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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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das begeisterte Johlen der anderen. Sie glichen zwei Hunden, die sich verbotenerweise im Misthaufen gewälzt hatten.
    Saras gute Laune war gerettet. Sie prustete mit den anderen um die Wette. Sogar Tonis weibliche Fankurve ließ ihren Angebeteten einen kostbaren Moment aus den Augen und genoss das Schauspiel. Nico hielt verblüfft seine ehemals knallrote Kappe in den Händen, von der schmutzige Tropfen auf den Boden klatschten, und zupfte hilflos an seinem triefenden T-Shirt. Tim dagegen kreiste provozierend die Hüften und begann, den Reißverschluss seiner schlammigen Shorts zu öffnen. Dass er auch immer gleich übertreiben musste.
    »Ich hoffe, ihr habt genügend Wechselklamotten dabei, bis zur nächsten Waschmaschine sind es noch genau drei Tage und zwei Hütten«, machte sich Toni lustig.
    »Ihr zieht euch um, wir gehen schon vor. Toni, du bleibst bei den Kindsköpfen, damit sie nicht vom Weg abkommen. Auf geht’s.« Zu Neles Begeisterung trieb Leo seine Herde zusammen und lotste sie auf das Dorf zu.
    »Na, hast du alles aufgenommen?«, fragte Sara Luca, der sich seine Kamera umhängte.
    »Klar, astrein. Da wünscht man sich glatt, nicht Fotograf, sondern Kameramann zu sein. Das war filmreif.«
    »Möchtest du mal Fotograf werden?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, es ist eher ein Hobby. Mein Vater ist Fotograf und verdient sein Geld damit, Hochzeitspaare durch unseren Stadtpark zu schleusen und niedliche Babys abzulichten. Das wäre wirklich überhaupt nichts für mich.«
    »Nee, das könnte ich mir auch nicht vorstellen. Aber hier ist doch das Paradies für Fotografen. An jeder Ecke ein tolles Motiv. Da, die Scheune unter dem knorrigen Baum. Und wie da die Sonne durch die Äste funkelt. Solche Sachen gefallen mir.«
    »Ich bin eher an Menschen und Stimmungen interessiert. Stell dich vor deinen Lieblingsplatz und ich mach ein Foto«, schlug Luca vor.
    »Nee, lieber nicht. Diese gestellten Urlaubsfotos sind scheußlich und sehen alle gleich aus. Nach Sag-mal-Ameisenscheiße eben.«
    »Verlass dich drauf, es wird nicht scheußlich. Mach schon, sonst holen uns Nico und Tim ein.« Zögernd ging Sara ein paar Schritte weiter bis zu einer Stelle, die ihr geeignet erschien, drehte sich um, fummelte an ihrem Kopftuch, das sie zum Schutz vor der Sonne trug, und posierte mit einem hoffentlich bezaubernden Lächeln.
    »Schon erledigt«, rief Luca und schaute sich die Schnappschüsse im Display an.
    »Hey, ich war noch gar nicht so weit!«, rief Sara empört.
    »Du wolltest ja auch kein normales Foto. Hier, wie du deine Haare richtest, das ist gut.« Er ging ihr entgegen, während er weiter an den Einstellungen herumdrückte.
    »Zeig mal.« Sie nahm die Kamera, und weil er noch immer den Riemen um den Hals trug, musste sie sich ziemlich weit zu ihm hinüberbeugen. Keinen Millimeter wich er zurück. Tatsächlich, er hatte sie genau in dem Moment erwischt, als sie den Kopf neigte und mit einer Hand die Haare unter das Tuch schob. Im Hintergrund sah man Wiesen und Gipfel, doch der Fokus richtete sich auf Sara. Das Bild gefiel ihr. Sie hatte sich bisher nicht für eitel gehalten, aber solche Aufnahmen konnte er ruhig häufiger von ihr machen.
    »Wow, ich glaube, ich habe noch nie so ein schönes Foto von mir gesehen.«
    »Ich hab noch mehr davon«, lächelte Luca selbstbewusst und nahm ihr seine kostbare Kamera wieder ab. »Schnell, da vorn pflückt Daniel Blumen. Ein spektakuläres Motiv, oder?«
    »Oha, vielleicht ist er Vegetarier?« Sara steckte die Hände in die Taschen ihrer Shorts und schloss sich Lucas Schritt an.
    »Oder Botaniker und er sammelt Bergblumen für ein Pflanzenalbum?«, rätselte Luca.
    »Oder Romantiker und er sammelt für einen Strauß? Nee, ich glaube, er ist einfach nur komplett neben der Spur.«
    »Am Ende der Tour wissen wir es. Ich finde sowieso, dass wir uns noch viel zu wenig kennen. Was machst du denn so, wenn du nicht gerade in den Bergen herumspazierst?«, fragte Luca sie.
    »Gibt das jetzt so eine Kennenlernrunde, wie Frau Neuhaus gestern vorgeschlagen hat? Vielleicht erinnerst du dich: Keiner wollte mitmachen. Ich auch nicht.«
    »Sag schon. Immerhin weißt du inzwischen, dass ich fotografiere.«
    »Tja, da habe ich interessantere Hobbys«, zog ihn Sara auf, die immer mehr merkte, wie gut ihr das Gespräch mit Luca tat. Nach dem Fiasko gestern, das sie noch immer verlegen und unsicher machte, freute sie sich über Lucas ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Du gehst doch bestimmt ins Ballett oder

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