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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einen wütenden Blick zugeworfen hat, als die Sache anfing, und der mich anschließend einfach ignorierte. Aber schließlich hat Frazer eine merkwürdige Art von Humor, die niemand außer ihm versteht. Ich wäre gar nicht überrascht, wenn er die ganze Angelegenheit mittlerweile nur noch komisch fände.«
    »Kann er die anderen beruhigen?« fragte Angel, als er nach ihrem Arm griff und sie die Stufen zur Veranda hinaufführte.
    »Manchmal … Was haben Sie vor?«
    »Sie in eine bessere Position zu bringen. Wenn die Männer absteigen, müssen sie zu Ihnen aufsehen. Bleiben sie auf ihren Pferden sitzen, stehen Sie ihnen wenigstens Auge in Auge gegenüber.«
    Strategie – und das, während sich ihr der Magen vor Angst umdrehte. »Am liebsten würde ich ihnen überhaupt nicht gegenüberstehen.«
    Sie war sicher, daß sie das nur gedacht, nicht ausgesprochen hatte, bis er erwiderte: »Dann gehen Sie ins Haus und lassen Sie mich mit ihnen reden.«
    Cassie erblaßte. »Nein!«
    Angel seufzte. »Entscheiden Sie sich, Lady. Ich dachte, Sie wollten eine Chance haben, mit dem alten Mann reden zu können.«
    »Wollte ich auch.«
    Aber sie hatte nicht geglaubt, diese Chance zu bekommen, bis sie vor wenigen Stunden eine Äußerung gemacht hatte, die eine Begegnung zwischen ihr und R. J. beinahe garantierte. Nur hatte sie nicht damit gerechnet, daß es so bald dazu kommen würde. Mit Angel an ihrer Seite hatte sie bisher keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Aber dennoch brauchte sie Zeit, um solche Auseinandersetzungen zu planen, um sich auszudenken, was sie sagen wollte, damit sie es auch richtig sagen konnte. Ohne vorherige Überlegung neigte Cassie dazu, die Dinge nur noch schlimmer zu machen – so wie sie es heute schon ein paarmal getan hatte.
    Aber ihr blieb keine Zeit. Die MacKauleys waren schon beinahe da. Und Angel stellte sich vor sie, um den Männern entgegenzutreten, ein Umstand, der sie mehr beunruhigte als die MacKauleys selbst.
    Sie ging um ihn herum und bat ihn inständig: »Bitte sagen Sie kein Wort. Und stehen sie nicht einfach da mit einem Gesicht, als hofften Sie, daß es zu einer Schießerei käme. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß die MacKauleys ein gefährliches Temperament haben. Es braucht nicht viel, um sie in Wut zu bringen. Das da würde durchaus reichen.«
    »Das da« war das Gewehr, das sie noch immer in der Hand hatte; sie lehnte es gegen die Wand. Als sie sich umdrehte, wehte der Staub von drei heftig zum Stehen gebrachten Pferden bereits über die Veranda.
    »Mr. MacKauley«, sagte Cassie respektvoll, während sie auf die Treppe zuging – und sich vor Angel aufbaute.
    R. J. war größer als seine Söhne, zumindest war er breiter gebaut als sie. Morgan hatte einmal erzählt, daß er erst fünfundvierzig Jahre alt sei. Sein volles rotes Haar zeigte noch keine Spur von Grau. Er hatte seine vier Söhne sehr jung bekommen, und sie waren jetzt im Alter zwischen zwanzig und dreiundzwanzig – einer pro Jahr, was angeblich der Grund für den Tod seiner Frau war.
    R. J. hatte kaum einen Blick für Cassie. Mit Morgan und Frazer war es nicht anders. Sie alle interessierten sich im Augenblick weit mehr für Angel, so daß Cassie sich beeilte, zu sagen, was sie zu sagen hatte, solange sie noch die Chance dazu hatte.
    »Ich weiß, daß Sie sich darüber ärgern, daß ich noch hier bin, Mr. MacKauley, aber mein Vater ist durch eine Verletzung aufgehalten worden. Ich erwarte ihn erst in drei Wochen zurück, und die Catlins haben unseren Vorarbeiter sowie zwei andere Arbeiter verjagt. Wir haben noch ein paar Männer übrig, aber keiner von ihnen wäre fähig, den Job des Vorarbeiters zu übernehmen. Sie sehen also, warum ich noch nicht gehen kann, jedenfalls nicht, bevor mein Vater wieder da ist.«
    Cassie holte tief Luft. Sie war gleichzeitig erstaunt und erfreut darüber, daß es ihr gelungen war, ihr Hauptanliegen vorzubringen, ohne unterbrochen zu werden – nicht einmal bei der Erwähnung der verhaßten Catlins. Aber sie hatte noch ein zweites Anliegen, und die Art, wie die drei Männer Angel anstarrten, ließ es zweifelhaft erscheinen, ob sie genug Zeit haben würde, auch diese Angelegenheit vorzubringen.
    »Sie haben mir nie die Chance gegeben, Ihnen zu sagen, wie leid …«
    Cassie hatte recht. R. J., der immer noch Angel ansah, unterbrach sie. »Wer ist das, Mädchen? Und erzähl mir nicht denselben Mist, den du meinem Jungen heute aufgetischt hast. Nichts davon, daß er nur auf der Durchreise ist

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