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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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schön, Sie haben Ihre Fakten aufgetischt. Hier haben Sie jetzt meine. Wenn Sie noch einmal hier auftauchen, werden Sie auf der Stelle erschossen.«
    Angel grinste über diese Bemerkung. »Ich habe verstanden, obwohl ich Sie warnen sollte, daß mich so etwas kaum aufhalten kann. Guten Tag, Mrs. Catlin.«
    Er tippte an seinen Hut, steckte seine Waffe in den Halfter und drehte ihnen den Rücken zu. Nachdem er einige Meter zurückgelegt hatte, rief sie ihm nach: »Wenn das Stuart-Mädchen Sie nicht engagiert hat, was bedeutet Sie Ihnen dann?«
    »Eine Gefälligkeit.«
    Dorothy sagte nichts weiter, sondern sah nur zu, wie er sich von ihnen entfernte – ohne die geringste Befürchtung, von hinten erschossen zu werden. Sie haßte Revolverhelden, wahrhaftig. Man konnte unmöglich mit einem Mann fertig werden, der keine Angst hatte.
    »Finde heraus, wer er ist, Buck«, sagte sie, immer noch zornig. »So redet ein Mann nur, wenn er auch danach handelt. Und finde heraus, welcher von den Jungs in dieser Angelegenheit weiter geht als befohlen. Wer auch immer es ist, ich will, daß er bei Sonnenuntergang verschwindet.«

11

    Cassie lief von einem Ende der Veranda zum anderen und wieder zurück. Die Arme hatte sie unter ihren Brüsten verschränkt, und ihre Augen suchten ängstlich in beiden Richtungen die weit entfernte Straße ab. Bei ihrer Rückkehr auf die Ranch hatte sie sich sorgfältig gewaschen. Jetzt trug sie einen sehr eleganten Rock mit drei tiefen Volants auf cremefarbenem, mit winzigen Blumen übersäten Satin. Die weiße Seidenbluse war an Kragen und Manschetten mit weicher sizilianischer Spitze besetzt, und eine dicke weiße Stola vollendete ihre Ausstattung. Außerdem war ihr mit Marias Hilfe eine schlichte, aber doch kleidsame Frisur gelungen.
    Insgesamt war die Wirkung nicht zu ausgefallen, aber auch nicht zu zurückhaltend – sie war »gerüstet«, wie ihre Mutter es nannte. Allerdings zog Cassie, im Gegensatz zu ihrer Mutter, ein wenig Raffinesse einem allzu offenkundigen Aussehen vor, wenn sie sich für einen ganz speziellen Anlaß kleidete. Und im Augenblick wollte sie den Eindruck erwecken, ruhig und gelassen zu sein, obwohl genau das Gegenteil zutraf. Sie wartete auf Angels Rückkehr zur Ranch. Schon einige Stunden. Und die Dinge, die sich in ihrer Phantasie auf der Catlin-Ranch ereigneten, ließen ihr keine Ruhe. Pausenlos lief sie auf der Veranda auf und ab.
    Marabelle lief neben ihr her. Gelegentlich drückte der Panther sich an sie, und Cassie senkte geistesabwesend die Hand, um die geschmeidige Katze zu streicheln. Einmal hatte sie versucht, sie ins Haus zu befördern, aber Marabelle hatte sich einfach nur hingesetzt und ihre Mißbilligung durch kehliges Knurren ausgedrückt, so daß Cassie es bei diesem einen Versuch bewenden ließ. Schließlich spürte die Katze es meist, wenn etwas mit Cassie nicht stimmte, und dann wich sie ihr nicht von der Seite. Kleider konnten das Tier nicht täuschen.
    Es war bereits Spätnachmittag, als Cassie endlich ein Pferd herangaloppieren hörte, aber immer noch nicht wußte, ob es wirklich Angel war, denn das Geräusch kam von der Rückseite des Hauses. Sie wartete nicht lange, sondern lief ums Haus herum und kam im selben Augenblick beim Stall an wie Angel.
    »Was ist passiert?« fragte sie, bevor er auch nur absteigen konnte.
    Außerdem rang sie die Hände. Womit sie all ihre Anstrengungen zunichte machte, ruhig und gelassen zu erscheinen.
    Und der aufreizende Mann antwortete noch nicht einmal sofort – nun, das lag möglicherweise daran, daß er einige Schwierigkeiten mit seinem Pferd hatte, da Marabelle ihrer Herrin zum Stall gefolgt war.
    Angel warf ihr von seinem sich aufbäumenden Pferd einen wütenden Blick zu. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, Sie sollen mir dieses Vieh vom Hals halten.«
    »Sie wird Ihnen nichts tun … oh, verflixt … Warten Sie«, fügte sie hinzu, bevor sie zum Haus zurückrannte. Sie ging durch die Küche hinein, wartete, bis Marabelle ihr gefolgt war, schlüpfte dann wieder hinaus und schloß die Tür fest hinter sich zu. Hinter ihr erklang ein unwilliges Fauchen, aber Cassie ignorierte es und lief zurück zum Stall. Angel stieg gerade von seinem Pferd, obwohl das Tier noch immer ziemlich scheu und nervös wirkte.
    »Nun?« fragte sie ein wenig atemlos.
    Er führte sein Pferd in den Stall, und seine Stimme klang ziemlich gereizt, als er ihr eine Antwort zukommen ließ: »Ich mußte niemanden erschießen, wenn es das ist, was

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