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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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werde...« Noch während er nach einer möglichst fürchterlichen Drohung suchte, fiel sein Blick auf ihren vollen Mund. »Tja, dann werde ich dich küssen!«
    Sofort beendete Beatrix ihre peinigende Gegenwehr. »Das würdest du nicht wagen.«
    Desmond zuckte eine Braue hoch und sah dadurch noch verruchter als sein Vater aus. »Ach nein?«
    Beatrix war nicht gefasst auf die Röte, die ihr plötzlich in die Wangen schoss.
    Ebenso wenig wie Desmond, dem vor Überraschung die Kinnlade herunterfiel. »Du bist noch nie geküsst worden, nicht wahr?«
    Beatrix nutzte seine Überraschung aus, schob ihn von sich herunter, setzte sich eilig auf und zupfte sich das Stroh von ihrem Kleid. »Mach dich nicht lächerlich. Ich hatte schon hunderte von Verehrern, und mindestens ein Dutzend von ihnen wollten mich sogar heiraten.«
    »Aber keiner von ihnen hat dich je geküsst«, wiederholte er, dieses Mal mit einer derartigen Selbstzufriedenheit, dass sie ihm am liebsten eine Kopfnuss versetzt hätte.
    »Und ob«, antwortete sie und krabbelte hastig durch das Heu davon.
    »O nein.« Als sie mit dem Po gegen einen Strohballen stieß, schlang Desmond einen Arm um seine Knie, schüttelte den Kopf und lachte auf. »Stell sich das mal einer vor! Die süße Bea stolziert wie ein Pfau in der Gegend herum, reckt ihre Brüste in die Luft, wackelt mit dem hübschen runden Hintern und macht sämtliche Knappen vollkommen verrückt. Dabei ist sie bisher kein einziges Mal geküsst worden.«
    Sie jaulte wütend auf. »Also gut! Dann bin ich also noch nie geküsst worden! Mach dich ruhig über mich lustig, wenn du willst, aber falls du je einem Menschen, vor allem Willow, etwas davon erzählst, versinke ich vor Scham im Boden. Oder besser noch, dann werfe ich mich in den Fluss.« Sie stieß ein jämmerliches Schluchzen aus. »Wenn du ein Mann von Ehre wärst, würdest du mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst.«
    Desmond fixierte sie lange. »Bisher hast du mich nie einen Mann genannt. Aber ich höre das wirklich gern.« Er senkte den Kopf, als er unvermittelt, wie zuvor Beatrix, bis unter die Haarwurzeln errötete. »Tja, ich könnte niemandem erzählen, du wärst noch nie geküsst worden«, unter seinem dichten Pony hinweg sah er sie an, »wenn du es wärst.«
    Hätten Desmonds Augen auch nur leicht boshaft geblitzt, hätte Beatrix ganz sicher nicht auf seine Worte reagiert. Doch sein Blick war ungewöhnlich ernst und verriet dieselbe atemlose Unsicherheit, die auch sie empfand. Sie war derart verwirrt, dass sie noch nicht mal protestierte, als er einen ihrer blonden Zöpfe um seine Finger wickelte und sie daran näher zog.
    Ihre Lider fielen flatternd über die Augen, und es hätte sie nicht weiter überrascht, wenn er versucht hätte, ihr seine Zunge in den Mund zu schieben, so wie es ihr von ihren älteren Schwestern voller Abscheu berichtet worden war. Doch er berührte ihre Lippen mit federleichter Zärtlichkeit, und so verharrten sie beide, solange sie es wagten - einzig verbunden durch einen unschuldigen, sanften Kuss. Beatrix atmete schnuppernd durch die Nase ein und fragte sich, wie es sein konnte, dass er mitten im Winter roch wie der hellste sommerliche Sonnenschein.
    Als er sich schließlich von ihr löste, brauchte sie einen Moment, bis sie es wagte, die Augen zu öffnen und ihn wieder anzusehen. Falls er lachte, würde sie die Mistgabel nehmen, die neben ihr an der Wand lehnte, und ihn damit aufspießen.
    Sie öffnete die Augen und Desmond lächelte sie an. Allerdings ohne jeden Spott, sondern mit einem schiefen, verlegenen Grinsen, das ebenso an ihrem Herzen zog wie zuvor seine Hand an ihrem Zopf.
    »Da du sicher nicht willst, dass jemand erfährt, dass du bisher erst einmal geküsst worden bist, empfinde ich es als meine Pflicht, dich in aller Ehre ein zweites Mal zu küssen«, murmelte er so heiser, dass sie erschauderte.
    »Wirklich galant.« Beatrix beugte sich ein wenig vor und spitzte ihre Lippen auf eine Weise, die für sie ebenso natürlich war wie das Luftholen. Desmonds Lippen waren höchstens einen Hauch von ihrem Mund entfernt, als sie flüsterte: »Aber erst musst du mich fangen«, lachend auf die Füße sprang und in Richtung der Scheunentür hechtete.
    »Du hinterhältiges Weibsbild!« Nachdem ihm ihr Zopf wie Seide aus der Hand geglitten war, nahm er zornig die Verfolgung auf, aber schon als er aus der Tür rannte, lachte er ebenso vergnügt wie sie.
    Willow stand an einem schmalen Bogenfenster im zweiten

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