Rebellion der Verlorenen
nicht.«
»Ich kenne Sie eigentlich auch nicht, General, aber ich weiß, wer Sie sind.«
»Und damit sind Sie mir gegenüber eindeutig im Vorteil.«
»Sie haben kein großes Vertrauen zu anderen, was? Ich versuche gerade, Ihnen aus der Patsche zu helfen.«
»Das muß sich erst noch zeigen. Wo gehen wir hin?«
»Diese Gänge führen uns auf Umwegen zu dem Landefeld, wo Ihr Schiff liegt.«
»Und wo Nandreesons Leute warten«, sagte Han. »Die nehmen nämlich an, daß ich den Falken nicht zurücklasse.«
»Haben Sie denn vor, ihn zurückzulassen?«
»Ich beabsichtige lediglich, unberechenbar zu sein.« Han ließ seinen Blaster sinken.»Sagen Sie mir, was diese Jawas hier machen.«
»Jetzt?« fragte Davis.
»Jetzt«, nickte Han.
Der Blonde seufzte. Dann schob er seinen Blaster ebenfalls ins Holster. »Ein paar Schmuggler haben die Jawas hergebracht, um Kriegsgerät zu säubern und zu reparieren.«
»Gratis?«
Davis schüttelte den Kopf. »Jawas arbeiten nie gratis. Aber sie arbeiten billig. Für die Schmuggler ist es wesentlich einfacher, es auf die Weise zu machen, als die Arbeit selbst zu tun - oder jemand anderen dafür zu bezahlen.«
»Also lassen sie ihr Zeug einfach im Sand liegen, bis die Jawas es aufsammeln, reparieren und an sie zurückverkaufen?«
»Es funktioniert«, meinte Davis.
»Das kommt ganz darauf an, wie man >funktionieren< definiert«, bemerkte Han. »Jawas reparieren den alten Kram, der ihnen in die Hände fällt, nie besonders zuverlässig.«
»Aber sie trennen alles, das noch funktioniert, von dem unbrauchbaren Schrott, und das reicht den Typen hier völlig.«
»Und wer kauft diesen Schrott?« wollte Han wissen.
»Keine Ahnung«, behauptete Davis. »Und es lohnt sich auch nicht, sich danach zu erkundigen.« Er sah sich um. »Ich meine wirklich, wir sollten nicht länger hierbleiben. Ihren sullustanischen Freund haben die vermutlich bereits umgebracht, und jetzt durchsuchen sie die Höhlen und Gänge nach Ihnen.«
»Seluss kann auf sich selbst aufpassen«, sagte Han. »Und wahrscheinlich erwarten die mich bei meinem Schiff.«
»Das war ein ziemlich großes Aufgebot. Vielleicht haben sie sich verteilt.«
»Woher wissen Sie, wie viele es waren?«
»Ich habe sie gesehen, als sie in den Gang kamen, Solo. Ich wußte, daß sie hinter irgend etwas her waren.«
»Sie sind aber nicht durch den Gang gekommen.«
»Nein, sind sie nicht.«
»Dann kennen sie sich hier gut aus.«
»Viele Wege führen zum Sand, Solo, nicht nur der eine Gang oder das System von Höhlen.«
Chewie tat grollend seine Zustimmung kund. Han atmete tief durch. Er haßte Skip 5. Die Hitze war unerträglich, selbst in den tieferen Höhlen. »Sie sind nur sechs«, überlegte er. »Und wir sind zu dritt. Ich schätze, wir können uns an ihnen vorbei zum Falken mogeln.«
Davis schüttelte den Kopf. »Das sind Nandreesons Leute. Wenn Sie im Ladebereich auf sie schießen, werden die meisten Schmuggler dort auf Sie schießen.«
Chewie grollte.
»Hast du eine bessere Idee, Bettvorleger?«
Chewie knurrte und vollführte eine knappe Geste.
»Das könnte klappen«, meinte Han. »Das könnte tatsächlich klappen.«
»Was?« fragte Davis. Wookiee verstand er also offensichtlich nicht. Irgendwie fühlte sich Han dadurch erleichtert.
»Führt von hier aus ein anderer Weg in den Sand?«
Davis nickte. Er zog die Stirn kraus.
Han lächelte. »Na prima«, sagte er. »Ist schon lange her, daß ich mit den Jawas Geschäfte gemacht habe.«
20
Zuerst sah Luke den Droiden gar nicht, der auf ihn zukam. Seine goldene Gestalt verschwand fast zwischen all dem Gold der nach unten langenden Hände, der tastenden Finger und angewinkelten Arme. So kam es, dal? Luke zuerst das Klappern der Schritte des Droiden auf dem Metallboden hörte, ehe er ihn sah.
Und dann entdeckte er plötzlich seine Augen, die in dem spitzen Gesicht glühten. Er sah aus wie ein Droidengott, der einem goldenen Meer entstieg, seine in Wirklichkeit ganz normalen Schritte wirkten wie der weit ausschreitende Gang eines geborenen Führers. Aber er war im Unterschied zu den Einzelteilen ringsum lediglich ein fertigmontierter Droide.
»Jedi Skywalker?« sagte er, und es klang wie eine Feststellung. Seine Stimme war auf derselben Frequenz wie die von 3PO moduliert, aber ohne dessen leicht hektischen, affektierten Tonfall. Er gehörte auch nicht derselben Modellreihe an wie dieser, erkannte Luke sofort. Das Gesicht war schmaler, das Kinn spitzer und die Nase
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