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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Jungs hinterher, die natürlich zu cool waren, um sich einzusprühen.
    »Hey, wir sind doch keine Weiber«, maulte Tim und klatschte auf Benno herum, den die Insekten besonders anziehend fanden.
    »Achtung, hier sitzt noch eine.« Flatsch – Benno bekam eine fette Ohrfeige und stürzte sich auf den viel kleineren Tim, um ihn ordentlich zu vermöbeln. »Schluss jetzt, wir gehen weiter. Je schneller wir von der Wiese runterkommen, desto schneller sind wir die Viecher los«, rief Leo, der schon fast den Rastplatz oberhalb des Dorfs erreicht hatte.
    »Willst du nicht mit Theresa Frieden schließen?«, fragte Nele, die sich einen Powerriegel als Nachtisch gönnte. Darüber dachte Sara ja schon die ganze Zeit nach. Der Streit von gestern Abend machte ihr ganz schön zu schaffen. Trotzdem – jetzt so einfach hingehen und Theresa die Hand reichen? Das ging irgendwie auch nicht.
    »Schon, aber sie muss sich auch entschuldigen«, sagte Sara. Zum Beispiel hätte Theresa ihr ja vorhin gegen Sofia beistehen können, fand sie. Aber stattdessen hatte sie so getan, als hätte sie Sofias Gemeinheit gar nicht bemerkt. Und dass Theresa wie eine Klette an Toni hing, fand Sara einfach nur bescheuert. Also echt, was Toni wohl von den Mädchen denken musste? Der lachte sich bestimmt insgeheim über die Hühner kaputt – oder doch nicht? Sara linste vorsichtig zu der Gruppe hinüber, die sich um Toni scharte. Sein Lachen war herzlich und volltönend und ließ die vier Mädels zu seinen Füßen wohlig erschaudern. Sara fragte sich unwillkürlich, warum sie nicht einfach auch dort sitzen und ihren Spaß haben konnte. Das würde alles viel einfacher machen. Verflixt, nimm dich zusammen, das ist nur ein ausgewachsener Neidanfall, ermahnte sie sich.
    »Jetzt schau nicht immer so nach da drüben. Man könnte ja glatt denken, dass du auch mit dem Toni-Virus infiziert bist. Geh hin, sprich mit Theresa, denn je länger du wartest, desto schwieriger wird es. Und ich glaube nicht, dass es sich besser reden lässt, wenn wir gleich den Berg raufmüssen.« Nele packte ihren Müll zusammen. »Mal sehen, wann es endlich weitergeht. Solange wir im Tal herumsitzen, kann ich von Gipfelkreuzen nur träumen. Ich will endlich weiter.«
    »Ich kann doch jetzt nicht einfach da reinplatzen«, zögerte Sara. »Ich muss Theresa erwischen, wenn sie allein ist.«
    »Na, dann viel Glück. Irgendwie habe ich das Gefühl, unsere schöne Wanderung läuft auf einen Wettbewerb à la
Toni’s Next Topmodel
oder
Toni sucht die Superfrau
hinaus.«
    Sara verzog das Gesicht. »Stimmt. Wir haben schon die allgemeine Fitness getestet, die besten Outfits wurden präsentiert, genauso wie die prächtigsten Blasen. Jetzt fehlen noch die Gesangs- und Tanzeinlagen und vielleicht noch irgendwas mit Mut oder Sozialeinsatz.«
    »O prima, Sofia jodelt, Jenny tanzt den Schuhplattler dazu und Marisa rettet eine Babygämse aus einem tiefen Felsspalt. Theresa muss auf dem Almhorn einen Song von David Guetta tröten.«
    »Was für ein Schulplattler denn?«
    »Schuh heißt das. Ein Tanz, so ungefähr.« Nele baute sich vor Sara auf und klopfte sich abwechselnd auf die Fersen, den Po und die Schenkel.
    »Ich dachte, die Pferdebremsen sind weg«, lachte Sara.
    »Faszinierend.« Toni hatte sich aus seiner Fangruppe gelöst und applaudierte anerkennend. »Du bist ein Naturtalent.«
    »Nix Natur. Ich habe nur jahrelang mit meinen Eltern in den Bergen Urlaub gemacht und war den dortigen Bräuchen ausgesetzt«, erwiderte Nele.
    »Ja, Wahnsinn. Man merkt gleich, dass du hier fast zu Hause bist. Ganz wie eine Einheimische.« Wow, Toni konnte wirklich sehr charmant sein, wenn er wollte. Doch Nele ignorierte seine Komplimente. Sie hatte ihren Rucksack bereits verschnürt und hievte ihn sich auf den Rücken. »Genau. Können wir jetzt endlich weitergehen?«
    »Alles Gute kommt von oben!«, rief Tim in diesem Augenblick. Mit einem triumphierenden Aufschrei kippte er seine Wasserflasche über Nicos Kopf. Mitten in den schönsten Reim hinein, mit dem er sich über Jenny und Marisa lustig machte.
    Nico nahm die Herausforderung an, sprang auf und jagte Tim – völlig uncool – quer über eine Lichtung, zwei Mal über den Bach, bis Tim ins Straucheln geriet, Nico zu einem Hechtsprung ansetzte, die beiden zu Boden krachten und direkt in das fröhlich glucksende Gewässer rollten. Unter einem Schwall von ganz und gar nicht gereimten Schimpfwörtern krochen sie aus dem Matsch und ertrugen mit betretenen Mienen

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