Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
meinen Regeln spielen. Keiner geht weg, bevor ich es erlaube. Und ich nehme auch Ihre Waffe an mich, Mrs. Stuart. Meine Waffe ist die einzige, die heute abend benötigt wird.«
    Catherine gab in diesem Punkt nach und übergab ihm ihren Revolver, flüsterte jedoch Cassie zu: »Was um alles in der Welt glaubt er dir schuldig zu sein, daß er dafür das Gesetz bricht?«
    »Es ist etwas Persönliches, Mama.«
    Bei dieser Antwort wurde ein Paar silberner Augen von derselben Farbe wie die Cassies plötzlich schmaler. »Muß ich ihn erschießen, bevor wir hier aufbrechen, Baby?«
    Cassie wünschte nur, ihre Mutter meinte diese Frage nicht ernst, aber sie wußte, daß sie das sehr wohl tat. »Bitte zieh keine voreiligen Schlüsse«, bat sie. »Ich werde dir alles erklären, sobald das hier vorbei ist.«
    »Ich hoffe, deine Erklärungen sind ausreichend, denn ich glaube nicht, daß ich diesen jungen Mann mag.«
    Cassie wünschte, sie könnte dasselbe immer noch von sich sagen.

26

    Angel gab Cassie, sobald sie die Scheune betraten, ein Messer. Da mehrere Laternen brannten, sah sie sofort, wozu dieses Messer benötigt wurde. Und der Blick, mit dem sie Angel bedachte, war eindeutig vorwurfsvoll.
    Er zuckte jedoch nur gleichgültig mit den Schultern und sagte: »Hast du wirklich geglaubt, sie würden hier gemütlich herumsitzen, ein wenig miteinander plaudern und auf dich warten?«
    »Nein, wohl kaum, aber so, wie die Dinge jetzt liegen, werden sie wohl nicht sehr aufgeschlossen sein.«
    »Sie dürfen diese Scheune nicht verlassen, bevor sie das sind.«
    »Erwartest du von mir, daß ich ihnen mit Gewalt ein wenig gesunden Menschenverstand eintrichtere?«
    Er mußte grinsen. »Ich erwarte jedenfalls, daß du dir alle Mühe geben wirst.«
    Sie erwiderte sein Grinsen, weil sie wußte, daß er recht hatte. Aber zunächst einmal mußte sie einige ihrer Nachbarn losschneiden. Ihre Mutter half ihr dabei, da Angel ihr nicht ihre einzige Waffe weggenommen hatte. Sie besaß immer noch ein kleines Jagdmesser, das sie stets um ihren Stiefel geschnallt trug, und benutzte es jetzt, um die Mac-Kauleys zu befreien. Cassie ging sofort auf Jenny zu.
    »Diese Sache tut mir leid«, erklärte sie ihrer Freundin, während sie das Seil um ihre Handgelenke durchschnitt.
    »Was ist hier eigentlich los?« war das erste, was Jenny fragte, sobald sie ihr den Knebel aus dem Mund gezogen hatte.
    »Angel hat neulich gehört, wie ich diesen Wunsch geäußert habe und beschlossen, ihn mir zu erfüllen.«
    »Es wird nicht funktionieren, Cassie.«
    »Wollen wir hoffen, daß du dich irrst. Möchtest du die ehrenvolle Aufgabe übernehmen?« Cassie wies mit dem Kopf auf Dorothy.
    »Das wäre bestimmt besser. Mutter ist es zuzutrauen, daß sie sich für ihre Befreiung mit einem Fausthieb bei dir bedankt.«
    Dorothy schien zwar nicht ganz so wütend, wie Jenny befürchtete, war jedoch eindeutig äußerst verstimmt darüber, daß man sie hierher gebracht hatte. Dazu trug sicher noch ein gehöriges Maß an Verlegenheit bei, denn Angel hatte sie direkt aus dem Bett geholt. Sie trug ihr Nachthemd, und ihr blondes Haar war offen und floß um ihre Schultern. Sie sah um Jahre jünger aus, und das war für eine Frau wie Dorothy, die gewohnt war, absolute Autorität auszuüben, ein klarer Nachteil – was ihr durchaus bewußt war. Aber ihr Aussehen hatte noch eine weitere Konsequenz, die ihr bisher nicht einmal aufgefallen war. R. J. konnte sich offensichtlich nicht von ihrem Anblick losreißen.
    Auch ihn hatte man aus dem Bett geholt; er trug seine lange rote Unterwäsche, aber das konnte einen Mann wie R. J. nicht weiter stören. Es war vielmehr die Tatsache, daß man ihn derart überrumpelt hatte, die ihn in Rage brachte, und natürlich der Umstand, daß er keine Waffe besaß, während Angel mit überkreuzten Armen vor dem geschlossenen Scheunentor stand, völlig entspannt aussah und sich ganz so benahm, als habe er nichts mit alledem zu tun. Aber sein für alle sichtbarer Colt brachte etwas anderes zum Ausdruck.
    Die einzigen MacKauleys und Catlins, die in der kleinen Versammlung fehlten, waren Buck und Richard, die beide in gewisser Weise unabkömmlich gewesen waren. Ein Umstand, den sie ihren jeweiligen Bettgenossinnen zu verdanken hatten, die Angel nicht dabeihaben wollte. Frazer reagierte mit lautem Gelächter auf seine Befreiung und war auch der erste, der das Wort ergriff.
    »Das muß man Ihnen wirklich lassen, Miss Cassie. Seit Sie diesmal hier aufgetaucht sind,

Weitere Kostenlose Bücher