Rebel Force 05 - In der Falle
Sie sich Ihre nächsten Worte sorgfältig«, warnte Vader.
Soresh hatte Gerüchte über Vaders Kräfte gehört. Man erzählte sich, dass er einen Mann nur durch bloße Gedanken erwürgen konnte. Man sagte, seine Kräfte reichten bis ans andere Ende des Weltalls und dass er einen Mann wo auch immer zu Fall bringen konnte Natürlich waren das nur Gerüchte.
Wahrscheinlich.
»Der Imperator räumt der Verfolgung des Piloten höchste Priorität ein«, widersprach Soresh. Er war fest entschlossen, sich dem Imperator zu beweisen und den Respekt zu erlangen, den er verdiente. Er hatte jedoch nicht vor, sich dabei mit Vader anzulegen. Zu oft hatte er Kollegen bei diesem dummen Fehler ertappt. Keiner von ihnen hatte den Versuch überlebt. »Als treuer Diener des Imperators hoffe ich selbstverständlich alles tun zu können, um die Ziele des Imperators zu unterstützen.«
Zwischen diesen Zeilen klang noch etwas anderes mit: Ich diene dem Imperator, nicht dir.
»Man kann den Imperator nicht mit dem Schicksal eines einzelnen Rebellenpiloten belästigen«, wies Vader ihn zurecht. »Oder dem eines einzelnen Imperialen Commanders.«
Die Bedeutung dieser Worte war ebenso klar: Der Imperator wird dich nicht vor mir schützen.
»Schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder Ihren täglichen Aufgaben«, ordnete Vader an. »Überlassen Sie Skywalker mir.«
Die Übertragung brach abrupt ab. Soresh zog eine Schublade an seinem Schreibtisch auf und holte eine Flasche Dorian Quill hervor. Er nahm einen kräftigen Schluck.
Seine Hände zitterten.
Doch trotz aller Furcht raste sein Verstand. Vader kannte den Namen des Piloten. Vielleicht hatte er ihn schon die ganze Zeit gekannt? Und doch ließ Vader ihn einfach frei herumlaufen, anstatt dem Wunsch des Imperators Folge zu leisten und ihn aufzuspüren. Zumindest für den Augenblick. Und er wies Soresh an, sich herauszuhalten. Weil er den Ruhm für seine Ergreifung selbst einstreichen wollte? Vielleicht, dachte Soresh.
Womöglich ging es auch noch um etwas anderes. Etwas, von dem Vader nicht wollte, dass es jemand erfuhr.
Vielleicht sogar um etwas, was ihn zu Fall bringen konnte.
KAPITEL FÜNF
Die Zahlen flimmerten über den Bildschirm in Erwartung, dass Luke eine Entscheidung traf. Eher eine Reihe von Entscheidungen, von denen ihnen jede einzelne zum Verhängnis werden konnte.
Zum Beispiel die Imperialen Landecodes einzugeben und zu riskieren, von der TIE-Flotte in Stücke geschossen zu werden, falls sie falsch waren.
Und selbst wenn Luke die Landecodes übermittelte und sie funktionierten, was dann? An Bord des Sternzerstörers gehen und herausfinden, was das Imperium von Lune Divinian wollte? Auf Zeit spielen und den Anweisungen ihres geheimnisvollen Helfers folgen, die sie per Hypersprung sonst wohin brächten? Oder ohne Antworten nach Yavin 4 zurückkehren - aber dafür mit ihrem Leben?
»Ich denke, wir sollten es riskieren«, sagte Div plötzlich. »Ich. ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache.«
»Du willst aufgrund eines Gefühls eine Entscheidung treffen?«, fragte Luke, dem sofort einfiel, was Han dazu sagen würde. Dabei spürte Luke das Gleiche. Div hatte es nur zuerst ausgesprochen. Wollte die Macht ihm sagen, dass man dem TIE-Jäger trauen konnte?
Oder entsprang dieses Gefühl nur seinen Wünschen?
Luke, der sich darüber im Klaren war, dass ihnen die Zeit davonlief, schloss die Augen und versuchte auf seinen Instinkt zu hören. Doch im Geiste sah er nichts als einen siegessicher grinsenden X-7. Eine eiskalte Mahnung an das, was einem widerfahren konnte, vertraute man der falschen Person. So etwas hatte immer Konsequenzen.
»Vertraue auf deinen Instinkt«, riet ihm Div. Die Gedanken an X-7s Gesicht verschwanden aus Lukes Verstand. »Und mach dich gleichzeitig bereit, das Feuer zu eröffnen.«
Vertraue auf dein Gefühl, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Bens Stimme.
Sein Gefühl sagte ihm, dass ein Verbündeter nahe war. Ein Freund. Aber welcher von ihnen war es? Saß er in dem TIEJäger und half ihnen bei der Flucht oder handelte es sich um einen Gefangenen, der um jeden Preis vor der Übergabe an den Sternzerstörer gerettet werden wollte? Was wäre, wenn der TIE-Jäger es darauf anlegte, Luke auf eine ziellose Reise zu schicken, damit er die Wahrheit nicht erfuhr?
Die Sekunden verstrichen, und die TIE-Jäger machten ihre Bordwaffen bereit. Luke zögerte noch immer. Er dachte an eine von Bens Lehren, nach der übereilte Aktivität manchmal größere Gefahren
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