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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Dreck geworfen hatte, schwarze Flecken auf, ihre Strümpfe waren voller Löcher und einer ihrer Pantoffeln lag irgendwo im Schlamm.
    Unbeeindruckt nahm Willow ihre Schärpe ab und band sich mit dem breiten Stück Stoff die wirren Haare aus der Stirn. Wenn sie sich schon aufführte wie eine Schweinehirtin, konnte sie ebenso gut auch so aussehen.
    Der eisig kalte Wind trieb ihr die Röte ins Gesicht. Falls die schwarzen Wolken etwas zu bedeuten hatten, wäre es mit dem schönen Wetter bald wieder vorbei.
    Sie kroch unter einen Holzkarren, wurde für die Mühe jedoch nicht mit ihrem Schuh, sondern lediglich mit einem neuen Schmutzfleck im Gesicht belohnt, und als sie mühsam wieder auftauchte, kamen ausgerechnet Bannor und Sir Hollis auf sie zu.
    Mit seinem frisch gestutzten Bart, der elfenbeinfarbenen Hose und dem saphirblauen Wams war er so elegant, dass sein Anblick Willow den Atem verschlug.
    Willow raffte ihre Röcke, machte einen tiefen Knicks, zeigte ihre zerfetzten Strümpfe und wackelte schamlos mit den Zehen ihres unbeschuhten Fußes vor ihrem Mann herum. »Guten Tag, Mylord. Und, gefällt Euch meine neue Aufmachung?«
    Bannor gab ihr einen geistesabwesenden Kuss und murmelte: »Wirklich reizend, meine Liebe«, ehe er weiter in Richtung des Wachhauses neben der Zugbrücke ging.
    Willow ließ ihre Röcke wieder sinken und starrte ihm verwundert hinterher. Er hatte sich schon den ganzen Tag sehr eigenartig aufgeführt - war nervös im großen Saal herumgelaufen oder hatte sich auf einen Stuhl geworfen, mit den Fingern auf der Armlehne getrommelt zum Zeichen einer ihr nicht einleuchtenden Ungeduld.
    Jetzt wanderte sein unruhiger Blick zwischen der gewundenen Straße und den rabenschwarzen Wolken über den Bergen hin und her. Er schien nicht mal zu bemerken, dass seine Tochter ein ausgewachsenes Schwein an einem lavendelfarbenen Band über den Hof führte.
    Nun, zumindest Sir Hollis’ finsteres Gebaren leuchtete Willow durchaus ein. Zweifelsohne litt Bannors Verwalter unter der Kälte, mit der Netta sämtlichen seiner Annährungsversuche begegnete. Trotz der beständigen Freundlichkeit und Wärme, mit der er ihr täglich gegenübertrat, taute der eisige Stolz der Frau nicht auf.
    »Hör auf, ständig hinter mir herzulaufen, du dummer, kleiner Junge, wenn du nicht was hinter die Ohren kriegen willst.« Willow drehte sich um und beobachtete, wie Bea aus dem Kräutergarten kam und entschieden das Tor hinter sich schloss.
    Desmond überwand das Hindernis mit einem mühelosen Satz und landete geschmeidig direkt neben Bea. »Lieber ein dummer, kleiner Junge als ein arrogantes, großes Mädchen, das ständig seine Nase in die Luft reckt, als wäre es etwas Besonderes«, entgegnete er ungerührt.
    Sie beide unternahmen den beinahe komischen Versuch, weiter so zu tun, als ob sie einander verachteten. Doch ihr ständiges Geplänkel stand in einem derartigen Gegensatz zu dem sehnsüchtigen Schmachten, mit denen sie einander bedachten, dass Willow amüsiert auflachte.
    Als Desmond betont lässig in Richtung der anderen Kinder schlenderte, hinkte Willow in der Absicht, die Stiefschwester in die Suche nach ihrem Pantoffel einzuspannen, auf Bea zu.
    Plötzlich erscholl hinter ihr ein ohrenbetäubender Fanfarenklang, und eine Woge der Erregung schwappte über den Hof. Besucher mitten im Winter waren eine Seltenheit, vor allem Besucher, die bedeutsam genug waren, dass man sie vom Wachturm meldete.
    Willow drehte sich um und blickte zum Tor.
    Eine einzelne, von drei schäbig gekleideten, in den Sätteln ihrer Pferde zusammengesunkenen Waffenträgern begleitete Kutsche kämpfte sich den Berg herauf.
    Selbst aus der Entfernung entdeckte Willow das von den cremefarbenen Kutschenrädern abblätternde Gold. Statt sechs schneeweißer Hengste zogen zwei farblich nicht zueinander passende Ackergäule das Gefährt, aber das Läuten der in ihre Mähnen geflochtenen Glöckchen weckte in Willow eine unschöne Erinnerung.
    Das misstönende Klingeln machte sie für alles taub, außer für das atemlose Flüstern ihrer Schwester.
    »Mama?«, hauchte Beatrix erstickt.
    Mit jeder Drehung der Kutschenräder kehrte Willow weiter in die düstere Vergangenheit zurück, und während das Gefährt mit jedem Meter, den es sich ihnen näherte, größer wurde, spürte Willow, wie sie selbst in sich zusammensank. Beinahe hätte sie gewünscht, sie könnte so weit schrumpfen, bis sie vollkommen verschwand.
    Die Augen auf den Weg geheftet, berührte sie das

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