Rebellion der Verlorenen
gebrüstet, und das bedeutete, daß er auch sämtliche Hintertüren eingebaut hatte, die Lando beim Bau des Falken vorgesehen hatte und die er deshalb wie seine Hosentasche kannte.
Einmal gelöscht hieß nicht immer gelöscht.
Jarril war nie ein brillanter Kopf gewesen. Er hatte nicht nur dieselben Hintertüren wie Lando eingebaut, sondern auch dieselben Codes benutzt. Vielleicht war das sogar schlau. Wer würde schon auf den Gedanken kommen, daß zwei so unterschiedliche Schiffe dasselbe Codesystem benutzten?
Mit Ausnahme von Lando natürlich.
Er brauchte nur einen Augenblick, um die Nachricht zu finden. Er schaltete sie auf den Lautsprecher, worauf ihn der Computer wissen ließ, daß die Nachricht verschlüsselt war - und schriftlich abgefaßt. Es wurde immer sonderbarer.
Lando dekodierte die Nachricht und brachte sie auf den Schirm. Sie enthielt keinen Adressaten und war nicht signiert. Typisch Schmuggler. Auf diese Weise würde niemand, dem sie zufällig in die Hände fiel, wissen, für wen sie bestimmt war.
LADUNG ABGELIEFERT. SPEKTAKULÄRES FEUERWERK.
Kurz darauf folgte eine zweite Mitteilung.
SOLO WEISS BESCHEID. WIR KÖNNEN AUF SEINE MITWIRKUNG RECHNEN.
Dann nichts mehr. Diese beiden Nachrichten waren die letzten, die Jarril zu Lebzeiten abgesetzt hatte.
Lando kopierte sie beide. Dann sah er zu Jarrils Leiche hinüber. Jarril hatte etwas gewußt, es Han Solo mitgeteilt, und jetzt war er tot. Lind das bedeutete, daß nunmehr jemand hinter Han her war.
Jemand, der sich den A-Flügler genommen und die Spicy Lady im Weltraum treibend zurückgelassen hatte.
Lando erhob sich aus dem Kopilotensessel. Er mußte mit Coruscant sprechen, und das konnte er von hier aus nicht tun.
Brakiss. Luke saß auf der mit Bauschutt bedeckten Treppe. Er war nicht bereit, die Senatshalle zu verlassen, jetzt noch nicht. Nicht, solange er nicht alle Spuren von Emotionen und Fakten in sich aufgenommen hatte, die hier zu holen waren.
Brakiss. Einer von denen, die gescheitert waren. Einer seiner Schüler, die sich der dunklen Seite der Macht zugewandt hatten. Luke erinnerte sich an jeden einzelnen Schüler, der Yavin 4 vor Abschluß seiner Ausbildung verlassen hatte. Einige waren weggegangen, weil es in ihrer Familie irgendwelche Probleme gab. ( Ihr müßt entscheiden, wie ihr ihnen am besten dienen könnt.) Und derartige Krisen stellten sich natürlich stets zu einem ungünstigen Punkt der Ausbildung ein. (Dies ist eine gefährliche Zeit für euch. Ihr werdet in Versuchung geführt werden von der dunklen Seite der Macht.) Luke erinnerte sich an Ben und Yoda. Er, Luke, ließ solche Schüler ziehen, gab ihnen aber den gleichen Rat mit auf den Weg, den Yoda ihm erteilt hatte: Handle nach dem. was du gelernt. Und in Gedanken fügte er stets den nächsten Satz hinzu: Retten kann es dich!
Manche wurden tatsächlich gerettet. Sie kehrten zurück, um ihre Ausbildung zu beenden. Andere verschwanden einfach. Luke hoffte, daß auch sie irgendwann einmal zurückkommen würden.
Aber keiner von ihnen war auf so spektakuläre Weise verschwunden wie Brakiss. Brakiss gehörte zu jenen Imperialen, die versucht hatten, sich in die Jedi-Akademie einzuschmuggeln, aber im Gegensatz zu den anderen hatte Brakiss über eine echte Begabung für die Macht verfügt. Luke hatte sich alle Mühe gegeben, Brakiss der dunklen Seite fernzuhalten.
Seine Ausbildung hatte gute Fortschritte gemacht: Brakiss' starre Haltung lockerte sich, und Luke gelangte zu dem Schluß, daß er reif war für eine Prüfung, vergleichbar der finsteren Höhle auf Dagobah. Er schickte Brakiss auf eine Reise, auf der dieser sich selbst begegnen sollte. Aber Brakiss ging aus dieser Prüfung voller Zorn hervor, er verließ Yavin 4 und kehrte zum Imperium zurück.
Doch Luke hatte gewußt, daß er Brakiss eines Tages wiedersehen würde. Und er hatte befürchtet, daß es so wie jetzt sein würde.
»Master Luke! Master Luke! Oh, dem Himmel sei Dank, daß wir Sie gefunden haben!« 3POs Stimme riß Luke aus seinen Gedanken. Er sah sich um. Der Protokolldroide stand in der Tür, R2 an seiner Seite. Sie schickten sich an, die Halle zu betreten.
»Nein!« rief Luke mit scharfer Stimme. »Hier drinnen ist es nicht sicher. Wartet draußen auf mich.«
»Aber Master Luke ...«
»Ich komme gleich, 3PO.«
»Das hoffe ich«, entgegnete dieser. Er entfernte sich von der Tür. R2 piepste Luke etwas zu und folgte 3PO. Es mußte also etwas Wichtiges sein. R2 hatte beunruhigt geklungen.
Luke
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