Rebellion der Verlorenen
zurückkehren und Wasser mitnehmen sollen.
Aber wenigstens hielt die Verschalung.
Er streckte die Hand aus und zerrte an Chewies pelzigem Arm.
»Lassen Sie ihn los«, forderte der Mann. »Wir müssen hier raus.«
»Entweder wir alle drei oder keiner von uns«, antwortete Han, obwohl er nicht recht wußte, wie er das durchsetzen sollte. »Du mußt dich noch kleiner machen, Chewie.«
Der Wookiee brüllte wieder.
»Dann sagen Sie ihm, daß er wenigstens den Mund halten soll.«
»Halten Sie doch den Mund!« herrschte Han den Blonden an.
Chewie krümmte sich in dem schmalen Durchgang und stieß mit den Knien gegen die Wand.
»Okay«, sagte Han. »letzt weiß ich, wie wir es machen. Stemm die Beine gegen die Wand, und drück dich durch den Spalt.«
Chewie murmelte ein paar ausgewählte Wookieeverwün- schungen von der Art, bei der Han immer so tat. als würde er sie nicht verstehen, und unternahm dann, was Han ihm geraten hatte. Seine Armbrust stieß heftig gegen die Wand, dann konnte man hören, wie Fell zerriß. Aber Chewie rutschte nach und nach auf Han zu und war plötzlich auf der anderen Seite und frei.
Ein dickes Büschel Wookieehaare hing an der Sonnensteinwand. Chewie gab einen weiteren Klagelaut von sich. An seinem Rücken fehlte ein ganzes Stück Fell.
»Ihr Freund jammert ja ganz schön rum«, sagte der Mann. Er hatte sich nicht von seinem Platz tiefer in der Felsspalte entfernt.
Chewie knurrte.
»Das ist ein Wookiee, mein Freund«, belehrte Han ihn. »Soll heißen, ich würde an Ihrer Stelle darauf achten, ihn nicht wütend zu machen.«
»Mit Wookiees komme ich klar.«
Han grinste. »Wer das sagt, hat noch nie mit einem Wookiee zu tun gehabt.«
»Wollen Sie jetzt, daß ich Ihnen helfe oder nicht?« fragte der Mann.
»Ich weiß nicht«, entgegnete Han. »Was bringt es Ihnen ein, wenn Sie mir helfen?«
»Ein Gefühl der Befriedigung, General. Und jetzt kommen Sie!« Der Mann zwängte sich durch eine weitere schmale Öffnung und durchquerte dann, ehe Han noch Gelegenheit hatte, ihm zu antworten, eine größere Höhle. Der Mann wußte, mit wem er es zu tun hatte.
Er hatte es die ganze Zeit gewußt.
Und das machte Han nervös.
Han spähte durch die Felsspalte. Die Höhle sah aus, als wäre sie nicht von Menschenhand geschaffen, ebensowenig wie der Felsspalt. Der Sonnenstein strahlte hell.
Und es war heiß.
»Denkst du, du schaffst es, Chewie?«
Chewbacca nickte.
»Denkst du, wir sollen ihm vertrauen?«
Chewie schüttelte den Kopf und gab einen klagenden Laut von sich.
»Du hast recht. Bis diese Verschalung abkühlt, kann es eine Ewigkeit dauern. Und während dieser Zeit sitzen wir hier fest, in dieser Hitze. Und nichts könnte schlimmer sein, stimmt's?«
Chewie schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, daß Han das gesagt hatte. Han konnte es selbst nicht glauben.
»Du zuerst, Bettvorleger. Auf die Weise kann ich nachhelfen, wenn du steckenbleibst.«
Und etwaige Verfolger abwehren. Han wußte nicht, warum Nandreeson hinter ihm her war, aber er hatte nicht vor, zu warten, bis er das herausgefunden hatte.
Chewie manövrierte sich durch die zweite Felsspalte, ohne diesmal allzuviel Fell dabei zu verlieren. Han folgte ihm. Die Höhle, die der Mann bereits hinter sich gelassen hatte, war groß. Chewie hatte keine Probleme, aufrecht darin zu stehen.
Die Hitze war hier nicht ganz so schlimm. Han wischte sich über das Gesicht. Ihm war ziemlich mies zumute. Der Mann war weg, aber seine Spuren führten quer durch die Höhle.
Als ob sie eine Wahl gehabt hätten. Andere Fluchtwege gab es nicht; also folgten sie seinen Spuren mit schußbereiten Waffen. Aus einem Seitengang strömte kühle Luft. Der Mann erwartete sie. Er saß auf einem Stapel Isolierbeschichtung; sein Blaster ruhte auf einem Knie.
»Ich dachte schon, Sie würden es nicht schaffen«, sagte er.
»Manchmal ist der Feind, den wir kennen, weniger gefährlich als der, den wir nicht kennen«, antwortete Han.
»Sie glauben mich also zu kennen.« Der Mann lächelte.
Han schüttelte den Kopf. »Hätte nicht viel gefehlt, und wir wären dort hinten geblieben, bis die Isolierschicht abgekühlt wäre.«
»Sie würden sich lieber mit Nandreesons Leuten auseinandersetzen als mit mir?«
»Ich weiß nicht, was Sie wollen«, sagte Han. »Und auch nicht, wer Sie sind.«
Der Mann streckte ihm die Hand entgegen. »Mein Name ist Davis.«
»Namen helfen uns nicht weiter«, wehrte Han ah. »Ich kenne Sie trotzdem
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