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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Himmels willen, so lange war ich nun doch nicht weg. Du konntest wohl nicht warten, bis ich wieder zu Hause war?«
    »Ich habe versucht, R. J. dazu zu bringen, aber er hatte nicht die Absicht, vernünftig zu sein.«
    Charles sah Angel an. »Sind Sie ein weiterer R. J.?«
    »Nein, Sir. Ich heiße Angel.«
    »Angel was?«
    »Einfach nur Angel.«
    »Heißt das, du bist jetzt Mrs. Angel, Cassie?«
    »Ich nehme an, oder …« Sie erbleichte plötzlich und drehte sich zu Angel um. »Man hätte ›Brown‹ benutzen können. Hast du nachgesehen, welcher Name auf der Heiratsurkunde steht?«
    »Bei so vielen Zeugen spielt es keine Rolle, welchen Namen sie aufgeschrieben haben. Die Sache war völlig legal, ganz egal, wie man es betrachtet.«
    Charles sah vom einen zum anderen hinüber und heftete dann seinen Blick auf Cassie. »Wenn er Angel ist, was hat dann R. J. mit dieser Angelegenheit zu tun?«
    »Es war seine Idee«, erklärte Cassie. »Die Wahrheit ist, daß R. J. sozusagen auf dieser Hochzeit bestanden hat. Er hat seine Waffe dazu benutzt.« Dann seufzte sie laut. »Es wird wohl eine Weile dauern, bis ich dir alles erklärt habe, Papa. Warum wartest du nicht unten auf mich? Ich komme zu dir, sobald ich mich angezogen habe.«
    Charles blieb einen Augenblick lang reglos stehen. Schließlich sah er Angel scharf an. »Kommen Sie mit?«
    Es entstand ein erneutes Schweigen, während Angel darüber nachdachte, wieviel Schwierigkeiten ihm eine Weigerung einbringen mochte. Er kam zu dem Schluß, daß ihr Vater für den Augenblick wohl in der stärkeren Position war. »Ich komme gleich nach«, sagte Angel.
    Es dauerte noch einmal ein paar Sekunden, bevor Charles nickte und das Zimmer verließ. Angel wandte sich sofort wieder Cassie zu, und sie starrten einander beinahe eine ganze Minute lang an; es war ihnen beiden nur allzu bewußt, daß ihre gemeinsame Zeit hier zu Ende war.
    Schließlich wandte sie den Blick von ihm ab, um zu sagen: »Es wird ihm absolut nicht gefallen, aber es gibt nichts, was er jetzt noch dagegen tun könnte oder würde. Er ist kein gewalttätiger Mann. Meine Mutter würde zu den MacKauleys hinüberreiten und R. J. in kleine Stücke schneiden wollen, wenn sie davon wüßte, aber mein Vater ist anders.«
    Angel akzeptierte ihre Einschätzung. Sie kannte ihre Eltern schließlich besser als er. »Warte ein Weilchen, bevor du die Scheidung einreichst, Cassie. Warte, bis du Bescheid weißt, so oder so.«
    Es war ganz so, als hätte ihr Vater sie nicht gestört. Sie waren beide in Gedanken immer noch bei dem letzten Thema, über das sie sich unterhalten hatten, bevor sie unterbrochen worden waren.
    »Ich werde warten, bis ich nach Hause komme, bevor ich irgend etwas unternehme«, versicherte sie ihm.
    »Und du wirst es mich wissen lassen?«
    »Du wirst es wissen, wenn du die Scheidungsurkunde bekommst«, war alles, was sie sagte.
    »In Ordnung.«
    Dann flogen ihre Augen wieder zu ihm hin, weit aufgerissen und voll Trauer. »Wirst – wirst du jetzt gehen?«
    Er bemerkte das Zögern in ihrer Stimme nicht mehr, denn er hatte sich bereits zur Tür gewandt. »Ich habe hier noch etwas zu erledigen, bevor ich mich auf den Weg mache. Bis heute abend.«
    Die Tür schloß sich hinter ihm, aber sie hatte wenigstens eine Gnadenfrist. Noch ein paar Stunden. Zeit genug für sie, um ernsthaft darüber nachzudenken, ob sie ihren Stolz begraben und ihn bitten sollte, nicht zu gehen.

25

    Es wurde langsam Zeit fürs Bett, aber Cassie machte keine Anstalten, den Salon zu verlassen. Sie hatte Angel an diesem Tag nicht noch einmal gesehen, aber er hatte versprochen, daß er heute abend wiederkäme, und sie hatte nicht die Absicht, vorher schlafen zu gehen.
    Ihr Vater leistete ihr in freundschaftlichem Schweigen Gesellschaft. Sie hatte fast den ganzen Morgen gebraucht, um ihm alles zu erklären. Er war abwechselnd schockiert und verblüfft gewesen, und am Ende richtete sich seine Wut gegen R. J., der ihr so übel mitgespielt hatte. Seiner Meinung nach brauchte sie Texas nicht zu verlassen, denn er würde es mit den MacKauleys aufnehmen und, wenn notwendig, auch mit den Catlins. Das konnte sie natürlich nicht dulden. Sie hatte schon genug Schwierigkeiten gemacht.
    Nachdem er erfahren hatte, daß die Ehe nur vorübergehend bestehen sollte, fragte er glücklicherweise nicht noch einmal, was Angel am Morgen in ihrem Schlafzimmer zu suchen gehabt hatte. Aber sie wußte, was er dachte und warum er mit ihr aufblieb. Er mochte zwar kein

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