Rebellion der Verlorenen
ergriff Garm Bel lblis das Wort. Sein faltiges Gesicht wirkte erschöpft. »Wir müssen uns an die ehemaligen Imperialen gewöhnen.«
»Ich mache mir Sorgen, daß wir noch mehr von ihnen hereinholen, wenn wir Nachwahlen ausschreiben«, erklärte Leia.
»Oder wir geben denen, die bereits im Senat sitzen, noch mehr Macht«, rief Fey'lya. »Leia, der Senat basiert auf dem Willen der stimmberechtigten Republiken. Sie haben ehemalige Imperiale als Vertreter gewählt, und wir haben nicht das Recht, dagegen etwas einzuwenden.«
Leia lächelte bedrückt. »Ja, wahrscheinlich nicht.«
»Und wir müssen darauf vertrauen, daß sie in Zukunft die richtige Wahl treffen«, fuhr Fey'lya fort.
Dabei vertraute der Bothaner niemandem. Das wußte selbst
Leia. »Und was, glauben Ihre gut unterrichteten Kreise, wird geschehen, wenn wir jetzt Nachwahlen ausschreiben?«
Fey'lyas Pelz kräuselte sich, das einzige Anzeichen dafür, daß er Unbehagen empfand. »Den Bothanern würde nichts passieren. Wir hatten unverschämtes Glück.«
»Wenn wir die Wahl schnell abhalten«, meinte ChoFi, »hätte kein neuer Bewerber Zeit für den Wahlkampf. Vermutlich würden dann die Verlierer der letzten Wahl gewählt.«
»Das können Sie unmöglich vorhersagen«, wandte C-Gosf ein. »Mein Volk würde jemanden, der einmal verloren hat, niemals wiederwählen. Eine solche Person kann nie wieder kandidieren oder irgendein öffentliches Amt ausüben, das mit Macht verbunden ist. Wenn man auf Gosfambling einmal ein Verlierer war, ist man immer einer.«
Leia sah zu C-Gosf hinüber. Ihr war gar nicht bewußt gewesen, welches Risiko ihre Kollegin mit ihrer Bewerbung um einen Senatssitz eingegangen war.
»Was würde man denn auf Gosfambling unternehmen?« fragte Leia.
»jemand, der bereits ein Amt hat, würde befördert werden«, antwortete C-Gosf.
»Das ist ein Problem, mit dem wir uns schon lange auseinanderzusetzen haben«, erklärte Gno. »Übertragung eines zentralen Wahlsystems auf verschiedene Kulturen.«
»Wir haben Regeln«, wandte Fey'lya ein.
»Ja«, räumte ChoFi ein, »und deshalb sollten Sie vielleicht besser als wir anderen wissen, wie diese Regeln von verschiedenen Kulturen manipuliert werden.«
»Die Bothaner haben nichts Ungehöriges getan.«
»Sie meinen nichts Ungesetzliches«, verbesserte ChoFi.
»Es bringt uns nichts, wenn wir uns untereinander streiten«, sagte Leia und seufzte. »Gno hat recht. So wenig mir das auch gefällt, wir müssen überall dort, wo ein Vertreter getötet wurde oder zu schwer verletzt ist, um seinen Amtspflichten nachzukommen, Nachwahlen durchführen. Und wir müssen es bald tun, sonst leidet jede gesetzgeberische Entscheidung, die wir treffen, darunter, daß sie von einem unterbesetzten Senat getroffen wurde. Wir haben schon genug Schwierigkeiten, die verschiedenen Mitglieder der Republik zu einen. Auf zusätzliche Probleme können wir wirklich verzichten.«
»Sie sind sich doch darüber im klaren«, warnte Bel Iblis, »daß wir mit dieser schnellen Nachwahl auch Probleme schaffen könnten.«
»Sie meinen, mehr ehemalige Imperiale, als uns lieb ist?« sagte Gno. »Das Risiko müssen wir eingehen. Leia hat recht. Der Senat ist durch das Attentat dezimiert. Im Zustand der Unterrepräsentation weiterzumachen wäre für jene Planeten, die ihre Vertreter verloren haben, ein klares Signal, daß die anderen sie für unbedeutend erachten.«
»Wir dürfen nicht ewig Angst vor unseren Kollegen haben«, erklärte C-Gosf. »Wir haben dafür gestimmt, ehemalige Imperiale zuzulassen. Dann müssen wir sie jetzt auch akzeptieren.«
Leia nickte. Sie sah sich durch die Fakten widerwillig zu ihrer Zustimmung genötigt. »Lassen Sie uns die Wahlen für heute in einer Woche festsetzen«, sagte sie, »und die neuen Amtsträger, so schnell es geht, aufnehmen. In allerspätestens einem Monat. Einverstanden?«
Der Vorschlag fand offensichtlich Zustimmung. Leia ließ abstimmen und wandte sich dann dem nächsten Tagesordnungspunkt zu. Aber daß ihr dabei ein kalter Schauder über den Rücken lief, konnte sie nicht vermeiden.
Vielleicht war es genau das, was ihr unsichtbarer Feind gewollt hatte. Einen schnellen Wechsel im Senat, Verwirrung, Zerstörung und eine große Zahl neuer Gesichter - das alles würde zwangsläufig zur Zersplitterung führen. Und Zersplitterung hatte auch damals geherrscht, als Senator Palpatine im Senat der Alten Republik die Macht übernommen hatte.
Leia würde verhindern müssen, daß es noch
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