Rebellen: Roman (German Edition)
hatte, die dieser Inselsituation entsprach. In ihr spielte die Herkunft keine Rolle mehr, entscheidend war, was man konnte, wie man sich über Wasser hielt. Diese Phase dauerte nur drei oder vier Sommer an, dann zerfiel die kommunistische Idee, die die Ränder dieser Insel definiert hatte, und die meisten gingen ihren vorgestanzten Weg weiter – und waren doch nicht mehr dieselben.
So entstand die erste Idee zu diesem Buch.
Während der Vorbereitung dieses Romans bekam ich viele Geschichten erzählt. Diese Erzählungen gingen in unterschiedlichem Maße in dieses Buch ein. Ich bedanke mich herzlich bei: Peter Adler, Theresia Bauer, Michael Below, Tine Burkhardt, Gerhard Dietsche, Johannes Doppstadt, Bernd Fuchs, Hans-Jörg Hager (auch für die freundliche Erlaubnis, seinen Aufsatz aus dem Keplerturm verwenden zu dürfen), Reinhold Joppich, Klaus Theweleit (auch für seine kleine »Gastrolle«), Addi Lapp, Manfred Meretz, Michael Moos, Hubert Pfister und Otmar Willmann.
Für mögliche Fehler, für das Weglassen von Wichtigem oder das Hinzufügen von Unwesentlichem trage ich jedoch allein die Verantwortung.
Bei den Szenen um die Freiburger Straßenbahnkämpfe stützte ich mich auf die Dokumentation »Gleich wird’s grün« des Archivs Soziale Bewegungen Freiburg sowie auf den Dokumentarfilm von Peter Adler »Um 13 Uhr am Bertoldsbrunnen«. Ich danke beiden für ihre Unterstützung.
Bei den Kapiteln über die Magersucht habe ich Markus Treichler von der Filderklinik in Filderstadt für die langen Gespräche zu danken, in denen er mir die Hintergründe dieser Krankheit erläuterte. Außerdem verwendete ich die Arbeiten von Laurie Penny, z. T. erschienen bei der Edition Nautilus, Hamburg. Der Tarifabteilung der IG Metall danke ich, dass sie mir die Tarifverträge der 1960er Jahre zur Verfügung stellte.
Der Scheibenlaser wurde nicht von Paul erfunden, sondern entstand im Institut für Strahlwerkzeuge in Stuttgart. Ich danke dem Institutsleiter Prof. Dr. Thomas Graf für die mühevolle Arbeit, mich in die faszinierende Welt der Lasertechnik einzuführen und mich mit Literatur über Optik und Laser zu versorgen.
Ein großer Dank geht an Lutz Dursthoff, der mit großer Sorgfalt und bewundernswertem Sprachgefühl das Manuskript druckfertig machte.
Wie bei meinen anderen Büchern wird der kundige Leser auch hier hin und wieder Bezüge zu anderen Autoren oder zu Filmen finden. Vielleicht macht das Lesen mehr Vergnügen, wenn man solche Fundstellen entdeckt. Das Schreiben jedenfalls geht mir leichter von der Hand, wenn ich ab und zu kleine Verbeugungen vor literarischen Vorbildern im Text verstecke.
Wer mehr über Moppel, Dr. Groß oder andere Nebenfiguren erfahren will, findet auf meiner Homepage eine Übersicht über alle Nebenfiguren, ihre Biographien und ihren weiteren Werdegang; siehe: www.schorlau.com/rebellen/sidekicks .
Vieles aus der beschriebenen Zeit erscheint aus der heutigen Perspektive wunderlich und sonderbar. Aber ich wollte nicht nur an eine vergangene Periode erinnern. Manchmal ist es notwendig, etwas Spezifisches zu erzählen, um etwas Allgemeines auszudrücken.
Leseprobe: Das dunkle Schweigen - Denglers zweiter Fall
Widmung
Für Gabriele
Motto
Wurzeln werfen keine Schatten.
AFRIKANISCHES SPRICHWORT
Die Hartherzigkeit der Reichen berechtigt die Armen zu ihrer Schlechtigkeit.
MARQUIS DE SADE
John Lee Hooker for president!
ERIC BURDON
Prolog: Bruchsal, 1. März 1945
Die Granate schlägt unmittelbar hinter dem großen Propeller in den Rumpf der P-51 Mustang und explodiert sofort. Ihr Mantel zerlegt sich in 1500 scharfkantige Splitter, so, wie ihre Konstrukteure es berechnet haben.
Eine Hitzewelle schießt durch die Maschine, und Steven Blackmore fühlt sich inmitten einer weißen, blendenden Hölle. Der plötzliche Luftdruck wirft die Mustang wie einen Ball zur Seite. Steven Blackmores Kopf schlägt gegen die Verstrebung des Kabinendachs.
Dann wird sein Gesicht gegen die Armaturen gepresst.
Er denkt, die Gurte brechen seine Schulterblätter. Er wird in den Sitz zurückgeschleudert, und es ist, als halte eine riesige Faust das Flugzeug plötzlich fest und als stehe es in der Luft still. Vor ihm verformt sich einer der vier großen Propellerflügel zu einer bizarren Skulptur, bevor er aus seinem Gesichtsfeld verschwindet.
Blackmore stemmt sich in seinem Sitz nach vorne.
Ist die Maschine noch steuerbar?
Tankanzeige? Normal.
Bordwaffen testen.
Blick nach rechts.
Aus dem Tragflügel
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