Rebellion der Verlorenen
Formation löste. »Bravo, Frau Präsidentin«, sagte er, »bald werden Sie mit Ihrem jämmerlichen Bruder reden können, so lange Sie wollen.«
»Sir?« sagte Yanne.
Kueller ignorierte ihn. Er konzentrierte sich nicht nur auf die Bildschirme, die ihn umgaben, sondern auch auf seine Gefühle. Die dunkle Seite hatte ihre Vorteile. Er wußte, daß die Lenker der Flotte verunsichert waren, weil sie nicht wußten, was sie erwartete.
Er lächelte.
Sie würden nichts finden.
»Yanne.«
»Ja, Mylord?«
»Ist alles bereit?«
»Selbstverständlich, Mylord.«
»Dann machen Sie sich jetzt an die Ausführung. Jetzt gleich.«
Yanne beeilte sich, dem Befehl Folge zu leisten. Kueller wippte locker vor und zurück und griff dann nach dem Fernschalter unter seinem Umhang. Wenn Yanne die Befehle nicht befolgte, würde Kueller selbst handeln. Er hatte die Wahrheit gesagt, als er mit Präsidentin Leia Organa Solo gesprochen hatte. Er zog wirklich elegante, schlichte Waffen vor.
Wie elegant und wie verfeinert, würde sie in Kürze erfahren.
Niemand hatte etwas aus dem Falken entfernt, obwohl die aufgestemmten Schotts und eine Brandspur an Hans persönlich entwickeltem Sicherheitssystem in der Nähe der vorderen Tragestütze darauf hindeuteten, daß irgendwer es versucht hatte. Die Glücksdame war nicht so gut davongekommen. Der größte Teil ihrer Inneneinrichtung war verschwunden, und ein Teil der Hardware, der ohne Mühe ausgebaut werden konnte.
Lando als wütend zu bezeichnen wäre nach Hans Ansicht einer starken Untertreibung gleichgekommen.
Han blieb auf der Glücksdame und reparierte die Antriebssysteme mit allem, was er finden konnte. Das Cockpit war bereits wieder funktionsfähig, aber eine Menge nützlicher technischer Spielereien waren verschwunden. Lando und Chewbacca hatten sich aufgemacht, Skip 1 nach den restlichen Geräten und Landos verschwundenen Droiden abzusuchen. Han bestand darauf, daß sie innerhalb eines Tages abfliegen sollten, falls sie bis dahin nicht genug Teile fanden, um die Glücksdame wieder einwandfrei herzurichten. Ein Gefühl der Dringlichkeit hatte ihn erfaßt, das er sich nicht recht zu erklären vermochte.
Blue hatte sich erboten, ihnen zu helfen, aber Han lehnte ihr Angebot ab. Sie hatte sich als die loyalste unter seinen alten Freunden erwiesen, aber das bedeutete nicht mehr sehr viel. Vielleicht hatte Lando recht gehabt. Vielleicht war er tatsächlich bei allen unbeliebt gewesen. Aber er mochte nicht in alten Erinnerungen herumstochern. Einst waren sie Freunde gewesen - und inzwischen war einfach zu viel Zeit vergangen. Es gab kein Zurück, auch wenn er das gewollt hätte.
Und ob er das überhaupt wollte, wußte er nicht zu sagen. Die Sehnsucht nach der guten alten Zeit, die sich gelegentlich in allzu ruhigen Augenblicken auf Coruscant einstellte, galt mehr einer romantisch verklärten Vergangenheit als den tatsächlichen Ereignissen.
Han hatte gerade den Hyperantrieb neu montiert, als er spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Er griff sich an den Hals und fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Das Gefühl machte ihn unruhig, es erinnerte ihn zu sehr an das, was Leia und Luke ihm über die Macht erzählt hatten; an etwas, das seine Kinder empfanden, er aber nicht mit ihnen teilen konnte.
Irgend etwas war geschehen oder würde geschehen oder konnte vielleicht geschehen sein. Han kroch aus dem Wartungsschacht der Glücksdame.
Dann hallten ein paar dröhnende Explosionen durch das Schiff. Die Glücksdame erbebte in ihren Grundfesten, und Han schlitterte auf die andere Seite des Gangs. Weitere Explosionen folgten und dann immer mehr. Er lag reglos da, die Arme schützend über dem Kopf, aber im Innern des Schiffes geschah nichts.
Überhaupt nichts.
Es war ganz genauso wie bei der Explosion in der Senatshalle: Panik rings um ihn, aber keinerlei Schäden in seiner unmittelbaren Nähe.
Aber Leia war bei der ersten Explosion verletzt worden.
Han stemmte sich hoch. »Chewie!« schrie er. »Lando?«
Natürlich kam keine Antwort. Er war allein in der Glücksdame. Er griff nach seinem Blaster, öffnete das Hauptschott und betrat ...
... ein Szenario der Verwüstung. Der Landeplatz für die Skipper lag in Trümmern. Es sah aus, als wäre ein wahrer Bombenregen auf ihn niedergegangen. Aber der Landeplatz war eine riesige Höhle, die man aus dem Felsgestein herausgetrieben hatte, und die Decke schien vollkommen unversehrt. Was auch immer hier passiert war, hatte
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