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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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einen Fleck um das eine Auge.
    »Was bist du für eine Mischung?«, fragte Rebecka.
    Die Hündin leckte ein wenig in der Luft herum. Ein Zeichen, dass sie freundlich gesinnt war. Rebecka streckte die Zunge heraus und leckte sich den Mundwinkel. Auch sie war freundlich gesinnt.
    »Erkennst du mich?«, fragte sie. »Aber natürlich.«
    Danach hörte sie sich zu Tommy Rantakyrö sagen: »Ich finde, sie hat kluge Augen wie ein Bordercollie, siehst du, wie wach sie meinen Blick erwidert? Sie findet es überhaupt nicht bedrohlich, wenn man ihr in die Augen schaut. Nicht wahr, Mädel? Und lieb wie ein Labrador, was? Nehmt sie nicht mit. Ich kümmere mich um sie. Wenn er irgendeinen Verwandten hat, der sie nehmen will, dann wisst ihr, wo sie ist, und wenn nicht, dann …«
    Måns wird toben, dachte sie.
    »Na gut«, sagte Tommy Rantakyrö und sah erleichtert und froh aus. »Wie sie wohl heißt?«
    »Vera«, sagte Rebecka. »Das hat er gestern gesagt.«
    »Aha«, sagte Tommy Rantakyrö. »Du warst also gestern mit Mella hier? Sven-Erik ist ganz schön sauer. Und ich kann ihn wirklich verstehen.«
    In der Küche unterhielt sich Sven-Erik Stålnacke mit Göran Sillfors.
    Hjörleifur lag vor der Speisekammer rücklings auf dem Küchenboden, neben ihm eine umgekippte Trittleiter. Die Schrankklappe über der Speisekammer stand offen. Zwei Rucksäcke standen auf dem Boden.
    »Scheiße«, rief Anna-Maria, als sie die Küche betrat. »Ihr dürft doch hier nicht rumtrampeln. Die Spurensicherung wird durchdrehen. Wir müssen absperren.«
    »Willst du mich jetzt auch noch belehren?«, fauchte Sven-Erik.
    »Du wärst wohl froh, wenn ich überhaupt nicht gekommen wäre«, fauchte Anna-Maria zurück. »Wenn ich zur Arbeit komme, muss Sonja aus der Zentrale mir das von Hjörleifur sagen.«
    »Und ich muss mir sagen lassen, dass du gestern schon Hjörleifur und Göran Sillfors vernommen hast. Das ist super. Du bist also nicht auf die Idee gekommen, das gestern bei der Besprechung deinen Kollegen zu erzählen?«
    Göran Sillfors ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern.
    »Hjörleifur hat mich gestern angerufen, nachdem Sie hier gewesen waren«, sagte er wie zu seiner Entschuldigung. »Ich hatte ihm ein Mobiltelefon mit Prepaidcard gegeben. Er hält es ja für ein Todesurteil, so was zu benutzen …«
    Er verstummte und sah den wirklich tot auf dem Boden liegenden Hjörleifur an.
    »Verzeihung«, sagte er. »Manchmal redet man einfach zu schnell. Jedenfalls wollte er kein Telefon benutzen. Aber ich sagte, eines schönen Tages brichst du dir das Bein und brauchst Hilfe und dass so ein Telefon keinen Schaden anrichten kann, wenn es abgeschaltet in einer Schublade liegt. Es gab da so ein Sonderangebot, es war also wirklich nicht teuer. Manchmal kriegt man ja ein Fahrrad oder was auch immer, wenn man ein Telefon kauft, aber natürlich, da muss man dann auch einen Vertrag abschließen. Aber ich dachte, so viel kann man für seine Mitmenschen schon noch ausgeben. Und wir kriegen von ihm ja Honig und Mückenöl. Nicht, dass ich dieses Mückenöl so toll … jedenfalls, gestern hat er es benutzt, das Telefon, meine ich, und angerufen und erzählt, dass Sie hier gewesen waren. Er wollte wissen, was wir der Polizei gesagt hätten, und ich musste ihn beruhigen. Was habt ihr gesagt? Heute Morgen dachte ich, dass ich herkommen und nach ihm sehen sollte. Ja, und mich davon überzeugen, dass er nicht dachte, wir hätten ihn irgendwie angeschwärzt. Der Hund lag da draußen, und die Tür stand offen. Ich wusste sofort, dass etwas passiert war.«
    »Hier gibt es keine Arbeit für die Kriminaltechniker«, sagte Sven-Erik. »Es ist doch ganz klar, was hier passiert ist.«
    Er hob einen Rucksack an und zeigte Anna-Maria ein Namensschild, das innen an der Klappe befestigt war. »Wilma Persson.«
    »Einer stand auf dem Boden, einer lag da oben.«
    Er zeigte auf den offenen Schrank über der Speisekammertür.
    »Er hat sie ermordet und ihre Rucksäcke mitgenommen«, sagte er dann. »Gestern hast du ihm mit deinen Fragen Angst eingejagt. Er steigt auf die Trittleiter, um die Rucksäcke aus dem Schrank da oben zu nehmen, will sie wegschaffen, fällt runter, schlägt mit dem Kopf auf und ist tot.«
    »Komischer Ort, um die aufzubewahren«, sagte Anna-Maria und musterte den Schrank. »Eng und schwer zu erreichen. Er war es nicht. Das hier stimmt nicht.«
    Sven-Erik Stålnacke starrte sie an, als ob er sie gern energisch durchgeschüttelt hätte. Sein

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