Rebel Force 06 - Der Aufstand
kommen", sagte Div. Er war sich sicher, dass sich in diesem System keine weiteren Rebellen befanden. Aber das Signal ging von einem Punkt aus, der mehrere Kilometer von der Landestelle des corellianischen Frachters entfernt war. Div setzte zur Landung an. Dann entsicherte er seinen Blaster. Vielleicht kam der Notruf ja wirklich von der Falken-Besatzung. Doch es bestand ebenso die Möglichkeit, dass es jemand anders gelungen war, auf einer Rebellenfrequenz zu funken. Und Div hatte keine Lust, in eine Falle zu tappen.
„Bereit?", fragte er. Ferus nickte. Er aktivierte sein Lichtschwert und öffnete die Luke. Zusammen stiegen sie zur Oberfläche hinab. Der Mond bestand aus einer kargen, trockenen Landschaft mit flachen Kratern und hoch aufragenden Felsblöcken. Bei ihrer Erkundung wirbelten sie Wolken aus feinem rotem Staub auf. Der Notruf kam von diesem Ort, daran gab es keinen Zweifel. Was oder wer auch immer sie gerufen hatte, war hier in der Nähe - oder genauer gesagt: Es musste direkt vor ihrer Nase liegen.
„Wir haben keine feindlichen Absichten!", rief Div und hoffte, jemanden aus dem Versteck zu locken. „Außer ihr habt welche uns gegenüber", fügte er fast unhörbar hinzu. Er hatte den Finger am Abzug seines Blasters und war auf alles gefasst.
„Wir haben sie gefunden", sagte Ferus leise.
Div ersparte sich die Frage, wie Ferus sich dessen sicher sein konnte. Und es überraschte ihn auch nicht, dass einen Augenblick später Han, Leia und der Wookiee hinter einem Felsklotz hervorkamen. Der goldene Protokolldroide und sein Partner waren ebenfalls bei ihnen.
Han schenkte ihnen ein schiefes Grinsen. „Das hat ja ewig gedauert."
„Was meinen Sie damit, Luke hat beschlossen zu bleiben ?", fragte Ferus beunruhigt. Sie saßen zu siebt - einschließlich des viel zu großen Wookiee - dicht an dicht in der Firespray. Han und Leia hatten ihnen in einem kurzen Abriss die Ereignisse auf dem Mond geschildert. Div konnte nicht glauben, dass die Situation noch ernster war, als er angenommen hatte.
„Er sieht darin, dass er so tut, als stände er unter Soreshs Kontrolle, die einzige Möglichkeit, hinter Soreshs Pläne zu kommen", erklärte Leia.
„Ein Doppelagent", murmelte Ferus. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. „Er muss fliehen, bevor es zu spät ist."
„He, ich habe versucht, ihn dazu zu überreden", sagte Han. „Aber der Junge weiß, was er will. Ich würde sagen, wir sollten ihm vertrauen."
„Wenn Luke glaubt, dass er es so schafft...", sagte Leia. Ferus schüttelte den Kopf. „An die eigenen Kräfte zu glauben kann eine großartige Fähigkeit sein. Aber auch der Schlüssel zur Niederlage."
„Es ist wirklich ein Jammer, dass Sie nie Lukes verrückten Jedi-Freund kennengelernt haben", sagte Han. „Ihr beide hättet den ganzen Tag miteinander in Rätseln sprechen können."
Ferus schien nicht auf ihn zu achten. Div beobachtete seinen alten Freund aufmerksam. Er dachte daran, was seine Mutter Astri ihm einst erzählt hatte:
Ferus hatte sich, als Div noch ein Kind gewesen war, als Doppelagent betätigt, und er war zuversichtlich gewesen, dieser Herausforderung gewachsen zu sein. Er hatte seine Person damals strikt gegenüber seiner Imperialen Mission abgegrenzt. Allerdings verwischte die Grenze im Lauf der Zeit immer mehr.
Die Dunkle Seite war stärker geworden in ihm. Er hatte sich äußerlich nicht verändert und auch gehandelt wie der alte Ferus - dennoch fiel denjenigen, die ihn gut kannten, eine Veränderung auf. Er hatte einen harten, aggressiven Wesenszug angenommen, der nicht zu ihm passte.
Etwas Dunkles. Niemand, nicht einmal Ferus selbst wusste, wie dicht er damals davorgestanden hatte, der Dunklen Seite nachzugeben.
Das lag lange zurück. Lüne Divinian war nun kein kleiner, machtsensitiver Junge und Ferus kein Anführer mehr, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, alle überlebenden Jedi zu retten und zu evakuieren.
Diese Ideale gehörten in eine längst vergangene Zeit.
„Luke ist stark", sagte Ferus dann. „Doch wenn er einbricht und das Imperium Kontrolle über ihn erlangt..."
„Das wird nicht geschehen", sagte Leia voller Überzeugung. „Es wird ihnen nicht gelingen."
„Wie können sie sich dessen so sicher sein?", fragte Ferus.
„Weil ich Luke kenne." Leia sah ihn lange eindringlich an. Ferus schien um eine Antwort zu ringen. Schließlich drehte er sich zur Seite und schwieg.
Div räusperte sich und versuchte, die Spannung etwas zu lösen. „Wir
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