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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Montagehalle sprühten die Funken von den Klingen der Lichtschwerter; ihre Hitze ließ die Ränder der Förderbänder glühen. Luke konzentrierte sich auf Brakiss' Bewegungen, beschränkte sich auf die Verteidigung und verzichtete auf den Angriff.
    Jetzt schwang Brakiss sein Lichtschwert von links nach rechts, versuchte Lukes ungeschützte Flanke zu treffen. Doch der blockierte jeden Angriff. Die bliebe wurden heftiger, die Bewegungen jedoch fahriger. Brakiss war Luke unterlegen, aber er war ein guter, kräftiger Kämpfer. Sie würden beide erschöpft sein, ehe dieser Zweikampf zu Ende war.
    Dann spürte Luke einen Anflug von Angst. Er blickte überrascht auf. Die Angst ging von Brakiss aus, aber sie galt nicht Luke.
    Brakiss hielt inne und hob seine Klinge, so wie Ben es im Bauch des ersten Todessterns getan hatte. Im Gegensatz zu Vader deaktivierte Luke sein Schwert auf der Stelle. Das Summen verstummte, und nur der keuchende Atem der beiden Kämpfer hallte von den Wänden der fast leeren Halle wider.
    »Machen Sie ein Ende, töten Sie mich«, herrschte Brakiss den Jedi an.
    »Ich habe nicht den Wunsch, Sie zu töten«, erwiderte Luke. »Ich würde Sie lieber wieder mit nach Yavin 4 nehmen.«
    »Töten Sie mich, Master Skywalker.« In Brakiss' Stimme war jetzt keine Spur von Sarkasmus mehr zu hören. »Töten Sie mich. Machen Sie jetzt ein Ende!«
    »Wir müssen uns alle selbst in die Augen sehen«, erinnerte Luke seinen Widersacher. Er streckte die linke Hand aus. »Kommen Sie mit mir nach Yavin 4. Ich werde Ihnen helfen.«
    Brakiss schüttelte den Kopf, als würde er aus tiefem Schlaf erwachen. »Für mich ist es zu spät«, sagte er.
    »Es ist niemals zu spät.«
    Brakiss lächelte, ein wehmütiger Zug stahl sich in seine Züge. »Für mich schon.« Er schluckte. »Ich gehöre nicht nach Yavin 4. Ich gehöre hierher. Für mich ist es besser, keine Kontakte zu haben, allein zu sein.«
    »Kommen Sie mit, Brakiss«, wiederholte Luke. »Sie können hier nicht glücklich werden.«
    »Glücklich?« echote Brakiss. »Nein, glücklich nicht. Aber ich bin zufrieden. Hier kann ich schöpferisch tätig sein. Und das genügt mir.« Er schob sein Lichtschwert in die Scheide zurück. »Man hat mich dafür bezahlt, eine Nachricht an Sie zu übermitteln. Deshalb sind Sie meiner Spur gefolgt. Sie sollen nach Almania gehen. Dort finden Sie die Antworten, die Sie suchen.«
    »Wer will, daß ich nach Almania gehe?«
    Ein Frösteln durchlief Brakiss - eine kaum merkliche Bewegung, aber Luke sah sie nicht nur, sondern er fühlte sie auch. Brakiss fürchtete sich nicht vor ihm. Er hatte Angst vor dem, in dessen Auftrag er Luke diese Botschaft überbracht hatte, vor dem, der Luke auf Almania erwartete.
    »Wenn ich Sie wäre, Master Skywalker«. fuhr Brakiss fort, »würde ich nach Yavin 4 zurückkehren. Ich würde alles andere vergessen. Werden Sie so wie Obi-Wan, und ziehen Sie sich zurück. Überlassen Sie das Kämpfen denen, die keine Skrupel haben, denn sie werden ohnehin gewinnen.«
    Darin drehte er sich um und verließ die große Montagehalle.
    Luke befestigte sein Lichtschwert wieder am Gürtel und wartete, hoffte darauf, daß Brakiss wieder zurückkehren würde. Aber er kam nicht zurück. Luke machte ein paar Schritte, um ihm zu folgen, und blieb dann stehen. Er konnte Brakiss nicht helfen. Noch nicht. Brakiss hatte erneut sein Angebot abgelehnt, nach Yavin 4 zurückzukehren.
    Aber es war nicht aussichtslos. Brakiss war in Bewegung geraten. Irgendwann einmal würde er kommen: der Brakiss, der zu kämpfen aufgehört hatte, der Brakiss, der diese letzten Worte gesprochen hatte. Das war der Brakiss, den Luke zu retten versuchte.
    Luke hatte nie an einem Menschen eine solche Aura der Niederlage gespürt. Aber vielleicht war es das gar nicht. Vielleicht spürte er ja keine Aura der Niederlage, sondern Brakiss versuchte, ihm eine versteckte Nachricht zukommen zu lassen.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Almania. Luke hatte den Namen noch nie gehört.
    Aber er wußte, daß er dorthin gehen mußte.
    Und daß er bei dem Versuch sterben konnte.
    Brakiss spürte, wie die Tür sich hinter ihm schloß. Er lehnte sich an die Metallwand des Versorgungstunnels und gab sich ganz dem Zittern hin, das seinen ganzen Körper erfaßt hatte. Er wollte nie wieder zwischen Skywalker und Kueller stehen.
    Nie wieder.
    Der Grat war viel zu schmal, um sich darauf zu bewegen, und Skywalker verstand sich darauf, in ihm zu lesen wie in einem offenen Buch.

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