Rebellische Herzen
zupfen, dann gab der Stoff knisternd nach.
»Sie machen mein Kleid kaputt!«
»Lenken Sie mich nicht ab, Lady Miss Charlotte, mein Messer ist sehr scharf.« Die Klinge glitt abwärts.
»Hinten sind Knöpfe!«
»Viel zu viele.« Er zog das zerschlitzte Oberteil bis zum Rock auseinander.
Charlotte konnte nur noch verblüfft zusehen, wie ihr Brautkleid in Fetzen ging.
»Charlotte«, sagte er mit diesem schmachtenden, verführerischen Tonfall. »Sie haben ja gar keine Unterröcke an.« Er schnitt unbeirrt weiter. »Und keine Strümpfe.«
Er schaute mit leuchtenden, braunen Augen hoch und atmete schwer.
»Und keine Schuhe.« Bis jetzt war es ein Spiel gewesen wenn auch mit einem Messer. Aber er hatte sich und seinen kindischen Brautraub voll unter Kontrolle gehabt. jetzt hatte er Charlottes schöne, nackte Beine gesehen und wusste, dass er sie bald besitzen würde.
Er zog die Stiefel aus. Charlotte ging einen Schritt zurück. Wynter erhob das Messer. Charlotte geriet in Panik und wollte weg.
Aber sie verhedderte sich in ihrem zerfetzten Kleid und fiel halb aufs Bett. Er packte sie am Rock und zog. Charlotte musste die Ärmel abstreifen, um freizukommen und Wynter, der verdammte Schuft, lachte.
Natürlich. Er hatte sie gerade aus ihrem Kleid herausgetrickst. Sie krabbelte zum hinteren Ende des Zeltes und bildete sich ein, freizukommen, wenn sie es schaffte, unter den seidenen Stoffbahnen durchzukriechen.
Er fasste sie um die Taille und warf sie aufs Bett. »Lady Miss Charlotte, ich habe Ihnen doch schon so oft gesagt, dass Sie auf dieses Korsett verzichten sollen. Jetzt« – er kniete, mit dem beängstigenden, schimmernden Messer in der Hand, neben ihr auf der Matratze – »muss ich das wohl durchsetzen.« Er drehte sie auf den Bauch, drückte sie mit dem Knie fest und fing zu schneiden an.
Es war Charlotte egal, wie gefährlich das war. Er machte sie so wütend. Sie wollte sich über die Decken ziehen, aber die glatte Seide ließ sie keinen Halt finden und die Federmatratze war unglaublich dick und weich. So wurde das nichts! Mittlerweile sprangen die Schnüre ihres Korsetts eine nach der anderen auf und ihre Haarnadeln machten sich selbstständig. Charlotte trug nur noch ein dünnes Unterkleidchen aus Batist und halb offenen, roten Locken.
Die Frisur war nicht mehr zu retten, aber das Unterkleid würde sie verteidigen – auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie.
Eine List musste her! Wynter war gerissen, aber sie auch.
Sie schob sich ein Kissen aus dem Gesicht. »Das ist unfair, Mylord. Ich bin fast nackt, aber Sie haben noch all Ihre Sachen an!«
Er zog das offene Korsett unter ihr weg und drehte sie auf den Rücken. Das Unterkleid war bis zu den Hüften hochgerutscht und Charlotte war sich bewusst, dass der Batist fast durchsichtig war, aber Wynter schaute ihr aus unerfindlichen Gründen ins Gesicht. »Wenn Sie es wünschen, werde ich mich meiner Kleider entledigen.«
Die goldenen Kordeln waren nur einfach zugeknotet. Als er die erste öffnete, kapierte Charlotte, dass sie sich selber überlistet hatte. »Nein. Wynter …«
Schon fiel die nächste Kordel zu Boden. Er wickelte seine Djellaba auf. Und Charlottes Neugier wurde doch noch befriedigt. Er trug nichts drunter.
Eine schickliche Jungfer hätte die Augen geschlossen.
Nicht Charlotte. Sie hatte zwei Mal seine nackte Brust gesehen und sie auf primitive Art anziehend gefunden. Aber was sich unterhalb der Hüfte abspielte, war eine ganz andere Angelegenheit. Eine sehr große, aufgerichtete, Furcht einflößende Angelegenheit.
Er ließ sich sein Beduinengewand von den Schultern gleiten und gestattete Charlotte, ihre Neugier zu befriedigen. »Sie werden mir – als meine Gouvernante – sicher erklären, dass es ungezogen ist, auf jemanden zu zeigen. Aber als Ihr Ehemann sage ich Ihnen, dass es sich in diesem Fall um ein galantes Kompliment handelt.«
Sie wusste nicht recht, ob er scherzte. Dieser abscheuliche Mann war auf seinen Körper vermutlich so stolz, als habe er ihn selbst geschaffen und nicht von Gott geschenkt bekommen. Charlotte musste dieses … Organ … einfach anstarren.
Währenddessen schlitzte er die zarten Ärmelchen ihres Unterkleides auf.
Das gab Charlotte wenigstens einen Grund, den Blick abzu-wenden. Sie schlug seine Hand weg. »Wagen Sie es ja nicht!«
»Aber Sie sind es doch, die mich dazu genötigt hat. Mir bleibt Ja nichts anderes übrig.« Er setzte das Messer vorsichtig an den Halsausschnitt und machte einen letzten
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