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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sich, ob er sich wohl daran erinnerte, dass ihm eine solche Geste je durch eine eigene Mutter zuteil geworden war.
    Anschließend schlich sie verwundert weiter die breite Steintreppe bis in den großen Saal hinab. Da es nicht ungewöhnlich war, dass betrunkene Schausteller und müde Reisende nach einem lustigen Abend dort Schutz vor der winterlichen Kälte suchten, überraschte es sie nicht, als sie einen Haufen Leiber vor dem Kamin vorfand.
    Allerdings überraschte es sie, dass dieser Haufen aus dem Herrn der Burg und seiner Brut bestand.
    Lächelnd stellte sie fest, dass ihnen der Kampf gegen die Uhr anscheinend nicht gelungen war.
    Bannor lag wie ein von feinem Feenstaub in einen tiefen Schlaf versenkter Riese auf dem Boden, und Meg, Margery und Colm hatten ihre kleinen Köpfe an seine muskulösen Schenkel geschmiegt. Ennis und Mary lagen ausgestreckt auf den beiden Bänken links und rechts von ihrem Vater, während Hammish, Edward und Keil zusammengerollt wie kleine Welpen zu seinen Seiten schlummerten. Edward murmelte etwas im Schlaf und Hammish hatte seinen Mund an Keils Ohr gepresst. Willow konnte nur hoffen, dass er nicht träumte, er beiße in irgendeine zarte Köstlichkeit.
    Bannor hatte Mary Margaret im Arm, und auch wenn die Kleine behauptet hatte, es wäre ihr egal, ob ihr Vater in Frankreich oder im Himmel wäre, hielt sie sein Wams so fest umklammert, als solle er nie wieder gehen. Als sie leise wimmerte, zog Bannor sie enger an seine Brust und hielt sie dort so schützend fest, das sich sicher jeder noch so grässliche Albtraum umgehend verflüchtigte.
    Als die Glocken der Kapelle drei Stunden zuvor Mitternacht geschlagen hatten, hätte Willow geschworen, dass sie alles, was sie sich je gewünscht hatte, besaß. Als sie nun jedoch mit tränenverhangenen Augen auf den dunklen und den blonden Schopf von Vater und Tochter sah, stellte sie fest, dass sie selbst nicht besser als eins der habgierigen Kinder, dass sie nie mit dem, was sie besaß, zufrieden war.
    Dass Bannor sie begehrte, reichte ihr nicht mehr. Sie wollte seine Liebe, musste sie sich eingestehen.
    Er sollte sie lieben wie sie ihn.
    Diese Erkenntnis rief ein bittersüßes Verlangen in ihr wach, das stärker als ihre Sehnsucht nach dem Prinzen ihrer Träume war.
    Bis zu diesem Moment hatte sie nicht verstanden, weshalb Bannor Liebe als Krankheit bezeichnete. Als sie nun jedoch lautlos den Saal verließ, erschauerte sie in einem Fieber, von dem es keine Heilung gab.

21
    Als Willow am nächsten Morgen erwachte, gab es zum Zittern allen Grund. Im Verlauf der Nacht war es so kalt geworden, dass das gläserne Fenster in ihrem Zimmer von glitzernden Eisblumen überzogen war.
    Der bleierne Himmel über der Burg passte hervorragend zu ihrer Stimmung, und obgleich sie wusste, dass Beatrix auf Bedlington kaum je vor dem Mittagessen aufgestanden war, verspürte sie das dringende Verlangen, dafür zu sorgen, dass das Mädchen sich ebenfalls aus den Federn erhob. Als sie Beatrix jedoch unsanft rüttelte, schmiegte sich diese unter Protestgemurmel enger an die Matratze und zog sich die Pelze über den Kopf. Willow stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus und wünschte sich, sie könnte einfach genau dasselbe tun.
    Stattdessen stieg sie in ein karminrotes, pelzgesäumtes Wollkleid und lief auf der Suche nach Wärme und fröhlichem Lärm eilig die Treppe in den großen Saal hinab. Ein mächtiges Holzscheit loderte in dem riesigen steinernen Kamin. Bannor, Sir Hollis und die Kinder saßen um den großen Tisch, und mehrere Ritter, Knappen und Waffenträger hockten an den langen auf Böcken ruhenden Platten, die im Saal verstreut waren.
    Bannor unterbrach sein Gespräch mit Sir Hollis, als sie sich ihm näherte. »Guten Morgen, Mylady«, murmelte er und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich hoffe, dass Ihr gut geschlafen habt.«
    »Sehr gut«, antwortete sie und fragte sich, ob es ihn enttäuscht hatte, als er schließlich in sein Turmzimmer gekommen und sie nicht mehr dort gewesen war.
    Der Stuhl neben ihm war frei, aber sie setzte sich neben Hammish auf die Bank. Sollte Bannor ruhig denken, dass sie beleidigt war, weil er ihr mitternächtliches Stelldichein verpasst hatte. Besser, als wenn er die Wahrheit vermutete.
    In seiner braunen Strumpfhose und dem gestärkten Wams aus smaragdgrünem Kammgarn sah Bannor nicht so aus, als hätte er die Hälfte der Nacht auf dem Steinboden vor dem Kamin verbracht. Er war frisch rasiert, und seine Augen wiesen ihr

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