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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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– und sie hatte ihn gerade gezwungen, all das noch einmal zu durchleben. Jetzt wäre ein wenig Leichtfertigkeit notwendig gewesen, um die düstere Stimmung, die diese Geschichte verursacht hatte, zu durchbrechen, aber sie war nicht besonders geschickt, wenn es darum ging, jemanden aufzuheitern. Ihre Stärke war es, die Menschen wütend zu machen.
    Immerhin schuldete sie ihm zumindest einen Versuch, daher sagte sie: »Ich hoffe, Sie haben nicht das Schlimmste bis zuletzt aufgehoben.«
    Darüber konnte er sogar lachen. »Ich hätte doch gedacht, das hätte Ihnen den Mund gestopft.«
    Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. »War das die Wahrheit, was Sie mir gerade erzählt haben?«
    »Die verkürzte Version – es sei denn, Sie wollen noch hören, wie ihre Familie reagiert hat. Diese beiden Kinder waren alles, was sie hatten. Sie gaben mir die Schuld, daß ich das Mädchen nicht gerettet habe.«
    »Aber Sie haben es versucht!«
    »Der Versuch hat sie nicht interessiert.«
    Nein, das war wohl verständlich, denn Trauer war ein sehr seltsames Gefühl, das sich auf jeden Menschen anders auswirkte. Und Angel schien nicht verbittert darüber zu sein. Wahrscheinlich hatte er im Laufe seiner Karriere eine ganze Menge Trauer zu sehen bekommen – und einen Teil dieser Trauer hatte er wahrscheinlich selbst verursacht.
    Plötzlich fügte er noch hinzu: »Ich habe noch nie jemandem von diesem Mädchen und ihrem Bruder erzählt.«
    Cassie war überrascht, aber sein Geständnis löste auch ein warmes Gefühl in ihr aus. Sie empfand etwas wie Freude, etwas, das mehr war als nur Stolz darüber, daß er seine Geschichte mit ihr geteilt hatte. Dieser Umstand schmeichelte ihr so sehr, daß sie sagte: »Möchten Sie dann auch noch das letzte Ereignis mit mir teilen?«
    Sie war durchaus bereit, ein eindeutiges Nein zu akzeptieren, aber statt dessen bemerkte er: »Sie mischen sich wirklich gern ein, nicht wahr?« Sie errötete, aber er wartete ihre Antwort nicht ab. »Das dritte Ereignis hat sich erst letzten Monat abgespielt. Es kursierte ein Gerücht, daß ein Bursche namens Dryden reiche alte Witwen weges ihres Geldes heiratete und sie dann ermordete. Er hatte seine Methode bis zur Perfektion entwickelt.«
    »Sie haben wirklich einen Mann wegen eines Gerüchtes getötet?«
    Er ignorierte ihren schockierten Gesichtsausdruck und sprach in demselben Plauderton weiter. »Es gab viele Leute, die davon wußten, aber leider keine Möglichkeit hatten, es zu beweisen. Sie glauben wirklich, ich würde jemanden wegen eines Gerüchtes töten?«
    Diesmal errötete sie noch heftiger als zuvor. Wieder einmal war es die Stunde der Wahrheit. »Nein, das würden Sie nicht tun.«
    »Nein, das würde ich auch nicht – obwohl mir der Gedanke an all diese Witwen, die vor ihrer Zeit sterben mußten, es gewiß leichter gemacht hat, auf den Abzug zu drücken. Aber ich habe Dryden erschossen, weil er gerade eben eine Frau, eine englische Herzogin, einer Mörderbande übergeben hatte, von der er ganz genau wußte, daß sie sie umbringen würden. Sie war zufällig eine Freundin von Colt Thunder, und er hatte mich darum gebeten, mich dieser Verbrecherbande, die Jagd auf sie machte, anzuschließen, damit ich ihr helfen konnte, falls sie Hilfe brauchte. Und Hilfe hat sie tatsächlich gebraucht. Wenn ich ihn nicht erschossen hätte, wäre Dryden mit seinem Blutgeld einfach von dort verschwunden, und ich wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, daß ich ihn vielleicht nicht wiederfand.«
    »Haben Sie die Engländerin gerettet?«
    »Als ich sie das letzte Mal sah, lebte sie noch. Daß es dabei bleibt, ist jetzt Colts Problem.«
    »Ich hatte ganz vergessen, daß Sie ihn kennen, ihn und auch Jessie und Chase Summers. Sie sind meine Nachbarn, wissen Sie?«
    »Ich weiß.«
    Er klang ein wenig resigniert, als wünschte er, es wäre nicht so. Sie sah ihn neugierig an, aber er starrte nur hinaus auf die mit Beifuß übersäte Prärie, so daß sie es für besser hielt, diesen Gedanken nicht weiter zu verfolgen.
    »Es überrascht mich zu hören, daß Colt sich mit einer weißen Frau angefreundet hat. Wenn ich ihn nicht vor … nun, vor dem Callan-Zwischenfall schon gekannt hätte, dann würde er mir jetzt nicht einmal sagen, wie spät es ist.«
    Jeder, der Colt Thunder kannte, wußte von diesem Ereignis, das sich vor einigen Jahren zugetragen hatte. Damals hatte man ihn beinahe zu Tode gepeitscht, weil er es gewagt hatte, einer weißen Frau den Hof zu machen. Der

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