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Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Titel: Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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hier?«
    Er nickte. Er hätte sie so gern umarmt. Die Lippen auf ihre Haut gepresst. Die Wange in ihr Haar. Zwischen ihnen schienen elektrische Funken überzuspringen. Konnte es wirklich sein, dass sie das nicht spürte?
    »Habt ihr was rausgekriegt?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Mit Anstrengung fand er seine Stimme wieder.
    »Ich nehme ihn mit zu mir«, sagte er. »Ich wusste nicht, wann du wiederkommen würdest, deshalb habe ich auch Vera und Rotzwelpe übernommen. Der Kleine liebt Vera. Bei ihr fühlt er sich geborgen. Ich habe nicht vor, ihn fremden Sozialtanten zu überlassen. Anna-Maria will eine Profivernehmerin kommen lassen. Solange bleibt er bei mir und den Hunden.«
    »Das ist gut«, sie lächelte. »Das ist gut.«
    Anna-Maria Mella nahm Blaubeergrütze und Kaffee bei Rebecka dankend an.
    »Gut, wenn was wegkommt«, sagte Rebecka. »Ich habe die Tiefkühltruhe voll mit Beeren.«
    Sie lächelte Anna-Maria an, die wie eine typische Mutter von mehreren Kindern aß: Sie schaufelte die Grütze in Hochtempo in sich hinein und trank Kaffee in langen Zügen. Rebecka schilderte ihr Gespräch mit Marcus’ Mutter. Anna-Maria erzählte von der Vernehmung, die sie mit Marcus durchgeführt hatte.
    »Er wirkte so unbeteiligt«, sagte sie und zermalmte ein Stück Knäckebrot, als wäre sie ein Schredder. »Und schien absolut nicht zu begreifen, dass seine Großmutter tot ist. Ach, das war ein totaler Reinfall. Du kannst dir ja nachher das Video ansehen. Aber etwas muss er doch gesehen oder gehört haben. Das ist doch klar, oder? Warum sollte er sonst aus seinem Zimmerfenster gesprungen und in die Hütte gelaufen sein? Er hat offenbar Angst bekommen.«
    »Ich habe mit Sivving gesprochen«, sagte Rebecka. »Er sagt, dass Sol-Britt keine Verwandten in der Gegend hat. Außer einer Kusine, die nur vorübergehend hier in Kurravaara ist, weil ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Mit der müssen wir auf jeden Fall sprechen. Vielleicht kann Marcus erst mal bei ihr wohnen? Wir müssen sie doch fragen. Sivving wusste nicht, ob sie Kontakt hatten.«
    »Meinst du, du kannst mit ihr reden?«
    »Okay.«
    Anna-Maria schaute lächelnd in ihren leer gekratzten Teller und machte eine beifällige Geste, bei der sie beide Handflächen gen Himmel hob.
    »Danke. Ich habe als Kind zuletzt Blaubeergrütze gegessen.«
    Anna-Maria sah sich in Rebeckas Küche um. Hier fühlte sie sich wohl. Flickenteppiche lagen auf dem lackierten Holzboden. Die Kissen auf der blau gestrichenen Holzbank hatte Rebeckas Großmutter aus selbstgewebtem Stoff genäht. Und sie waren mit Federn von Seevögeln gefüllt, die Rebeckas Großvater geschossen hatte.
    Sträuße aus getrockneten Butterblumen und Katzenpfötchen hingen über dem Holzofen, zusammen mit einem Auerhahnflügel, mit dem Rebecka über die gestickte und gebügelte Tischdecke fegte. Und die dünnen weißen Gardinen waren sogar gestärkt, wie das zu Zeiten von Rebeckas Großmutter Sitte gewesen war.
    Wenn man Kinder hat, schafft man so was nicht, dachte Anna-Maria.
    Alle ihre geerbten Tischdecken lagen ungebügelt zu Hause in irgendeinem Schrank und machten ihr ein schlechtes Gewissen, unklar, warum eigentlich. Auf ihrem Küchentisch lag eine Wachstuchdecke, durch die Druckerschwärze von NSD und Annonsbladet im Laufe der Zeit ergraut.
    Sie sah ihr Mobiltelefon an.
    »Sprich mit ihr. Dann treffen wir uns um zwei bei Pohjanen. Ich will wissen, was er zu sagen hat, vor der Besprechung um drei.«
    Lars Pohjanen war Rechtsmediziner. Rebecka nickte. Sie wusste, dass Anna-Maria sie dazu einlud, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlte. Und nicht, weil Anna-Maria glaubte, Hilfe zu brauchen.
    Seltsam, wie man so ist, dachte Rebecka und dachte an ihre erste Begegnung, als Rebecka die Voruntersuchung geleitet hatte und Anna-Maria Ermittlungsleiterin gewesen war.
    Damals hatte es zwischen ihnen ziemliche Reibereien gegeben, und Rebecka hatte sich ausgeschlossen gefühlt. Doch jetzt, da Anna-Maria sie dazubat, konnte sie es nicht lassen, sich auf den Schlips getreten zu fühlen.
    Man ist auch nie zufrieden, dachte sie. Sie fragt doch, ob ich mitmachen will. Ich brauche mir nicht den Kopf über ihre Gründe zu zerbrechen. Ob sie mich wirklich dabeihaben oder nur nett sein will.
    »Ich komme«, sagte sie. »Und nimm dir doch mehr. Oma hat immer Blaubeergrütze gekocht, als ich klein war.«
    »Übrigens«, sagte sie später, als Anna-Maria sich in der Diele die Stiefel zuschnürte. »Sivving hat erzählt, dass auch

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