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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bemerkt hatte, daß die Blicke, die sich Jenny und Clayton zuwarfen, alles andere als haßerfüllt waren.«
    »Wenn Sie mich fragen, haben Sie die Dinge nur ein ganz klein wenig beschleunigt.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Wir haben bereits gehört, daß Clayton mit der Sache noch nicht fertig ist. Scheint so, als wäre es Jenny auch nicht, denn nach dem, was ihr Bruder erzählt, weint sie sich die Augen aus.«
    »Aber das ist ja schrecklich!«
    Angel zuckte mit den Schultern. »Hängt ganz davon ab, weswegen sie weint. Könnte sein, daß diese beiden jungen Leute irgendwann auch ohne Ihre Hilfe zueinandergefunden hätten; wenn ihre Familien sie in Ruhe ließen, täten sie das vielleicht immer noch.« Bei diesen Worten runzelte Cassie nachdenklich die Stirn, was sehr leicht zu interpretieren war. »Denken Sie nicht einmal daran, Lady. Der Teufel und Ihre Mutter hätten Ihnen diese ewige Einmischerei schon lange austreiben sollen.«
    Sie warf ihm einen verdrossenen Blick zu. »Es ist einfach nicht fair, daß Clayton und Jenny in diese Fehde verwickelt werden, daß diese leidige Angelegenheit die beiden voneinander fernhält. Und wissen Sie, was? Die beiden haben nicht einmal eine Ahnung, warum ihre Familien einander verachten.«
    »Nun, das ist nicht Ihre Angelegenheit, die beiden sind nicht Ihre Angelegenheit, und Sie werden sich nicht noch einmal da einmischen. Verstanden?«
    Sein Gesichtsausdruck war so einschüchternd, daß Cassie sagte: »Nun, wenn Sie es so ausdrücken, haben Sie wohl recht. Aber sagen Sie mir eines. Jetzt, nachdem Sie sie getroffen haben – glauben Sie, Dorothy Catlin wäre vielleicht bereit, doch noch mit mir zu reden?«
    »Keine Chance. Aber ich habe ihr klargemacht, daß Sie nicht von hier weggehen, bevor Ihr Vater zurückkehrt. Und ich glaube nicht, daß Sie von dieser Seite noch weitere Schwierigkeiten zu erwarten haben.«
    Cassie lächelte verhalten. »Ich schätze, es hat doch nicht geschadet, daß Sie dorthin geritten sind. Vielen Dank.«
    »Nicht der Rede wert.«
    »Nun, jetzt können Sie gehen.« Sie machte ein paar Schritte rückwärts auf das Haus zu, fügte aber, bevor sie sich schließlich herumdrehte, hinzu: »Da unsere letzten beiden Cowboys draußen auf der Weide bleiben, können Sie gern Ihr Dinner im Haus einnehmen.« Gestern abend hatte Emanuel ihm sein Essen in die Schlafbaracke gebracht.
    »Ist das eine Einladung?«
    Sein überraschter Ton verwirrte sie. »Nein – ich meine -ja, das ist es, aber nicht so, wie Sie denken.«
    »Sie meinen, Sie hätten nicht plötzlich eine besondere Vorliebe für mich entwickelt, Schätzchen?« fragte er grinsend.
    Diese aufreizende Frage verdiente keine Antwort, verursachte bei ihr aber ein neuerliches Erröten, als sie herumwirbelte, um seiner Gesellschaft zu entkommen. Langsam fragte sie sich, ob Angel nicht vielleicht einen ähnlich merkwürdigen Sinn für Humor hatte wie Frazer MacKauley.

12

    Cassie zog sich an diesem Abend nicht noch einmal eigens für das Dinner um, was sie natürlich getan hätte, wenn ihr Vater dagewesen wäre. Sowohl er als auch ihre Mutter hielten an den förmlichen Sitten des Ostens fest, obwohl sie beide mehr als die Hälfte ihres Lebens im Westen verbracht hatten. Wenn sie sich jetzt umgezogen hätte, das befürchtete sie wenigstens, wäre Angel aber vielleicht auf den Gedanken gekommen, das nicht als bloße Konvention zu betrachten, und hätte glauben können, sie wolle ihn beeindrucken. Und auf diesen Gedanken wollte sie ihn wahrhaftig nicht bringen.
    Aber sie wünschte wirklich, sie hätte den Mund gehalten. Maria bemerkte ihre Nervosität und erinnerte sie daran, daß Angel durchaus mit ihr und ihrem Sohn in der Küche essen könne. Genau das hatte Cassie auch im Sinn gehabt, als sie ihre Einladung ausgesprochen hatte, aber nach Angels falscher Auslegung ihres Angebots, ob echt oder nur gespielt, würde er glauben, sie hätte immer noch Angst vor ihm, wenn sie sich jetzt weigerte, mit ihm zu essen. Ob das nun so war oder nicht, sie zog es jedenfalls vor, ihn nicht noch einmal auf diese Idee zu bringen. Und schließlich war er keiner ihrer Angestellten – er war ein Gast – ein unerbetener zwar, aber immerhin ein Gast.
    Und er kam zu spät. Maria hatte das Dinner fünfzehn Minuten lang warm gehalten, als Angel endlich an der Haustür erschien. Cassie verlor kein Wort über seine Unpünktlichkeit, obwohl sie Emanuel zu ihm geschickt hatte, um ihm mitteilen zu lassen, um welche Uhrzeit das Dinner für

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