Rebel Force 06 - Der Aufstand
verschwinden, Junge. Abhauen, rechtzeitig zum Abendessen zu Hause sein, und alles ist gut."
„Ich muss hierbleiben", erwiderte Luke ruhig, aber eindringlich. „ Ich habe ... Ich habe einfach das Gefühl, dass ich hier sein muss. Dass meine Gegenwart hier die einzige Chance ist, alle zu retten."
„Ist das wieder dein Jedi-Hokuspokus?", brummte Han mürrisch.
„Es ist mein Bauchgefühl", sagte Luke.
Dagegen hatte Han nichts einzuwenden. Er drückte Luke einen Comlink in die Hand. „Du kannst uns rufen, wenn du uns brauchst", sagte ermissmutig. Er versuchte zu verbergen, wie besorgt er in Wirklichkeit war. Der Junge lud sich eine gewaltige Last auf, und Han war sich nicht sicher, ob er ihr gewachsen war - ob überhaupt irgendjemand ihr gewachsen war. „Wir werden auf dich warten."
„Danke", sagte Luke. „Jetzt brauche ich noch etwas von dir."
„Was immer du willst."
Luke zögerte. „Vertraust du mir?"
Für Han verhieß diese Frage nichts Gutes. „So weit, wie ich jedem vertraue", sagte er. Viel sagte das nicht aus, doch Han war nicht bereit, weiter zu gehen. „Was brauchst du?"
Luke deutete ein Lächeln an. „ Du musst auf mich schießen."
Luke lag mit einer klaffenden Blasterwunde in der linken Schulter am Boden. Er spürte den Schmerz kaum. Stattdessen empfand er Freude und Erleichterung, dass seine Freunde noch lebten. Und nicht nur das - sie waren frei. Mit diesem Wissen konnte er alles, was nun vor ihm lag, leichter ertragen. Nun, da er wusste, dass sie in Sicherheit waren, konnte er Soreshs Spiel mitspielen und so lange wie nötig vorgeben, ein leerer und gehorsamer Sklave zu sein. Es gab also doch noch Hoffnung - für seine Freunde, für die Rebellenflotte und für ihn selbst.
Er hörte Schritte näher kommen und schloss die Augen. Einen Augenblick später tippte ihn jemand mit dem Stiefel in die Seite. „Hm?", sagte er leise und gab vor, aus der Ohnmacht zu erwachen. Soresh, flankiert von zwei Wachen, stand bei ihm, kochend vor Wut.
„Er ist entkommen", sagte Luke und stöhnte.
„Offensichtlich nicht, ohne dir ein kleines Abschiedsgeschenk dazulassen", sagte Soresh mit einer Geste auf die Wunde. „Schöne Freunde hast du."
„Freund?", fragte Luke. Er achtete darauf, zwar erstaunt, aber nicht neugierig zu klingen.
„Vergiss es", winkte Soresh ab und räusperte sich. „Ich gebe zu, dass diese Sache nicht so lief, wie ich sie geplant hatte, aber wenigstens hast du deine Treue bewiesen. Ich bin stolz auf dich."
„Danke", sagte Luke.
„Dennoch hast du deinen Auftrag nicht erfüllt", sagte Soresh streng. „Und dafür musst du bestraft werden."
Luke zwang sich zur Ruhe. Leia und Han sind in Sicherheit, dachte er. Das ist das Einzige, was zählt
Soresh machte eine abrupte Kopfbewegung in Richtung der Wachen. Die beiden Männer griffen nach Luke und hoben ihn ruppig vom Boden. „ Bringt ihn nach drinnen und lehrt ihn, mich nie wieder zu enttäuschen!"
KAPITEL ELF
Die Firespray kam am Rand des Sixela-Sternensystems aus dem Hyperraum. Div lenkte sein Schiff zum sechsten Planeten, den ein kleiner roter Mond umkreiste. Es war ein gutes Gefühl, wieder zu fliegen. Viel zu lange hatte er am Boden festgesessen. Und was das Fliegen anbelangte: Es gab nichts Besseres, als am Steuer einer Firespray zu sitzen. Die X-Wings der Allianz waren auch in Ordnung, aber das Schiff mit der eigentümlichen Form, die an den Kopf eines Tieres erinnerte, war schon seit Langem Divs Favorit. Es war schlank, wendig und für Geschwindigkeit und Feuerkraft optimiert, was es zu einem idealen Schiff für die besten Piloten der Galaxis machte. Und zu diesen hatte Div sich immer gezählt.
Ferus aktivierte vom Kopilotensitz aus die Langstreckensensoren und baute einen Sichtkontakt zum Reiseziel auf.
„Sieht nach nichts Besonderem aus", sagte Div.
„Wir wollen es hoffen", antwortete Ferus.
Div wusste, dass er recht hatte. Sollte sich ihr Verdacht als falsch herausstellen und sie fanden dort nichts als nackten Fels und Sand, mussten sie froh sein. Dennoch konnte er sich nicht helfen und wünschte sich endlich etwas Abenteuer. Div war bis vor Kurzem ein Söldnerpilot gewesen - einer der besten in der Galaxis. Er war in jedermanns Dienst geflogen, der ihn gerufen hatte und war so von einem Auftrag zum nächsten gehüpft. Schmuggeln, transportieren, Angriffe aus dem Hinterhalt - er hatte schon alles hinter sich, und immer hatte er es gut gemacht. Sein Leben war eine endlose Kette aus Feuergefechten und
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