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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Euch nicht einmal verdenken, wenn er es wäre«, stellte er lakonisch fest, ehe er den Apfel nahm und herzhaft seine Zähne in dem saftigen Fruchtfleisch vergrub. »Nicht nach dieser schrecklichen Sache mit Eurem Haar.«
    »Die werden mit der Zeit wieder nachwachsen, hoffe ich zumindest.« Willow zog ihre Knie noch dichter an ihre Brust. Vielleicht würde das Geständnis ja weniger schmerzlich, wenn sie es möglichst schnell aussprach? »Du brauchst mich in deinem Kampf um die Zuneigung deines Vaters nicht als Rivalin anzusehen, Desmond«, sagte sie. »Obgleich er nobel genug ist, sich an seinen Treueschwur gebunden zu fühlen, hat Lord Bannor mehr als deutlich gemacht, wie enttäuscht er von Sir Hollis’ Wahl gewesen ist.« Sie blinzelte. »Ich kann dir versichern, dass er mich niemals lieben wird.«
    »Oh, das ist uns allen längstens klar«, kam Desmonds unverblümte Erwiderung. »Schließlich hat er uns erst auf die Idee gebracht, so lange ekelhaft zu Euch zu sein, bis Ihr freiwillig wieder geht.«
    Willows Kopf ruckte herum und sie sah den Jungen versteinert an. »Ach, hat er das getan?«
    »Jawohl. Zu Anfang wollten wir Euch nur ein paar harmlose Streiche spielen, aber dann ist Keil aufs Dach geklettert, um eine Stinkbombe durch den Kamin des Turmzimmers zu werfen und hat dabei zufällig mit angehört, wie Vater Sir Hollis erklärt hat, der beste Weg, Euch loszuwerden, wäre, indem er Euch so viel Zeit wie möglich mit uns verbringen lässt.«
    Willow hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand einen Schlag mit einem dicken Ast versetzt. Dass Bannor es bedauerte, sie geheiratet zu haben, war ihr bereits bewusst gewesen. Aber niemals hätte sie vermutet, dass er sogar seine eigenen Kinder benutzen würde, um sich ihrer zu entledigen.
    »Ihr braucht gar nicht so aufgescheucht zu gucken«, stellte Desmond fest, während er das Kerngehäuse des Apfels über seine Schulter warf. »Für uns war das alles schließlich auch nicht gerade schmeichelhaft.«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Aber zusammen mit dem, was Edward am Abend Eurer Ankunft hier auf Elsinore gehört hat, ergibt es durchaus einen Sinn. Edward ist ein bisschen dämlich, wenn es ums Spionieren geht, also haben wir damals gedacht, dass er einfach Blödsinn quatscht.«
    »Und was genau hat Edward am Abend meiner Ankunft gehört?«, fragte Willow, obgleich sie sicher war, dass sie es lieber nicht wissen wollte.
    »Tja, er war gerade dabei, durch den Spalt in der Wand des nördlichen Turmzimmers zu gucken, als -«
    »Den Spalt?«
    »Ein winziges Loch in der Wand zwischen dem Zimmer und dem Geheimgang«, klärte Desmond sie schulterzuckend auf. »Es gibt jede Menge Geheimgänge hier in der Burg, und von ihnen aus kann man in fast alle Zimmer sehen. Fiona hat uns erzählt, unser Großvater hätte die Gänge und Gucklöcher anlegen lassen, um seinen weiblichen Gästen beim Ausziehen Zusehen und sie anschließend, wenn seine Frau im Bett lag, heimlich in sein Zimmer schmuggeln zu können.«
    Aha! Das erklärte das eigenartige Gefühl, ständig beobachtet zu werden, und das gespenstische Kichern, das sie hörte, wann immer sie allein war. »Was für ein widerlicher alter Lüstling muss dein Großvater gewesen sein! Ich nehme an, ich sollte Bea veranlassen, dass sie ab sofort in einem Nachthemd schläft.«
    »Muss das sein?«, fragte Desmond ehrlich enttäuscht. Doch zumindest hatte er genug Benimm, um zu erröten, als Willow ihn peinlich berührt musterte. »Tja«, fuhr er gesenkten Hauptes eilig fort. »Edward hat also gerade durch den Spalt gesehen, als er hörte, wie Sir Hollis sagte, ein Keuschheitsgelübde wäre sicher wesentlich angenehmer, als mit Euch oder irgendeinem bärtigen, fetten, alten Fischweib ins Bett zu gehen. Da Vater den Gedanken, sich für alle Zeiten von Frauen fernzuhalten, anscheinend nicht ertrug, bot Sir Hollis an, sich Eurer anzunehmen, aber Vater meinte, ein solch schreckliches Opfer könnte er nicht annehmen.«
    Willow rang nach Luft. Nähmen die Beleidigungen je ein Ende, die sie aus dem Munde dieses Widerlings hinzunehmen gezwungen war?
    »Dann erwähnte Vater ein Konvent, und er und Sir Hollis kamen darin überein, dass ein Kloster für eine Frau wie Euch die einzig passende Bleibe sei.«
    Willow hätte abermals nach Luft gerungen, wäre ihr die Luft nicht schlicht weggeblieben. Ein Kloster! Fand Bannor sie tatsächlich so abscheulich, dass er sie in ein Kloster sperren wollte? Dass er sie tatsächlich zu

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