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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sie können nicht …«
    Das Geschrei, das aus dem Haus kam, unterbrach sie. Angel drehte sich um und stellte fest, daß die große Katze hinter einem Fenster saß und sie beobachtete. Glücklicherweise war das Fenster nicht geöffnet, aber diese Tatsache beruhigte seine Nerven durchaus nicht. Das Wissen, daß die Katze nur ein Haustier war, ließ sie keinen Deut weniger gefährlich aussehen.
    »Was ist das eigentlich?« fragte er schließlich.
    »Ein schwarzer Panther.«
    »Hab' gar nicht gewußt, daß es so etwas in Texas gibt.«
    »Gibt es auch nicht. Marabelle stammt aus Afrika.«
    Er hatte nicht vor, sich zu erkundigen, wie sie hergekommen war. »Halten Sie sie mir nur einfach vom Leibe, solange ich hier bin.«
    Sie wurde sichtbar wütend bei diesen Worten. »Wenn Sie hierblieben, was Sie nicht tun werden, würde ich darauf bestehen, daß Sie sich mit Marabelle anfreunden. Und Sie müßten ihr aus naheliegenden Gründen auch Ihr Pferd vorstellen – aber Sie bleiben ja nicht hier. Der Stall ist übrigens da drüben.« Sie zeigte auf ein längliches Gebäude neben einer Scheune. »Suchen Sie Ihr Pferd, und dann reiten Sie wieder dahin zurück, wo Sie hergekommen sind.«
    Sie schien zu glauben, damit sei die Angelegenheit erledigt. Und in gewisser Weise war sie das auch. Das machte ihr seine gedehnte Antwort klar, als sie sich zum zweiten Mal von ihm abwandte. »Dann muß ich mich wohl auf meine Art um Ihr Problem kümmern.«
    Ihre Augen flackerten. Sie hatte begriffen. »Das würden Sie nicht tun …« Er schwieg. »Also schön!« brauste sie auf. »Sie können bleiben, aber Sie dürfen niemanden umbringen. Keine Schießereien. Keine Leichen. Ist das klar?«
    Sie wartete seine Antwort nicht ab. Diesmal stapfte sie endgültig von dannen und ließ keinen Zweifel daran, daß sie nur unter Protest nachgegeben hatte. Eine irritierende Frau. Wenn er nicht davon überzeugt gewesen wäre, daß er ein paar Erklärungen von ihr brauchte, um ihre Schwierigkeiten zu beheben, dann wäre dies das letzte gewesen, was er von ihr gesehen hatte. Er könnte die Sache dann auf seine Weise regeln. Aber als er ihre Kutsche davonrattern hörte, mit der sie in die Stadt fahren wollte, wurde ihm klar, daß er immer noch nicht wußte, wo die Schwierigkeiten eigentlich lagen. Wirklich eine verdammt irritierende Frau.

4

    Es würde nicht funktionieren. Cassie hatte auf ihrem Weg in die Stadt genug Zeit gehabt, um über alle möglichen Auswirkungen nachzudenken, einschließlich der schlimmsten, daß nämlich die Catlins und die MacKauleys denken könnten, sie wolle zurückschlagen. Und was konnte ein Revolverheld schon tun, außer irgendwelche Drohungen auszustoßen? Und wenn seine Drohungen ignoriert wurden, dann würden die Schießereien beginnen. Genau das, was ihr Vater brauchte, wenn er heimkam – einen Krieg.
    Sie hätte entschlossener mit diesem Mann reden müssen. Sie hätte ihn zwingen sollen, Farbe zu bekennen und bei ihrem »Nein, danke« bleiben sollen. Ihr Problem war nicht von der Art, daß es ein bezahlter Revolverheld hätte lösen können. Oder vielleicht doch – aber dann wäre das keine für sie akzeptable Antwort gewesen, und das würde sie ihm wohl sagen müssen, sobald sie zur Ranch zurückkam.
    Diesem Gespräch sah sie nicht gerade mit Begeisterung entgegen. Sie wußte, daß er ein Revolverheld war, noch bevor sie seinen Namen gehört hatte. Einen Namen, den sie gut kannte, denn sie hatte ihn ein halbes Leben lang gehört, weil er aus demselben Teil des Landes kam wie sie und sich in den vergangenen elf Jahren immer in der Gegend von Cheyenne aufgehalten hatte. Aber sie hatte ihn nie gesehen, nicht einmal von weitem; bis heute war sie ihm niemals begegnet. Da er sich zwischen seinen Jobs in Cheyenne aufhielt, prahlten die Leute aus seiner Gegend natürlich damit, daß Cheyenne seine Heimat sei. Wenn er irgendwo doch ein richtiges Zuhause hatte, so wußte jedenfalls niemand davon.
    Er war nicht so, wie sie sich den Angel vorgestellt hätte, falls es ihr jemals in den Sinn gekommen wäre, den vielen Geschichten über ihn ein Gesicht zuzuordnen. Besonders groß war er nicht, jedenfalls nicht so groß wie die MacKauley-Männer, wohl nur etwas über eins achtzig. Aber das fiel einem erst auf, wenn man direkt neben ihm stand. Natürlich war Cassie selbst eher klein, so daß er immer noch gut fünfzehn Zentimeter größer war als sie. Aber die Größe war es nicht, was den Menschen an Angel auffiel.
    Von weitem sah man

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