut zu passen, mich auf Distanz zu halten und dich nur dann am Telefon zu melden, wenn du gerade Lust dazu hast. Wenn du nichts Besseres zu tun hast. Ich habe keine Ahnung, was du gestern Abend gemacht hast.«
    »Komm mir bitte nicht so. Ich habe bei Sivving zu Abend gegessen.«
    »Das sagst du.«
    Måns’ Stimme redete immer weiter. Rebeckas Bürotür wurde geöffnet, und Anna-Maria Mella schaute herein. Rebecka Martinsson schüttelte den Kopf und zeigte auf das Telefon, um klarzustellen, dass sie beschäftigt sei. Aber Anna-Maria nahm einen Zettel von ihrem Schreibtisch und schrieb mit großen Buchstaben darauf: »Hjörleifur Arnarson ist TOT!!!«
    »Ich muss aufhören«, sagte Rebecka zu Måns. »Hier ist etwas passiert. Ich ruf dich zurück«
    Måns unterbrach seine Ausführungen.
    »Mach dir keine Umstände«, sagte er. »Ich will mich nicht aufdrängen.«
    Er wartete eine Sekunde, ob sie etwas sagen würde.
    Rebecka schwieg.
    Er beendete das Gespräch.
    »Probleme mit dem Kerl?«, fragte Anna-Maria.
    Rebecka schnitt eine Grimasse, aber ehe sie antworten konnte, sagte Anna-Maria: »Weißt du was? Wir scheißen jetzt auf die Typen. Ich bin vor zwei Minuten gekommen und habe von Sonja in der Zentrale gehört, dass Göran Sillfors Hjörleifur tot aufgefunden hat. Sven-Erik und Tommy Rantakyrö sind

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