Rebel Force 05 - In der Falle
hatten ihm den Verstand vernebelt. Deswegen war er auch nicht fähig gewesen, seine Mission zu vollenden, redete er sich ein. Deswegen lebte Skywalker noch. Und je öfter Skywalker ihm entwischte, desto wütender wurde er.
Und dann waren die Erinnerungen zurückgekommen, als hätten die Gefühle einen lange verschlossenen Tresor aufgebrochen. Es handelte sich nicht einmal um richtige Erinnerungen - eigentlich bestanden sie nur aus kurzen Blitzen. Ein allzu vertrauter Geruch. Ei n paar Noten eines alten, längst vergessenen Liedes. Eine Stimme. Und nun war alles noch schlimmer geworden. Es waren diese unvollständigen Momente, verwirrende Geschichten aus dem Leben eines anderen. So absurd wie ein Traum.
Träumen. Noch etwas, wozu X-7 eigentlich nicht fähig sein sollte.
Er war eingebrochen.
Er musste eingebrochen sein. Darin fand er die einzig mögliche Erklärung dafür, dass er seiner Wiederherstellung auswich. Ebenso dafür, dass er überhaupt irgendetwas wollte, was für ihn so fremdartig war wie Gefühle. Dafür, dass er sich dem direkten Befehl seines Commanders widersetzt hatte, zur Auffrischung seiner Ausbildung zurückzukehren.
Deswegen war er hier und lenkte seinen Gleiter in die Gasse hinter dem Gebäude, in dem sich der Commander befand. Und deswegen hatte er Waffen für eine ganze Armada auf dem Rücksitz liegen.
Er wollte keine Auffrischung. Er wollte Antworten.
Das dreißigstöckige Gebäude war das Zuhause mehrerer drittklassiger Imperialer Offiziere, die man als nicht würdig erachtete, im erstrebenswerteren Imperialen Hauptquartier zu wohnen. Das Gute an diesen Unterkünften war, dass man aufgrund der großen Entfernung zum Imperator kaum Gefahr lief, Lord Vader im Korridor über den Weg zu laufen. Auf der anderen Seite bedeutete eine Unterbringung in diesem Quadranten Coruscants oft nur einen Zwischenstopp auf dem Weg zu einem weit weniger ansprechenden Wohnort: dem Outer Rim, zum Beispiel. Oder man wurde weggelobt, indem man zum Kommandanten auf einem Gefängnismond »befördert« wurde, wo man den Rest seines Lebens verdünnte Schleimsuppe aß, Exekutionen durchführte und auf den eigenen Tod wartete.
X-7s Nachforschungen hatten ergeben, dass dieses Schicksal höchstwahrscheinlich seinem Meister blühen würde. Der Commander selbst war noch nicht dahintergekommen.
Das Gebäude war vollgestopft mit einer ganzen Menge Sturmtruppler und einer Handvoll Imperialer Möchtegerne.
Keiner davon gehörte zur Elite des Imperiums. Mit ein wenig Vorsicht und billigen falschen Dokumenten hätte X-7 problemlos ins Büro des Commanders spazieren können.
Dennoch hatte er sich anders entschieden. Die Papiere brachten ihn ins Gebäude hinein und in den Turbolift. Aber im zweiundsechzigsten Stockwerk stieg er mit seinem Pfeilwerfer in der Hand aus. Die Waffe war so klein, dass er sie in seiner Hand verbergen konnte. Die Wachposten wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Er zielte auf den schmalen freien Streifen zwischen der Helmunterkante und der Brustpanzerung - eine wenig bekannte, aber tödliche Schwachstelle. Alle drei Sturmtruppler fielen einer nach dem anderen mit einem befriedigenden Klappern zu Boden. Drei Weitere brachen zusammen, doch den Vierten ließ X-7 stehen. Er hatte beschlossen, dem Sturmtruppler eine Chance zum Schießen zu geben. Laserblitze kamen aus dem Blaster des Sturmtrupplers und schlugen in die Wand des Turbolifts ein, aisX-7 ihnen auswich. Der Sturmtruppler griff an, doch X-7 sprang zur Seite und schoss.
Der Wachposten schrie auf und ging neben seinen Freunden zu Boden.
X-7 hatte gehofft, dass diese kleine Übung ihn etwas ruhiger stimmen würde, für seine Begegnung mit dem Commander. Jemanden umzubringen war immer gut für den Stressabbau. Heute nicht!
Was soll's, dachte X-7. Auf dem Rückweg werde Ich wahrscheinlich mehr zu tun bekommen.
Er schoss das Schloss der Bürotür des Commanders auf. Soresh machte einen Satz von seinem Stuhl und griff nach einem Schalter an seinem Schreibtisch. »Was zum.«
X-7 durchquerte mit drei Schritten den Raum und drückte dem Commander brutal die Hand auf den Mund. Mit der anderen presste er ihm einen Blaster an die Schläfe. »Ihr Sicherheitstrupp ist versorgt«, sagte X-7. »Trotzdem wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie nicht den stillen Alarm auslösen würden.«
Der Commander senkte ganz langsam den Arm.
»Setzen Sie sich«, befahl ihm X-7.
Es war eigenartig, dem Commander Befehle zu erteilen. Er empfand keinerlei Befriedigung
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