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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Coruscant, wobei die Explosion irgendwie auf ein Gebäude beschränkt blieb. Aber ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grund die Attentäter es jetzt auf den Run abgesehen hatten.«
    »Das hatten sie auch gar nicht«, widersprach Lando. »Die meisten Droiden hier sind gestohlen.«
    Han spürte einen eisigen Schauder seinen Rücken hinunterrinnen. »Du meinst, dieser Anschlag galt in Wirklichkeit einem anderen Ziel?«
    »Wahrscheinlich«, nickte Lando.
    Han wollte darüber am liebsten gar nicht nachdenken. Nicht jetzt. Die Schreie waren noch lauter geworden, der Rauch hatte sich weitgehend gelegt. Blue war unterdessen immer näher an den Falken herangekommen. Ihr Gesicht war von Tränen überströmt. Ihre Augen blickten glasig. Sie bewegte sich roboterhaft.
    »Hör zu«, sagte Han. »Ich denke, wir sollten auf der Glücksdame eine Art Lazarett einrichten. Das Schiff ist praktisch leer. Also ist genügend Platz vorhanden, und wir können die am schwersten Verwundeten von hier wegbringen.«
    »Wer wird denn schon Schmugglern helfen wollen?« fragte Lando.
    »Da werden wir schon jemanden finden«, antwortete Han. »Dafür werde ich sorgen. Wir sollten unser Vorhaben mit sämtlichen unbeschädigten Schiffen koordinieren. Hier im Run reichen die Möglichkeiten nicht aus, um einer solchen Katastrophe Herr zu werden.«
    »Aber die Glücks...«, begann Lando.
    »Wird ohnehin überholt werden müssen«, fiel Han ihm ins Wort. »Ich bin sicher, daß die gestohlene Ausrüstung ohnehin nicht mehr in erstklassigem Zustand ist.«
    Lando nickte. Er war erschöpft. »Ich werde alles vorbereiten«, versprach er.
    »Danke«, nickte Han und bedeutete Chewie dann mit einer Geste, daß er Lando begleiten sollte. Dann wandte er sich Blue zu.
    Sie war verschwunden.
    Han atmete tief durch, blickte in die Runde, suchte sie. Hoffentlich war sie nicht irgendwo zusammengebrochen.
    Dann entdeckte er sie. Sie saß im Schneidersitz, auf einem Trümmerhaufen und hielt eine verkohlte Leiche in den Armen. Sie weinte nicht mehr, wirkte aber völlig leblos, als habe ihr jemand einen Dolch ins Herz gestoßen.
    Han bahnte sich einen Weg zu ihr. Jetzt, da er wußte, was geschehen war, vermochte er einige der Trümmer zu erkennen: lange Kranteile, die zu binären Lastenhebern gehörten: Buchsen zum Anschluß an Computersysteme; Räder von R5- Einheiten ... Die Droiden hatten sich selbst gesprengt, um ihre Master zu vernichten.
    Aber wie? Und warum?
    Er blieb neben Blue stehen. Die Leiche, die sie in den Armen hielt, war kaum zu erkennen. Ein Arm war abgetrennt Erst als Han sich niederkauerte, sah er das Gesicht.
    Davis.
    Seine Augen standen offen, von unsäglichem Schrecken geweitet. Han drückte sie zu.
    Jetzt sah Blue ihn an. Ihr Gesicht war immer noch von Tränen verschmiert. Aber sie sah so aus, als würde sie nie wieder weinen. »So hatte das nicht ablaufen sollen«, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme.
    Han fröstelte. Wollte er wirklich wissen, was sie damit sagen wollte? Er fragte dennoch. »Was denn?«
    »Davis.« Sie erstickte fast an dem Wort. »Du solltest ihm vertrauen. Er hätte dich hier rausgebracht.«
    Hans Schenkel schmerzten. Er war diese kauernde Haltung nicht gewöhnt. »Du hast ihn gekannt?«
    »Ich habe ihn geliebt.« Ihre Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern. »Weißt du, das, was Kid gesagt hat, hat nicht gestimmt. Was mein Herz anging, war ich nie eine Schmugglerin. Ich habe ein Herz. Zumindest hatte ich eines.« Sie senkte den Kopf. »So etwas sollte niemandem zustoßen.«
    »Nein«, pflichtete Han ihr mit leiser Stimme bei. »So etwas sollte niemandem zustoßen.«
    Vielleicht hatte er sie mißverstanden. Vielleicht war es das, was sie gemeint hatte, als er neben sie getreten war: daß so etwas wie dieser Anschlag an Niedertracht nicht zu überbieten war und daß jemand, der sich so etwas ausdachte, ein Ungeheuer sein mußte.
    »Was ist geschehen, Blue?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Die Kredits, Han. Du hast ja keine Ahnung, was so viele Kredits anrichten können.«
    Wieder überkam ihn eisige Kälte. Davis wirkte nicht friedlich. Er sah aus, als ob er einen qualvollen Tod erlitten hätte. Blue konnte es vermutlich auch erkennen. »Sag es mir«, bat Han.
    »Man hat erwartet, daß du ihm vertrauen würdest. Ich hätte wissen sollen, daß du nicht so leicht zu überzeugen bist, aber meine Erinnerung hat mich getrogen, Han. Ich hatte dich als einen netten Kerl in Erinnerung, einen tüchtigen Kerl. Aber ich hatte

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