Rebellion der Verlorenen
Computersystem, mit einer Gruppe speziell konstruierter Gladiatordroiden, die Luke lautlos einkreisten, und mit der Macht. Die letzte Methode war die verläßlichste. Lukes Anwesenheit fühlte sich an, als hätte jemand einen Felsbrocken in den unbewegten Teich von Brakiss' Welt geworfen. Obwohl Brakiss gewußt hatte, daß Luke kommen würde, war er erstaunt, welche Kraft diese Störung besaß.
Brakiss stand in seinem Kommunikationszentrum unter dem Scheitelpunkt der Kuppel der Protokolldroidenfabrik. Teile von Versuchsdroiden hingen von der Kuppeldecke: Augen, die lauschten, Hände, die sahen, Münder, die zupacken konnten. Am liebsten waren ihm die Augen. Sie brauchten keinen Droidenkörper; sie registrierten alles, was um sie herum geschah, und gaben ihre Eindrücke weiter. Darüber hinaus machten sie den meisten Geschöpfen, die ihre Augen zum Sehen benutzten, angst. Brakiss wußte noch nicht recht, wie er die Augen einsetzen würde. Aber er war guter Dinge, daß ihm ein angemessener Verwendungszweck einfallen würde.
Er verstand sich auf solche Dinge. Telti hatte seine kreativen Fähigkeiten geweckt. Wenn Kueller Brakiss nur erlaubt hätte, diese Produktionsanlage ohne den Einsatz der Macht zu betreiben. Kueller hatte Brakiss versprochen, daß er nie mehr nach Almania zurückkehren mußte. Aber im allgemeinen hielt Kueller seine Versprechen nicht, ganz besonders nicht gegenüber Brakiss. Kueller wußte genau, daß machtsensitive Mitstreiter nur schwer zu finden waren, und er war fest entschlossen, jeden einzusetzen, den er sich gefügig gemacht hatte. Und der talentierteste unter ihnen war Brakiss.
Also hatte Brakiss den Auftrag erhalten, Skywalker in Kuellers Falle zu locken.
Brakiss setzte sich. Der Sessel paßte sich seiner Körperform an und stützte ihn. Auf den Bildschirmen sah er, wie zehn Luke Skywalkers »Hallo!« in einen leeren Raum riefen; leer, abgesehen von dem zu großen Vorrat an Droidenhänden. Selbst den mächtigen Skywalker schienen diese Hände verwirrt zu haben.
Er hatte sich kein bißchen verändert. Dabei hätte er sich verändert haben müssen. Immerhin waren Jahre vergangen. Brakiss hatte gehört, daß Skywalker an Bord von Palpatines Auge beinahe den Tod gefunden hatte. Und doch sah er völlig unverändert aus. Sein narbiges Gesicht wirkte immer noch irgendwie jungenhaft, sein Körper war schlank und kraftvoll, und er strahlte immer noch dasselbe Selbstbewußtsein aus wie früher.
Jenes Selbstbewußtsein, das er ausgestrahlt hatte, als er Brakiss zwang, der dunklen Seite der Macht gegenüberzutreten.
Brakiss schluckte. Wenn er an diesen Augenblick dachte, als er allein gewesen war mit sich selbst und dem Bösen, mit dem Skywalker ihn brutal konfrontiert hatte, durchlief ihn immer noch ein Beben, und wenn er länger daran dachte, dann hatte er das Gefühl, sein Hirn müsse zerspringen. Brakiss war vor dieser Prüfung geflohen, davongerannt, so schnell er konnte. Und als er zu seiner Mutter zurückgekehrt war, fand er sie im Schatten des Imperiums lebend. Er hatte dem Imperium Bericht erstatten müssen, und das hatte er getan, unter der Bedingung, daß er danach seiner Wege gehen konnte.
Brakiss hatte wertvolle Informationen mitgebracht und einen beschädigten Verstand, also ließ das Imperium ihn ziehen. Und er war geflohen, immer weiter, bis Kueller ihn schließlich gefunden und wieder einen ganzen Menschen aus ihm gemacht hatte.
Aber er forderte einen hohen Preis dafür.
Skywalker.
Brakiss beugte sich vor und schnippte sein Kom an. Kueller antwortete sofort, ein kleines Bild auf Brakiss' Holoblock. Dieser Kueller sah so winzig aus, als könnte Brakiss ihn mit der Faust zerquetschen, und doch ging von dem winzigen Bild eine solche Kraft aus, daß Brakiss unwillkürlich seinen Sessel zurückschob.
»Er ist hier«, sagte er.
Kuellers Totenmaske lächelte. »Cut. Schicken Sie ihn zu mir.«
Brakiss leckte sich die Lippen. »Ich hatte gedacht ... ich dachte ... daß ich ihn vielleicht töten könnte. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen. Er ...«
Kueller machte eine wegwerfende Handbewegung. Sein skelettartiges Grinsen wurde breiter. »Nur zu. Töten Sie ihn.«
Ein eisiger Schauer überlief Brakiss. Das war zu leicht gegangen. »Aber hatten Sie nicht gesagt, Sie würden ihn selbst töten?«
Kueller zuckte die Achseln. »Nun, ich bezweifle, daß Sie dazu in der Lage sind. Aber wenn Sie es tun, bleibt mir nur eins zu tun. Dann muß ich Sie töten.«
Kuellers Stimme klang
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