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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einen kleinen Jungen, der plötzlich verschwand und nie wiederauftauchte. Ich selbst hätte keine Ahnung, wie ich es anstellen könnte, jemanden zu finden, der etwas darüber weiß. Genauso muß es wohl Angel gegangen sein, als er hierher zurückkam, nachdem der alte Mann in den Bergen gestorben war. Er konnte damals nichts herausfinden.« Sie seufzte. »Ich weiß, ich kann Ihnen nicht viele Anhaltspunkte geben …«
    »Im Gegenteil. Ich sollte Ihnen die Namen in ein oder zwei Tagen verschaffen können. Es dauert vielleicht ein wenig länger, die Adresse herauszufinden, wo diese Leute jetzt leben, aber meine Agentur hat in beinahe jedem Staat exzellente Hilfsmittel, und der Telegraph macht meinen Job unendlich viel leichter. Eine faszinierende Erfindung, das. Mit seiner Hilfe sind schon viele Verbrecher gefangen worden.« Und dann war er plötzlich wieder ganz in Gedanken versunken und murmelte vor sich hin: »Angel, hm? Ich frage mich, wie viele Männer sich auf dieser Seite des Mississippi so nennen.«
    »Wie bitte?«
    »Ach nichts, Ma'am.« Phineas stand auf, um sie zur Tür zu begleiten. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich erst morgen früh mit der Arbeit beginne.«
    »Sie errötete. »Aber natürlich nicht. Und was die Uhrzeit angeht, so tut es mir wirklich leid, aber tagsüber komme ich nicht so leicht von meiner Mutter weg, und sie würde einen fürchterlichen Wirbel machen, wenn sie herausfände, was ich tue. Sie kann meinen Mann nämlich absolut nicht ausstehen.«
    »Dann drängte sie Sie also zu dieser Scheidung?«
    »Ja, aber eigentlich haben mein Mann und ich diese Entscheidung selbst getroffen, da unsere Hochzeit in erster Linie ein – Unfall gewesen ist.«
    »Das ist allerdings eine originelle Art und Weise, so etwas auszudrücken.«
    »Können Sie sich ein besseres Wort für eine mit der Waffe erzwungene Hochzeit vorstellen?« fragte sie.
    Er grinste. »Wohl kaum. Und ich verstehe auch, warum Sie eine Scheidung wollen. Wahrscheinlich ist es nicht leicht, mit einem Revolverhelden verheiratet zu sein, nicht einmal für kurze Zeit.«
    »Woher wußten Sie, daß er ein Revolverheld ist?«
    »Bei einem solchen Namen – Angel – lag diese Vermutung doch nahe.«
    Cassie war beeindruckt. Der Mann war offensichtlich ein Genie. Sie hatte ihr Geld gut angelegt.
    Phineas war kein Genie, sondern war nur gerade von seinem letzten Auftrag aus Denver hierhergekommen und hatte im Zug zufällig neben einem Revolverhelden namens Angel gesessen. Er hatte sogar eine vergnügliche Stunde damit zugebracht, den Mann mit seinen Fragen auszuquetschen, da ihm sein Instinkt sagte, daß jemand, der wie Angel aussah, irgendwo auf der Wanted-Liste stehen mußte.
    Sein Instinkt hatte ihn in dieser Hinsicht getrogen, und er war verdammt nahe daran gewesen, für seine Hartnäckigkeit erschossen zu werden, aber er lebte gern gefährlich, sonst hätte er sich nicht ausgerechnet diesen Job ausgesucht.
    Und er ging auch nicht wieder ins Bett. Eine Stunde später, nachdem er es bei drei Hotels versucht und im vierten endlich Glück gehabt hatte, klopfte er selbst an eine Tür. Im selben Augenblick, als diese Tür sich öffnete, fand er sich auch schon einer Waffe gegenüber. Er starrte den Lauf entlang, bevor er den Mann ansah, der die Waffe in der Hand hielt.
    »Hab' gerade Ihre Frau kennengelernt«, sagte Phineas liebenswürdig.
    »Meine was?«
    »Sie ist hier in St. Louis.«
    »Den Teufel ist sie. Sie ist auf dem Heimweg nach Wyoming.«
    Phineas lächelte. »Kleine Dame mit riesengroßen, silbergrauen Augen?«
    Angel steckte seine Waffe weg und ließ eine Reihe übler Flüche hören. Er hatte selbst bereits den halben Weg nach Wyoming zurückgelegt, bevor er zu der Erkenntnis gekommen war, daß er besser nicht in Cheyenne sein sollte, wenn Cassie nach Hause käme. Bisher hatte die Entfernung, die er zwischen sie gelegt hatte, nicht ausgereicht, um sie aus seinen Gedanken zu vertreiben, daher war er nach St. Louis gefahren, um noch einmal zu versuchen, seine Mutter zu finden. Das war der eine Grund, warum er hergekommen war. Der andere war, daß er schätzte, er wäre in St. Louis so weit wie nur irgend möglich von seiner Frau entfernt – von ihr und ihren verdammten Scheidungsurkunden.
    »Ich nehme an, Sie haben wirklich die Wahrheit gesagt, daß Sie keinen anderen Namen außer Angel tragen«, bemerkte Phineas jetzt. »Zumindest keinen, den Sie kennen. Tut mir leid, daß ich es Ihnen so schwer gemacht habe.«
    »Das tun

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