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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Stein unschlüssig in der Hand und warf ihn gelegentlich hoch, fing ihn wieder auf, als hoffte er, er würde versehentlich auf den Boden fallen und zerspringen.
    »Was machst du jetzt?«, fragte Sara vorsichtig. Eric sah sie so treuherzig an, dass sie sofort Mitleid verspürte. Ach du Schreck, war sie schon so weit, dass sie mit diesem Kerl Mitleid hatte? Dieser Mischung aus Bulldogge und … Sie unterbrach ihre Gedanken. »Du musst Nele verstehen, sie liebt die Berge und tut alles, um die Natur zu erhalten. Sie würde hier nie gegen die Regeln verstoßen, obwohl sie sonst gar nicht so spießig ist, ehrlich.«
    Eric musterte Saras Gesicht, als würde dort die Lösung seiner Probleme geschrieben stehen. »Ich habe doch nicht an Naturzerstörung gedacht. Wollte ihr nur eine Freude machen. Als Andenken eben.« Grübelnd betrachtete er den kleinen Stein. »Ich könnte ihn einfach wegwerfen«, überlegte er.
    »Keine gute Idee«, antwortete Sara. »Außer du willst Nele endgültig loswerden.« Schande auch, jetzt half sie Eric schon mit guten Tipps, um seine Beziehung zu retten. Dabei wäre es doch viel besser, Nele hätte wieder Zeit für sie. Nur müsste Sara dann eine weitere unausstehliche, miesepetrige Freundin ertragen, eine, die wie Theresa die Mundwinkel hinter sich herschleifen ließ, wenn sie nicht gerade eine Charmeattacke auf ihren Liebsten durchzog.
    Eric nickte langsam und warf ihr einen langen Blick zu. »Tja, dann habe ich wohl keine Wahl, oder?«
    Sara zuckte die Schultern. »Du kannst ja Leo fragen.«
    Als hätte der sein Stichwort gehört, bog Leo um die nächste Kehre. »Wer soll mich was fragen und wo ist Nele? Keiner geht allein, habe ich gesagt«, blaffte er sofort los.
    »Bin schon unterwegs«, rief Sara und machte sich an den Aufstieg. »Sie kann noch nicht weit sein.« Dieses Problem musste Eric selbst lösen. Sein Ego war durch Neles Zurückweisung sicher schon genug angeknackst, da brauchte er nicht auch noch Sara als Zeugin einer hundertprozentig unerfreulichen Diskussion mit Leo.
    Schmerz, lass nach! Sara hätte nie gedacht, dass das »Sich-selbst-Beeindrucken« so durch Mark und Bein ging. Sie lag mit brennenden Muskeln in ihrem Schlafsack und lauschte mal wieder den Geräuschen der anderen Mädchen. Während ihre Beine und Schultern wie gelähmt waren, raste ihr Herz, als hinge Sara mitten in einer Felswand. Frau Neuhaus hatte erzählt, dass viele Leute unter Schlafproblemen aufgrund der Höhe litten. So eine typische Herz-Kreislauf-Sache. Als ob Herzensangelegenheiten nicht schon genügend Schwierigkeiten und Kuddelmuddel anrichten würden! Was brauchte es dann noch dieses unkontrollierte Jagen und Hämmern wegen ein paar Höhenmetern hin oder her? Man sollte doch annehmen, dass sich auch Saras Pumporgan inzwischen an die alpine Umgebung und die täglichen Aufregungen gewöhnt hatte.
    Vorsichtig drehte sie sich auf die andere Seite – und verharrte sofort. Nein, bitte nicht schon wieder. Ein Schatten löste sich nahezu geräuschlos aus der Gruppe der Schläferinnen wie ein Geist aus seinem Grab. Vielleicht Nele? Nein, der heutige Geist trug keine blonden Rastazöpfe, das konnte man auch im trüben Nachtlicht erkennen. Sie hatte Eric noch nicht verziehen und ignorierte ihn, so gut es ging. Unter Protest hatte er nämlich seinen Stein Leo aushändigen müssen, der ihm unter Androhung sämtlicher Strafen verboten hatte, zum Hüttenwirt zurückzukehren. Also war der Stein zwar konfisziert, aber Eric hatte seine Buße in Neles Augen noch nicht geleistet.
    Sara widmete sich wieder der Geisterfrau. Diese hier hatte zerzaustes, dunkles Haar und damit schnell einen Namen: Theresa. Sara hielt den Atem an, während ihre Freundin zu den Rucksäcken schlich, die in einer Ecke gestapelt lagen. Dann griff sie mit einer schnellen Bewegung in ein Gepäckstück und war zur Tür hinaus, bevor Sara wieder ausatmete. Auf keinen Fall würde sie heute hinter der Nachtwandlerin hergehen, das war schon mal klar. Eines dieser peinlichen Erlebnisse reichte ihr für die ganze Tour.
    Ewig lange waren nur die Schlafgeräusche der anderen Mädchen zu hören. Brauchte man so viel Zeit für einen nächtlichen Toilettengang? Vielleicht sollte Sara doch einmal nach Theresa sehen? Sie schälte sich gerade aus ihrem Schlafsack, als sich die Tür leise öffnete. Theresa war zurück. Sara richtete sich auf und flüsterte: »Alles in Ordnung bei dir?« Keine Antwort. Theresa brach förmlich über ihrem Schlafplatz zusammen und

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