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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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auf der falschen Seite.
    Sie wurde schon nervös, wenn sie nur an diesen Tag im Mietstall zurückdachte, als die beiden sie zwischen sich in die Ecke gedrängt hatten, um ihr den Ausgang zu versperren. Sam hatte sie herumgeschubst, und Rafferty hatte sie festgehalten und auf eine Weise berührt, zu der er kein Recht hatte. Und da war ein Blick in seinen Augen gewesen, der sagte, daß es noch ganz anders kommen würde, wenn er sie noch einmal allein erwischte. Sam hatte nur versucht, sie zu erschrecken. Rafferty hatte es genossen.
    So etwas war ihr noch nie zuvor passiert, und es würde auch in Zukunft nie wieder passieren. Wenn sie Rafferty Slater noch einmal in der Stadt begegnen und er auch nur so aussehen sollte, als wolle er sie ansprechen, dann würde sie zuerst schießen und dann erst fragen, was er vorhatte. Dieser Mann würde nicht noch einmal eine Chance bekommen, seine Hände auf ihren Körper zu legen.
    Der Zwischenfall hatte es ihr sogar verleidet, auch weiterhin einen der beiden Mietställe zu benutzen. Heute hatte sie ihre Kutsche vor Caullys Krämerladen stehengelassen, wo sie den Brief an ihre Mutter aufgegeben hatte. Den Rest ihrer Besorgungen hatte sie zu Fuß erledigt, aber als sie zurück zur Poststation ging, die gleichzeitig als Telegrafenamt diente, hatte sich etwas an ihrer Kutsche verändert. Sie stand zwar noch immer da, wo sie sie zurückgelassen hatte, aber jetzt waren zwei Pferde am hinteren Teil des Gespanns angebunden. Als sie die Pferde sah, blieb Cassie sofort stehen und machte sich daran, die Gegend nach dem Revolverhelden abzusuchen. Sie zweifelte keine Sekunde daran, daß es sich um Angels Pferd und das Pferd, das er sich geliehen hatte, handelte, auch wenn sie noch zu weit weg war, um die Tiere richtig sehen zu können. Ihn selbst konnte sie ohne große Mühe ausmachen. Er war wirklich kaum zu übersehen, dieser gelbe Mantel.
    Angel lehnte an der Wand des Second Chance Saloon auf der anderen Straßenseite. Da er seinen Hut wieder einmal tief ins Gesicht gezogen hatte, konnte sie nicht erkennen, wen er beobachtete, aber sie hatte das Gefühl, daß sie es war.
    Diese Tatsache war ihr ausgesprochen unangenehm. Sie wußte nicht, warum er ihr in die Stadt gefolgt war, und er war wohl auch nicht hergekommen, um ihr seine Gründe zu nennen. Er bewegte sich überhaupt nicht, sondern stand einfach nur ganz entspannt da. Aber so ungefähr jeder auf der Straße war sich seiner Gegenwart bewußt. Schließlich war Caully eine kleine Stadt, und Angel war ein Fremder. Natürlich würden die Leute sich fragen, wer er war, auch wenn er nicht so ausgesehen hätte wie ein Revolverheld. Cassie biß wütend die Zähne zusammen. Soviel also zu ihrer Chance, die Angelegenheit geheimzuhalten. Sie konnte die Stadt unmöglich verlassen, ohne mit ihm zu sprechen -nicht, nachdem er sein Pferd an ihre Kutsche gebunden hatte. Selbst wenn niemand bemerkt haben sollte, in welche Richtung er heute morgen geritten war, diese Begegnung in der Stadt würde gewiß nicht unbemerkt bleiben. Am Ende dieses Tages würde sich wohl jedermann hier die Frage gestellt haben: Was hatte das Stuart-Mädchen mit einem Revolverhelden zu schaffen? Aber ihre zur Zeit feindlich gesinnten Nachbarn würden nicht nur darüber nachdenken, sie würden spätestens heute abend auf der Ranch auftauchen und eine Erklärung verlangen. Und sollte Angel bis dahin nicht verschwunden sein, dann wäre der Teufel los.
    Es war ihre eigene Schuld. Sie hätte sich von diesem Mann nicht derart durcheinanderbringen lassen dürfen. Sie hätte ihn auf der Stelle wegschicken müssen. Aber nein, sie mußte ihm ja die Erlaubnis geben zu bleiben, was ihm dann die Möglichkeit gab, seine Nase in ihre Angelegenheiten zu stecken. Und nun war er ihr in die Stadt gefolgt, um sie genauestens im Auge zu behalten, als habe er sich zu ihrem persönlichen Wächter auserkoren. Deutlicher konnte er ihr gar nicht sagen, daß er das Ganze nun doch auf seine Art und Weise angehen würde, ganz egal, was sie dazu zu sagen hatte.
    Sie sah nicht noch einmal in seine Richtung, während sie die Straße weiter hinunterging. Aber sie war plötzlich in Eile, weil sie befürchtete, er könne sie aufhalten, bevor sie ihr Telegramm abschicken konnte. Und sie wurde auch aufgehalten. Aber nicht von Angel.
    Morgan MacKauley kam in dem Augenblick aus Wilsons Sattlerei, als Cassie dort vorbeiging. Sie hätte ihn beinahe umgerannt. Und als sie sah, wer es war, versuchte sie, an ihm

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