Rebel Force 05 - In der Falle
angegriffen.
»Was sagst du dazu, Chewie?«, fragte Leia den Wookiee.
»Meinst du, wir sollten ihn aus seiner misslichen Lage befreien?«
Chewbacca antwortete mit einem lauten Brüllen und warf den Kopf in den Nacken, Die verängstigten Kitehawks ließen sofort von Han ab und verschwanden im Gehölz.
Han hatte die Augenlider zusammengekniffen und schlug immer noch wild um sich, um seine Angreifer abzuwehren. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass die Vogelwesen verschwunden waren. Dann ließ er die Arme sinken und öffnete die Augen. »Ich habe doch gesagt, dass ich Sie beschützen würde, Euer Anbetungswürdigkeit«, sagte er.
Leia zupfte eine Feder aus Hans zerzaustem Haar. »Was für ein Glück ich doch habe.«
Dornenbewehrte Äste schlugen Luke ins Gesicht und gegen die Beine. Er hieb sich mit dem Lichtschwert eine Schneise ins Dickicht und drang so immer tiefer und tiefer in den dichten Dschungel vor. Massassi-Bäume ragten um ihn hoch in den Himmel hinauf. Ihr Blätterdach ließ kein Sonnenlicht hindurch. Seine Füße versanken in einem weichen Bett aus Morast und Blättern, und wann immer er den Fuß hob, floss die Masse wieder zusammen und löschte alle Spuren aus - wie sie auch die Spuren Divs und seiner Entführer ausgelöscht hatte.
Diese Unternehmung war sinnlos. Der Dschungel erstreckte sich meilenweit in alle Richtungen. Luke hatte auf Tatooine zwar etwas Erfahrung in der Spurensuche gesammelt, doch Jawas in der Sandwüste zu verfolgen war etwas anderes, als ominösen Entführern durch den Dschungel nachzujagen. Er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.
»Was denkst du, Kleiner?«, fragte Luke R2-D2. Doch der Droide piepte nur hilflos.
Luke seufzte. »Ich weiß. Aber wir müssen ihn finden.«
R2-D2 piepte wieder und zeigte mit seinem Greifarm auf Lukes Lichtschwert.
»Ich glaube nicht, dass uns das viel bringen wird«, antwortete Luke etwas verwirrt. Der Astromechdroide stieß eine lange Reihe von offensichtlich frustrierten Pieplauten aus. Da verstand Luke plötzlich. »Du meinst nicht, dass ich das Lichtschwert benutzen soll, sondern die Macht!«
R2-D2 pfiff aufgeregt. Er drehte seinen kuppelförmigen Kopf einmal im Kreis.
Luke schüttelte den Kopf. »Ich wünschte ich könnte es. Ich weiß, dass Ben es getan hätte. Aber ich weiß nicht, wie es geht.«
Der Astromechdroide zeigte beharrlich auf das Lichtschwert.
»Na ja, ich kann es ja einmal versuchen«, gab Luke nach. »Was soll schon passieren?«
Er war sich nicht sicher, wie er die Sache angehen sollte. Also stand er einfach da und wartete ab. Er kam sich zwar etwas dämlich vor, schloss aber die Augen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.
Nichts geschah.
Komm schon, Ben, dachte er. Hilf mir.
Diese Kräfte in sich zu haben, aber sie nicht benutzen zu können, frustrierte ihn unglaublich. Hätte es doch nur jemanden gegeben, der ihm erklärte, was er tun musste.
Du kannst es doch auch selbst herausfinden.
Es war nicht Bens Stimme in seinem Kopf, die ihm den Hinweis gab, sondern seine eigene.
Luke verlangsamte seinen Atemrhythmus. Er entspannte seine Muskeln. Er versuchte nicht, sich auf Div oder etwas anderes Konkretes zu konzentrieren. Er ließ seine Gedanken frei umherschweifen, so wie er es beim Einschlafen regelmäßig trainierte. Anstatt die Welt um sich auszublenden, saugte er sich damit voll. Der weiche Morast unter seinen Füßen, das Zirpen der Chucklucks, der schwere Geruch der lilafarbenen Massassi-Rinde - sollte ihm der Dschungel etwas zu sagen haben, so konnte Luke es jetzt in sich aufnehmen.
Es geschah nichts. Doch als Luke seine Augen wieder öffnete, lenkte irgendein Impuls seinen Blick in Richtung Südwesten. Und da fiel ihm etwas auf, was er bislang noch nicht bemerkt hatte: eine gewisse Regelmäßigkeit in dem ansonsten wirren Dschungeldickicht, eine Art Muster, das nur an einer Stelle unterbrochen war. Dort waren sowohl mehr Äste weggebogen als auch mehr Blüten zertrampelt als sonst. Hier war irgendetwas zwischen den Bäumen hindurch gekommen. Vielleicht ein Tier.
Aber daran glaubte Luke nicht. »Los, komm, Artoo.« Er trieb den Astromechdroiden durch den Wald. »Ich hoffe, dass das funktioniert.«
Er wusste nicht, ob die Macht im Spiel war, weshalb alles schärfer wirkte und jeder verdrehte Ast, jeder flache Fußabdruck auf eine Weise hervorstach, wie Luke es nie erlebt hatte. Dennoch hinterfragte er nichts. Er hörte auf seinen Instinkt. Und der führte ihn auf eine Lichtung,
Weitere Kostenlose Bücher