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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ich wohl einfach auf den Turnierplatz und sehe, ob man mich dort eventuell braucht.« Mit einem Blinzeln in Willlows Richtung, das ihr Herz einen Purzelbaum schlagen ließ, verließ er den Tisch.
    »Vielleicht solltest du nach Windsor reiten. Könnte ja sein, dass jemand dem König den Arsch abwischen muss.«
    Obgleich Desmond den Kopf gesenkt hatte, waren seine Worte klar und deutlich zu verstehen. Innerhalb einer Sekunde hatten sämtliche Anwesenden mit Sprechen und Kauen aufgehört. Einige von Bannors Männern glotzten den Jungen mit weit aufgerissenen Augen an, während andere plötzlich ein auffallendes Interesse an den von den Deckenbalken hängenden rotgoldenen Bannern entwickelten.
    Bannor ballte die Fäuste und machte langsam auf dem Absatz kehrt. »Was war das, mein Sohn?«
    Willow hielt den Atem an und wartete darauf, dass Desmond seine Worte leugnete, aber er schockierte sie alle, indem er wütend auf die Füße sprang. In dem Moment wurde ihr klar, dass die Röte auf seinen Wangen kein Zeichen von Verlegenheit, sondern von Zorn war.
    Er ballte ebenfalls die Fäuste und starrte seinem Vater gerade in die Augen. »Bitte lass dich von mir nicht aufhalten, Vater. Begib dich besser schnell auf den Turnierplatz und zieh dein mächtiges Schwert, denn schließlich kann man nicht wissen, wann die Franzosen uns erneut den Krieg erklären. Und weißt du was? Ich bete, dass sie es bald tun! Denn dann musst du schließlich wieder umgehend dem König zu Hilfe eilen, stimmt’s? Nur dass ich hoffe, dass du beim nächsten Mal nicht zurückkehren wirst. Außer vielleicht, nachdem man dich auf den Rücken deines Pferdes gebunden hat!«
    Bannor blickte so versteinert und zugleich drohend auf seinen Sohn herab, als wäre sein Gesicht bereits ein Bildnis aus Granit. Willow umklammerte unter dem Tisch Hammishs zitternde Hand und wartete darauf, dass Bannor seinen Ältesten endlich in seine Schranken verwies. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, der Junge hätte es verdient.
    Als Bannor schließlich sprach, war seine Stimme so gefährlich leise, dass sie alle die Ohren spitzen mussten, um seine Worte zu verstehen. »Wenn der König mich an seiner Seite braucht, mein Junge, dann werde ich seinem Befehl ganz sicher nachkommen. Aber ich habe nicht die Absicht, mich von einer französischen Klinge töten zu lassen. Noch nicht einmal, um dir damit einen Gefallen zu tun.«
    Bannor straffte die Schultern und ging mit festen Schritten an den mit offenen Mündern in der Tür stehenden Pagen vorbei in den Hof.
    »Bannor!« Der Schrei folgte ihm über die Wiese und schmerzte ihn stärker als die eisigen Schneeflocken, die ihm ins Gesicht trieben.
    Er beschleunigte seine Schritte und zermalmte unter seinen Füßen das gefrorene Gras. Den Großteil seines Lebens hatte er mit Kriegen zugebracht, aber jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als einen Augenblick der Ruhe und des Friedens. Genau das versprach das träge Rauschen des Flusses, das an seine Ohren drang.
    »Mylord!« Das Rufen klang eindringlicher und atemloser als zuvor.
    »Lasst mich in Ruhe, Willow«, rief er, ohne sein Tempo zu verlangsamen, über die Schulter zurück. »Heute habe ich keine Wunde, die Ihr versorgen könnt.«
    »Auch nicht die, die Euch Desmond zugefügt hat?«
    Am Ufer des Flusses blieb Bannor fluchend stehen.
    Er drehte sich auch dann nicht um, als er Willows röchelndes Keuchen hinter sich vernahm. Als sie schließlich mit schneebedeckten Haaren und schlammverkrusteten Röcken, als wäre sie im Verlauf der wilden Jagd mehr als einmal gestürzt, stolpernd neben ihm zum Stehen kam, wäre sie fast geradewegs ins Wasser gestürzt, hätte nicht eine seiner Hände nach ihr gegriffen.
    Sobald sie wieder im Gleichgewicht war, ließ er sie los und wandte sich abermals zum Gehen. »Ihr könnt mich begleiten, wenn Ihr darauf besteht, aber ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr mir ein Gespräch über meinen Sohn ersparen würdet«, sagte er.
    »Wie sollte ich von etwas anderem sprechen?«, fragte sie japsend. »Er hat Euch absichtlich provoziert.«
    »Ebenso wie Ihr?«
    Sie fuhr fort, als hätte sie nichts gehört. »Der arme Junge hat geradezu darum gebettelt, dass Ihr ihn packt und schüttelt, wie er es verdient hätte. Als Ihr auf dem Absatz kehrtgemacht habt und einfach gegangen seid, dachte ich, er bräche vor Gott und aller Welt in Tränen aus. Und wenn er das getan hätte, hätte er Euch das sicher nie verziehen.«
    Bannor blieb immer noch nicht stehen.
    »Ich

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