Rebel Force 06 - Der Aufstand
keinerlei Neugierde in seiner Stimme mit, keinerlei Emotion.
„Ja, das tut es", stimmte er zu. Wenn ersieh von Lukes absolutem Gehorsam und seiner Loyalität überzeugt hatte, konnte er in die finale Phase seines Plans eintreten.
„Dann macht es mir auch Freude", sagte Luke geradeheraus.
„Gut." Soresh wandte sich seinen Wachen zu. „Stoßt an der Oberfläche zu uns!", befahl er ihnen. „Bringt die Gefangenen mit!"
„Das bedeutet nichts Gutes", murmelte Leia, als die Wachen sie mit schweren Ketten aneinanderfesselten und aus der Zelle führten.
„Sie müssen das positiv sehen, Prinzessin", sagte Han. „Vielleicht haben sie ihre Fehler eingesehen und bringen uns zurück zu unserem Schiff."
Aber der schlechte Scherz entlockte ihr kein Lächeln, und Han lächelte ebenfalls nicht. Durastahlketten waren sicherlich eine seltsame Art, sich für zwei Wochen Kerker zu entschuldigen.
„Was denken Sie, wohin sie uns bringen, Han?", fragte Leia.
Han nahm nur eine winzige Prise Angst in ihrer Stimme wahr. Doch das reichte, um ihn zu einer Lüge zu bewegen. „Keine Ahnung, Prinzessin. Ich weiß genauso wenig wie Sie."
Dabei hatte er eine recht klare Vorstellung, wohin man sie bringen würde. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie in diese Zelle nicht mehr zurückkehren würden, wenn sie einmal draußen waren. Und man würde sie auch nirgendwohin bringen, es sei denn in eine Kiste. Erstreckte die Hand aus und drückte Leias Hand. Nur ein Mal.
Die Oberfläche war noch karger und leerer, als Han sie in Erinnerung hatte. Trotzdem war es ein gutes Gefühl, den Wind im Gesicht zu spüren - auch wenn es zum letzten Mal war.
Chewbacca stieß ein trauriges Brüllen aus.
„Ruhe!", rief einer der Wachleute.
„Ich weiß, Kumpel", sagte Han leise. „Mir auch."
Draußen vor der Schleuse standen zwei Gestalten und warteten. Leia keuchte auf. „Luke!", rief sie.
Er stand neben Soresh, seine Arme hingen regungslos an den Seiten. Soweit Han es sehen konnte, trug er keinerlei Fesseln oder Handschellen. Er stand einfach nur da und starrte ins Leere.
„Luke!", schrie Leia, als die Wachen sie an Luke und Soresh vorbeiführten.
„Wer sind die?", hörte Han Luke fragen.
„Schurken", antwortete Soresh. „Und sie werden gleich sterben."
Er gab Luke einen Blaster. Die Wachen schoben Han, Leia und Chewbacca an die Wand einer kleinen Scheune.
Ich kann es mit ihnen aufnehmen, dachte Han. Konnte er sie nur für eine Sekunde ablenken ...
„Nicht", murmelte Leia mit einem Seitenblick. „Noch nicht. Luke hat einen Plan. Er muss einen haben."
„Luke? Du meinst den Typen mit dem Blaster neben Soresh? Der sich benimmt, als hätte er uns noch nie gesehen?" „Luke würde uns niemals etwas antun", sagte Leia entschieden. „Das wissen Sie genau."
Luke hob den Blaster und zielte.
„Ich weiß, Prinzessin, aber ..." Aber wie konnte Han ihr nur beibringen, dass er in Lukes Augen diesen Ausdruck gesehen hatte, der ihn so sehr an X-7 erinnerte? Sie hatte recht, Luke würde ihnen wirklich niemals etwas antun. Aber Han war sich nicht sicher, ob Luke überhaupt noch Luke war.
Chewbacca knurrte und warf einen bedeutsamen Blick auf den Blaster des nächsten Wachmannes. Der hatte die Waffe nur locker in der Hand und den Blick auf Soresh gerichtet. Er schenkte dem wütenden Wookiee leichtsinnigerweise wenig Beachtung, obwohl dieser nur wenige Meter neben ihm stand.
„Auf drei", murmelte Han kaum hörbar. Er spannte sich an. „Eins ... zwei ..."
„Jetzt!", rief Soresh.
Luke schoss.
KAPITEL ZEHN
Der Schuss ging daneben. Er schlug in die Wand ein, einen halben Meter von Hans Ohr entfernt. Im selben Moment begann hinter der Gruppe in ohrenbetäubender Lautstärke Musik zu plärren. Traditionelle aridianische Volksmusik, die in der ganzen Galaxis dafür bekannt war, dass sie menschliche Ohren nach nur zwei Takten zum Bluten bringen konnte. Die Wachen richteten ihre Aufmerksamkeit sofort auf den grauenhaften Lärm. Das war die Gelegenheit für Han und Chewbacca. Der Wookiee schlug seinen Wächter mit einem einzigen Hieb seiner gewaltigen Tatze nieder und packte sich im gleichen Zug den Blaster. Han stürzte mit seinem Wachmann zu Boden, und die beiden rollten mitfliegenden Fäusten durch den Mondstaub.
Hinter einem nahe stehenden Gebäude schwebte ein Lastgleiter hervor und hielt direkt auf sie zu. Am Steuer saß ein goldener Protokolldroide, während hinter ihm ein kleiner blau-weißer Astromechdroide stand, aus dessen
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