Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
sich auf den Metallboden herunterließ, schloß und verriegelte er die Kabinenkuppel des X-Flüglers. Gegen einen entschlossenen Saboteur war damit zwar nicht viel auszurichten, aber immerhin würde diese Sicherung einen Droiden abschrecken.
    Brakiss verfügte über andere Möglichkeiten, Luke das Leben zu erschweren.
    Lukes Hand tastete nach dem Lichtschwert an seiner Hüfte. Die kaum spürbare Last wirkte ungemein beruhigend auf ihn. Er trug nur ein weites Hemd und enganliegende Uniformhosen. Seinen Jedi-Umhang hatte er im Schiff gelassen. Er wollte durch nichts behindert sein, und ein flatternder Umhang konnte sich leicht irgendwo verfangen.
    Lukes Mund war trocken. Er hatte mit einer Konfrontation gerechnet und nicht damit, völlig ignoriert zu werden.
    Aber Brakiss gehörte immer noch dem Imperium an, und daher liebte er Spielchen. In dieser Hinsicht hatte er sich offenbar nicht geändert.
    Luke atmete tief durch und ging auf das offene Schott im Hintergrund zu. Wahrscheinlich wurde er beobachtet. Brakiss würde jede seiner Bewegungen registrieren, von dem kurzen Griff ans Lichtschwert bis zum Aktivieren der Sicherungsverriegelung des X-Flüglers. Er würde wissen, daß Luke sich an diesem Ort nicht sonderlich wohl fühlte.
    An dem Schott blieb Luke stehen. Der Rahmen sollte ihm vor möglicherweise vorhandenen Holokams Sicherheit bieten. Er griff mit der Macht hinaus und suchte nach Brakiss; dessen Präsenz war deutlich wahrnehmbar und doch irgendwie vage. Luke war nicht imstande, einen bestimmten Punkt als seinen Aufenthaltsort zu lokalisieren. Aber das überraschte ihn nicht. Brakiss' Mutter hatte Luke gesagt, daß ihr Sohn ihn erwarte. Und das hieß, daß Brakiss genug Zeit gehabt hatte, sich vorzubereiten.
    Er kannte eine Menge Tricks, einige, die Luke ihn gelehrt, und andere, die das Imperium ihm beigebracht hatte, jedes für die Macht sensitive Wesen konnte seine Präsenz innerhalb eines endlichen Bereichs aufspalten und verbergen. Die Tatsache, daß Luke Brakiss überhaupt wahrnehmen konnte, bedeutete, daß er sich ganz in der Nähe befand.
    Luke trat durch das Schott in den nächsten Raum - und blieb stehen.
    Von der Decke hingen Tausende goldener Hände herab Die rechten Hände hingen so, daß die Handfläche nach vorn gerichtet war, die linken zeigten die Fingerknöchel. Die Daumen wiesen alle in dieselbe Richtung. Die künstlichen Hände funkelten im Licht. Noch mehr goldene Hände lagen auf Laufbändern. Und alle befanden sie sich in einem halbfertigen Montagezustand. An einige waren bereits Unterarme montiert worden, und man konnte Mechanismen sehen, die denen in Lukes rechtem Handgelenk glichen. Neben den Laufbändern lagen noch nicht montierte Finger; Stapel goldener Armsockel warteten darauf, an goldenen Schultern befestigt zu werden.
    3PO könnte an einem solchen Ort entstanden sein. Irgendwo in einem dieser Kuppelgebäude wurden vielleicht die Kuppelköpfe der R2-Einheiten montiert. Die Vorstellung, daß die Existenz von Geschöpfen, die in seinem Leben eine so bedeutsame Rolle gespielt hatten, einmal einen so banalen Anfang genommen haben sollte, bereitete Luke Unbehagen.
    Unheimliche Stille erfüllte den Raum. Die Laufbänder waren abgeschaltet, die Klimaanlage lief völlig lautlos, und nichts rührte sich. Die Hände hingen reglos wie Stalaktiten von der Decke, Stalaktiten, die an etwas Lebendiges gemahnten.
    Luke blickte zur Decke. Die Arme ruhten in Metallschienen, ohne direkt mit irgend etwas verbunden zu sein.
    Luke empfand eine große Erleichterung.
    »Hallo?« rief er.
    Seine Stimme hallte von dem Metall, das ihn umgab, wider und kehrte in winzigen blechernen Silben zu ihm zurück.
    »Hal-lo?«
    Luke hatte keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen sollte. Er dachte nicht daran, den Geistern des falschen Brakiss zu folgen, um den realen aufzuspüren. Wahrscheinlich wollte Brakiss ihn durch eine Folge von ähnlichen Räumen führen - und einer würde mit Beinen angefüllt sein, ein anderer womöglich mit Oberkörpern um damit irgend etwas zu beweisen.
    Aber was das war, würde Luke erst dann erfahren, wenn er Brakiss selbst gegenüberstand.
    »Hallo?« rief er abermals. Er würde hierbleiben, in der Nähe des offenen Schotts und seines Schiffs, bis er Antwort erhielt.
    Obwohl er fast sicher war, daß eine Antwort ausbleiben würde.
     

19
     
    Brakiss verfolgte Lukes Bewegungen auf vierfache Weise: mit den Überwachungsgeräten, die er auf ganz Telti installiert hatte, mit dem

Weitere Kostenlose Bücher