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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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gewöhnliches, fröhliches Blitzen auf. Seine Kinder jedoch wirkten wesentlich weniger erfrischt. Mary stocherte mit einem Finger an einem klebrigen Granatapfel herum, Ennis rührte ohne Begeisterung in seinem Feigenpudding, Keil und Edward hockten, das Kinn müde auf die Hände gestützt, zusammengesunken am Tisch, die dösende Mary Margaret schien Gefahr zu laufen, dass sie mit dem Gesicht in ihre Schüssel fiel, und selbst Hammish leckte seinen Teller bestenfalls halbherzig ab.
    Desmond war der einzige, der mit grimmiger Entschlossenheit so viele gesüßte Granatäpfel und so viel Feigenpudding in sich hineinschaufelte, als habe er die Absicht, alle Vorräte der Burg zu vertilgen, selbst wenn er platzte.
    Die Kinder erwachten aus ihrer Lethargie, als ein Knappe aus der Küche kam, der unter dem Gewicht der schweren Platte mit diversen Fleischgerichten schier zusammenbrach. Selbst Mary Margaret riss die Augen auf und zuckte wie ein Kaninchen mit den Nasenflügeln.
    Bannor rieb sich erwartungsvoll die Hände, als der Knappe die Platte vor ihm auf den Tisch hievte. Willow bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. Nie zuvor hatte sie erlebt, dass ihm vor dem Mittag an etwas Herzhafterem als braunem Brot und warmem Bier gelegen war.
    Als er mit seinem Messer eine dicke Scheibe Schinken aufspießte, sie sich genüsslich zwischen die Zähne schob und begeistert zu kauen begann, folgten die Kinder mit offenen Mündern jeder seiner Bewegungen. »Hättet Ihr vielleicht gern auch etwas Schinken« - ihre Mienen hellten sich auf und verfinsterten sich wieder, als er höflich »Mylady« hinzufügte.
    »Nein danke, Mylord.« Willow grinste innerlich. »Ich nehme dasselbe wie die Kinder«, antwortete sie.
    »Du kannst meine Portion haben«, sagte Ennis und schob ihr seine Schüssel hin. »Wenn ich auch nur eine weitere Schale Feigenpudding esse, wird mir sicher schlecht.«
    Willow rührte mit noch geringerer Begeisterung als er mit ihrem Löffel in dem Pudding herum. Es schien, als hätte ihre unglückliche Krankheit ihr zu allem Überfluss auch noch den Appetit geraubt.
    »Ich hätte gern etwas von dem köstlichen Fasan«, sagte Sir Hollis fröhlich und nahm sein Messer in die Hand.
    Bannor schob ihm die volle Platte hin. Die Kinder leckten sich die Lippen, als sie sich nur Zentimeter vor ihren Nasen vorbeibewegte und beobachteten mit glasigen Augen, wie sich der Ritter eine Scheibe des mit würziger Pflaumensauce übergossenen gerösteten Vogels nahm. Desmond schob sich einen weiteren Löffel Feigenpudding in den Mund, den er, wenn auch unter hörbarer Anstrengung runterschluckte.
    Während Bannor und Hollis das Festmahl genossen und nur lange genug im Essen innehielten, um festzustellen, dass der Koch und sämtliche Küchenangestellten sich selbst übertroffen hätten, kratzte sich Edward verstohlen an der Brust. »Dürfte ich heute vielleicht ein Bad nehmen? Allmählich juckt es mich überall.«
    Stirnrunzelnd rückte Keil ein Stückchen von ihm ab. »Außerdem stinkst du wie ein Schwein.«
    Bannor schob sich ein herzhaftes Stück Schweinebraten in den Mund. »Tut mir Leid, mein Sohn«, antwortete er, »aber entsprechend den Bedingungen unseres Waffenstillstandsabkommens bist du frühestens in vierzehn Tagen mit Baden an der Reihe.«
    Keil hielt sich die Nase zu und schnaubte angewidert auf.
    Edward stieß ihn mit dem Ellenbogen an. »Ich weiß gar nicht, warum du dich so anstellst. Du selbst riechst auch nicht gerade wie ein König.« Er kicherte vergnügt. »Oder vielleicht ja doch.«
    In der Hoffnung, einem erneuten Faustkampf zwischen den beiden aus dem Weg zu gehen, tupfte sich Bannor den Mund mit einer Leinenserviette ab und stand auf. Ehe sich jedoch seine Kinder irgendwelche Hoffnungen machen konnten, winkte er dem in der Ecke stehenden Knappen, dass er mit dem Essen fertig war.
    Als die Platte wieder in der Küche verschwunden war, sah er lächelnd in die betrübten Gesichter, von denen er umgeben war. »Und, was spielen wir heute? Wollen wir Ringe werfen? Oder vielleicht ein paar aufregende Runden Topfschlagen und Blindekuh?«
    Desmond starrte finster in seine Schüssel, während die anderen ihren Vater lediglich müde anblinzelten und Mary Margaret ein Gähnen hinter ihrer Hand verbarg.
    Bannor zuckte mit den Schultern, stieß einen traurigen Seufzer aus und schaffte es, beinahe so niedergeschlagen wie sonst Hammish, wenn er Hunger hatte, auszusehen. »Tja, wenn heute Morgen niemand mit mir spielen will, wandere

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