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Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Rebella - Alpenblues & Huettenflirt

Titel: Rebella - Alpenblues & Huettenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Erlenbach
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Sara.
    Toni holte tief Luft und drosselte zu Saras Erleichterung das Tempo ein wenig. »Ich habe Theresa zurückgewiesen, so ist das. Ich habe die Mädchen nicht ernst genommen, aber wer konnte denn ahnen, dass sie die Sache so verbissen sehen. Theresa kam gestern Nacht in mein Zimmer, ich meine, das geht doch einfach zu weit. Sie war offensichtlich zu allem bereit und hatte sogar
du weißt schon was
dabei! Kondome! Ich war fix und fertig, so etwas habe ich ja noch nie erlebt.«
    Außer sich vor Empörung brach er ab, während Sara die Farbe aus dem Gesicht wich. Jetzt wusste sie also, wo die beknackte Schachtel gelandet war. Ausgerechnet Theresa. Aber war es nicht sonnenklar? Von Anfang an hatte sie doch gehofft, Toni zum Äußersten zu bekommen, und jetzt saßen sie alle mittendrin im Misthaufen. Warum hatte der Dieb nicht einfach ein hirnloser Scherzkeks sein können? Verdammt, wenn Jungs nur einmal zuhören würden, dachte Sara. Wenn sie nur einmal mit offenen Augen ihre Umwelt wahrnehmen würden, dann wäre das nicht passiert. Aber nein, wer betrachtete die Schwärmereien als rosafarbenes Teeniegelaber, wer machte fröhliche Scherze und flirtete munter weiter? Eben. Trotzdem musste Sara zugeben, dass ihre Freundin jetzt eindeutig übertrieben hatte.
    »Verstehst du, ich war so entsetzt, wie sie da an meinem Bett stand. Dass ich nicht laut um Hilfe geschrien hab, das war noch alles. Jedenfalls habe ich sie zurück in ihr Zimmer geschickt. Sie wollte aber mit mir reden und mich …« Er schlug sich die Hand an die Stirn, geplagt von Gewissensbissen. »Wäre ich nur ein wenig netter gewesen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was ich gesagt habe, aber es war ziemlich deutlich.« Sara schüttelte betrübt den Kopf. Kein Wunder, dass Theresa gestern Nacht so geweint hatte und heute herumgeschlichen war, als müsste sie das Leid der Welt auf ihren Schultern tragen. Und sie hatte ihr nicht helfen können.
    »Zukünftig mach ich es wie mein Vater: von Anfang an für Klarheit sorgen, von der Ehefrau erzählen und fertig«, verkündete Toni mit verkniffenem Gesicht.
    »Echt, macht er das so? Hab ich gar nicht mitbekommen. Bist du nicht ein wenig jung für eine Frau?«
    Toni warf Sara einen irritierten Blick zu. »Das ist doch jetzt egal. Wir müssten Luca und Theresa längst sehen, bist du dir mit dem Weg sicher?«
    Sara nickte automatisch. »Wir sollten rufen. So alle zehn Schritte, was meinst du?« Eine Böe riss ihr die Worte aus dem Mund. Das Unwetter schien Fahrt aufzunehmen.
    »Es ist nicht weit bis zur nächsten Alm. Rufen können wir uns schenken. Augen auf und los. Vielleicht sind sie ja schon dort«, schrie Leo gegen den Wind an.
    Die nächste Stunde verlebte Sara wie in einem Albtraum. Was wäre eigentlich so schlimm daran gewesen, vorhin die paar Meter zur Hütte aufzusteigen? Dann säße sie jetzt im Warmen und Trockenen und würde nicht nass wie ein frisch gefangener Karpfen in der Dunkelheit herumtaumeln und sich von Toni über den Berg scheuchen lassen.
    Doch Toni war unermüdlich. Nachdem sie den ersten Unterschlupf – einen Heustadel, der aussah, als würde er die nächste Sturmfront nicht überleben – verlassen vorgefunden hatten, mussten sie ein gutes Stück zurückgehen und einen anderen Weg nehmen. Da war es schon so dunkel, dass sie nur noch mit ihren Taschenlampen vorwärtskamen.
    Ja, in der Dunkelheit im Schneeregen herumzurennen, das war genau das, was sich Sara wünschte. Sie war noch nie ein Fan von Nachtwanderungen gewesen und inzwischen heulten der Wind und alle Arten von Wildtieren um die Wette. Wenigstens schien sich Toni orientieren zu können, und sie brauchte nur zu schauen, dass sie ihn nicht auch noch verlor.
    Sie klapperten noch einen weiteren verlassenen Stadel ab, bevor sie auf einen Hauptweg stießen, den sie entlanggingen. Sara fühlte sich elend. Elend nass und elend müde und so kalt, als hätte sie am Eistauchen in Grönland teilgenommen. Dazu gab es noch gratis eine Gruseleingabe durch den heulenden Wind und eine gehörige Portion Sorge um Luca und Theresa obendrauf.
    Schließlich kam der Lichtblick. Endlich! »Da vorn ist eine Alm«, versuchte Toni sie aufzumuntern. »Eine bewirtschaftete. Dort kommen wir unter, ich kenne die Sennerin.«
    Na, das klang ja schon besser. Sara mobilisierte ihre letzten Kräfte, sodass sie nach kurzer Zeit drei gedrungene Hütten vor sich auftauchen sahen. Zu ihrer Überraschung wurden sie schon erwartet. Zwar nicht von Theresa und Luca,

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