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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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hockte auf dem düsteren Arm des Galgens, schien jedoch eher Lust zu haben, ihren Kopf unter die Federn zu schieben und ein Nickerchen zu halten, als sich zornig auf Willow zu stürzen, die, gemütlich mit dem Rücken gegen den Prügelpfosten gelehnt, ihren Rock zwischen den Knien ausgebreitet, auf dem Boden saß und aus dem Augenwinkel beobachtete, wie Desmond hungrig die Spur frischen Apfelsafts verfolgte, die an ihrem Kinn herunterrann.
    »Möchtest du vielleicht mal abbeißen?«, säuselte sie und hielt ihm den Apfel vors Gesicht.
    Er bleckte die Zähne zum Zeichen, dass er ihr eher an die Kehle gehen würde, als dass er sich als Gipfel seiner Schmach noch von ihr füttern ließ.
    Achselzuckend biss sie genüsslich in die verschmähte Frucht. »Ich nehme an, deine Brüder und Schwestern genießen gerade ein paar schöne, würzige Granatäpfel und gezuckerte Weintrauben. Falls du zu ihnen willst, brauchst du dich nur bei mir zu entschuldigen.«
    »Lieber verrecke ich!«
    Damit Desmond sie nicht lächeln sah, wandte sich Willow abrupt ab und warf die Reste des Apfels fort. Dies war das Erste, was er über die Lippen gebracht hatte, seit sein empörtes Jaulen beleidigtem Schweigen gewichen war. »Das lässt sich arrangieren«, versprach sie. »Obgleich ich annehme, dass dein Vater etwas dagegen hätte, wenn die Geier dir das Fleisch von den Knochen reißen würden.«
    »Ha! Er wäre froh, mich endlich los zu sein.«
    »Weshalb sagst du so etwas?«, fragte sie interessiert.
    Statt sie länger wütend anzuglotzen, sah Desmond reglos geradeaus. Seine Zähne hatte er so fest zusammengebissen, dass es bereits wehtat, ihn nur anzusehen. »Weil es so ist. Wir alle sind ihm vollkommen egal. Er ist einzig am Krieg und an seinem König interessiert.« Nun, da die Schleuse endlich geöffnet war, schien es, als hätte Desmond die Flut seiner Worte nicht mehr in der Gewalt. »Während des Krieges musste es uns reichen, dass er alle paar Monate mit einem Sack voller Geschenke zu uns nach Hause kam, uns über die Köpfe patschte und sagte, was für nette Kinder wir doch wären und wie stolz unsere Mütter auf uns sein würden, könnten sie uns sehen. Als er dann endgültig nach Hause kam, dachte ich, dass es anders werden würde. Das dachten wir alle. Aber er hat sich in seinem blöden Turmzimmer verschanzt und uns, egal, was wir auch taten, nicht die geringste Beachtung geschenkt.« Er bedachte sie mit einem giftigen Blick. »Und dann kamt plötzlich Ihr.«
    Willow hätte sich am liebsten abgewandt, aber sie musste hilflos mit ansehen, wie das feste Kinn des Jungen zu zittern begann. »Ihr mit Euren großen grauen Augen und Eurem weichen schwarzen Haar. Wir haben bemerkt, wie er Euch am Tag Eurer Ankunft angesehen hat. Wir wussten, dass er uns niemals lieben würde, wenn er Euch hätte, die er lieben kann!«
    Eine einsame Träne purzelte über sein Gesicht, und er presste seine Wange gegen das kalte Holz, ohne dass er dadurch das jämmerliche Schluchzen vor Willow verbergen konnte, das seine schmalen Schultern erbeben ließ.
    Willow atmete vorsichtig durch. Dann waren die Missetaten dieser Kinder also nicht verrucht und bösartig, wie die von Stefan und Reanna es gewesen waren. Diese Kinder versuchten einfach verzweifelt, die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich zu lenken. Das hieß, weniger seine Aufmerksamkeit als vielmehr einen Beweis der Liebe, die er für sie empfand. Sie wusste nur zu gut, wie sinnlos ein solches Vorhaben sein konnte.
    Willow zerrte so vehement an den Laschen des Prangers, dass einer ihrer Fingernägel abbrach. Als sie schließlich das obere Brett anhob, machte sie sich darauf gefasst, dass Desmond wie von Furien gehetzt davonliefe. Stattdessen hockte er sich auf den Boden und vergrub sein Gesicht in der Armbeuge.
    So wie früher Harold und Gerta rief Desmond in Willow das Verlangen wach, ihn tröstend in ihren Schoß zu ziehen. Stattdessen setzte sie sich wieder hin, umschlang die Knie mit den Armen und blickte reglos in Richtung des über der Brustwehr aufgehenden blassen Mondes, während der Junge schluchzend auf der Erde kauerte.
    Sie wartete, bis er sich mit dem Handrücken die Nase wischte, ehe sie den Apfel mit den wenigsten Druckstellen von dem Haufen der konfiszierten Wurfgeschosse nahm und ihn dem Jungen gab.
    Desmond bedachte sie mit einem argwöhnischen Blick.
    »Auch wenn ich vielleicht eine böse Stiefmutter bin, lass mich dir versichern, dass der Apfel nicht vergiftet ist.«
    »Ich könnte es

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