Rebel Force 03 - Der Attentäter
es keinen Unterschied macht, wie viele Kopfgeldjäger er mir auf den Hals hetzt. Ich werde ihm Han niemals bringen,«
»Du würdest sterben, um diesen Raumfahrer-Abschaum zu beschützen?«, fragte Bossk.
»Heute stirbt niemand«, sagte Luke. Aber wenn es so weit kommen würde? Ja! Und Luke wusste, dass Han für ihn dasselbe tun würde. Was auch immer geschehen war, dessen war sich Luke sicher. »Und wenn wir schon dabei sind, kannst du Jabba noch eine Nachricht überbringen: Du willst Luke Skywalker? Dann solltest du besser selbst kommen und ihn holen, wenn du dich traust.«
Luke wusste, dass diese Nachricht Jabba niemals erreichen würde. Der Trandoshan würde sich wahrscheinlich kaum Jabbas Zorn stellen, sondern an Bord des nächsten Frachters gehen und von diesem Planeten verschwinden. Oder er würde es erneut versuchen und noch eine Handvoll unfähiger Gamorreaner für einen Anschlag auf Luke anheuern. Aber als Luke dem Trandoshan zusah, wie er davonhumpelte, bezweifelte er es. Und selbst wenn der Kopfgeldjäger beschloss, es noch einmal zu versuchen, dann würde Luke längst verschwunden sein. Er hatte es satt, sich zu verstecken. Und es war ihm zuwider zu tun, als wäre dies ein Ort, an den er noch gehörte.
Es war an der Zeit, nach Hause zu gehen.
KAPITEL SIEBZEHN
X-7 schaute durch das Zielfernrohr seines A280-Blastergewehres und beobachtete, wie Luke und seine Freunde dem Blasterfeuer auswichen. Er umfasste den vorderen Griff fester und machte sich für den Schuss bereit. Von seinem Posten auf dem Dach einer stillgelegten Wasserverteilerstation hatte er den perfekten Blick auf das Chaos in der Cantina gegenüber. Tatooines gleißende Sonnen verbrannten ihn mit ihrer sengenden Hitze, die in Wellen von dem gebleichten Gussstein des Daches abstrahlte. Sein Gesicht und seine Hände, ja sogar seine Nasenhöhlen und seine Mundhöhle waren mit Sand überzogen. Es war, als fräße die Wüste ihn auf. Dieser Ort war wirklich der Hintern der Galaxis, und je schneller er hier wegkam, desto besser. Doch er konnte nirgendwo hingehen, so lange er sich nicht um Skywalker gekümmert hatte.
Er wartete ungeduldig darauf, dass der Trandoshan Luke den tödlichen Hieb versetzte. Doch der kam nie. X-7 war geradezu erleichtert. Dabei ergab das gar keinen Sinn, denn eigentlich müsste es X-7 vollkommen gleichgültig sein, ob Luke durch seine Hand starb oder durch die Klauen des Kopfgeldjägers. Eigentlich durfte nur zählen, ob die Zielperson am Ende tot und der Commander zufrieden war. Die Mission zu erfüllen war seine einzige Aufgabe, seine einzige Sorge.
Doch dieses Mal wollte X-7 mehr als das. Er wollte Luke selbst töten. Luke war ihm zu oft von der Schippe gesprungen. Luke hatte den Commander so weit gebracht, dass der an X-7s Kompetenz zweifelte. Luke Skywalker musste sterben, und X-7 war sein Vollstrecker.
X-7 wusste, dass etwas nicht stimmte. Eigentlich durfte er kein Verlangen verspüren. Ebenso wenig Frustration oder Ungeduld, während er beobachtete, wie das Spiel endete. Doch sein Finger am Abzug juckte ihn. Dies waren Emotionen -und Emotionen waren gefährlich, sogar verboten.
X-7 wusste auch, dass er dieses Problem eigentlich dem Commander melden musste, der davon überzeugt sein würde, dass weiteres Training vonnöten wäre. Weitere Zeit in der Kiste, an die Wand gefesselt, sein Verstand und seine Erinnerung in der Zange, die ihn ausräumte. Oder vielleicht würde der Commander auch entscheiden, dass er die Mühe nicht wert war und ihn töten. Auch das hätte eigentlich keine Rolle spielen dürfen. Das Leben hatte für X-7 keine Bedeutung. Es war nur eine Möglichkeit, dem Commander zu dienen. Und wenn er dem Commander mit seinem Tod besser dienen konnte, dann sollte es eben so sein.
Doch nichts war mehr so, wie es sein sollte. Nicht seit Luke. Je länger er auf dieser Mission war, desto mehr wollte er sie auch zu Ende bringen. Und desto mehr wollte er andere Dinge, egal, ob das so sein sollte oder nicht. Dinge wie Lukes Tod.
Dinge wie sein eigenes Leben.
Alles wird wieder normal werden, sagte er sich, wenn Skywalker tot ist.
Der verwundete Trandoshan humpelte aus der Bar hinaus, X-7 hatte keine Ahnung, wieso der Kopfgeldjäger aufgab, bevor sein Opfer tot war. Doch das war momentan nicht wichtig. Jetzt war X-7 an der Reihe. Luke stand hinter der zerbrochenen Scheibe. Gezacktes Stahlglas rahmte sein vertrauensvolles Gesicht ein.
X-7 kniete auf dem Dach, legte den Lauf des Blasters an der Kante auf
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