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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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lassen. Der Streit zwischen ihnen beiden drehte sich nun mal um diese eine Sache und wenn sie seinen Schmeicheleien jetzt nachgab, würde sie immer die Verliererin sein. Sie durfte nicht sein, wonach er verlangte – eine Frau, die sich ihm in jeder Angelegenheit willig unterwarf.
    Ihre Sachen waren schon aus ihrem alten Schlafgemach hinausgeräumt worden. Sie linste unter die Überdecke. Zumindest das Bettzeug war noch da. Zu essen und trinken hatte sie nichts, aber sie war keine Memme, die deshalb kapituliert hätte. Kaum ein Überzeugungstäter logierte so bequem wie sie.
    Sie sank unter dem Gewicht ihrer Robe fast zusammen. Die kleinen Knöpfe am Rücken konnte sie allein nicht öffnen. Sie würde mitsamt der seidenen Last schlafen müssen, aber Schuhe und Strümpfe konnte sie ausziehen. Charlotte setzte sich auf die Fensterbank, entledigte sich ihrer und wackelte erleichtert mit den Zehen.
    Und die Unterröcke, natürlich. Ohne die gestärkten Röcke war es viel bequemer. Zu dumm, dass sie ihr Korsett nicht ausziehen konnte, wie Wynter es immer empfahl, aber -.
    Nein, sie würde jetzt nicht an Wynters Ratschläge denken oder daran, wie seine Stimme zum heiseren Flüstern wurde, wenn er sie aus ihren Kleidern herausschmeicheln wollte. Er war ihr Ehemann. Das gab ihm schon genügend Freiheiten, sie würde ihm nicht auch noch ihre Gedanken opfern.
    Sie stand auf, band sich die Unterröcke von der Taille los, ließ sie auf den Boden fallen und fühlte sich prompt so leicht, dass sie am liebsten zur Musik, die aus dem Ballsaal heraufdrang, getanzt hätte. Früher war sie eine begeisterte Tänzerin gewesen.
    Irgendwer drehte am Türknauf. Etwas krachte gegen die Tür.
    Charlotte biss sich vor Schreck auf die Zunge.
    Ein dumpfer Schlag ließ den ganzen Raum erbeben.
    Es gab keinen Zweifel, wer da draußen vor der Tür stand.
    Mit einem Mal fiel ihr auf, dass sie auf ihn gewartet hatte. Aber sie hatte nicht so bald mit ihm gerechnet.
Bleib standhaft,
ermahnte sie sich.
Besinn dich auf deine Entschlossenheit.
    »Ja, bitte?« Sie
klang
standhaft und entschlossen.
    Er auch. »Lady Miss Charlotte.« Genau genommen klang er ziemlich wütend und schroff und brachte ihre Fassung ins Wanken. »Machen Sie sofort die Tür auf!«
    »Das mache ich nicht. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie nicht in mein Bett lasse und dabei bleibt es.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, ich lasse Ihnen bis zur Hochzeit Zeit und ich habe mein Wort gehalten.«
    »Ja, und wenn schon.« Charlotte lächelte die massive Tür an und ihr war plötzlich leicht ums Herz. Kein noch so großer, muskulöser, zorniger Wilder würde diese Tür durchbrechen. »Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als draußen zu bleiben, nicht wahr?«
    Er hämmerte mit den Fäusten an die Tür. »Machen Sie sofort auf.«
    »Nein.«
    »Ist es Ihnen egal, was unsere Gäste denken?«
    »Nein.« Es machte ihr sogar Spaß, ihn bloßzustellen.
    »Sie weigern sich also?«
    »Ja.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Es schien ihm fast zu gefallen. »Charlotte, gehen Sie so weit weg von der Tür, wie möglich.«
    Sie gab keine Antwort. Sie verstand nicht, was er meinte.
    »Charlotte? Sind Sie von der Tür fort?«
    »j – ja.«
    Die Detonation ließ den Boden beben und ihre Ohren summen. Das Schloss flog aus der Tür und Holzsplitter stoben herum. Wynter trat so heftig gegen die Tür, dass sie gegen die Wand krachte. Dann stand er vor ihr. In seiner Djellaba – mit einer rauchenden Pistole in der Hand.

Kapitel 28
    »Mylord«, stammelte Charlotte.
    Ihr frisch angetrauter Ehemann stürmte mit der Geschwindigkeit und Gewalt eines Sandsturms herein.
    »Wynter?«
    Er warf die Pistole auf den marmornen Frisiertisch und zerrte sich eine der goldenen Kordeln von der Hüfte, ohne dabei auch nur abzubremsen. Charlotte wollte noch seitlich ausweichen, aber er hatte sie schon bei den Handgelenken. Er fesselte sie mit der Kordel, drehte sie herum und verband ihr die Augen mit einem weichen, scharlachroten Tuch. Bevor sie noch zu protestieren anfangen konnte, hatte er sie erneut herumgedreht. Er bückte sich, sie fühlte ihn an ihrer Taille und wurde über die Schulter geworfen. Dann stürmte er los … aber wohin?
    »Was tun … Sie können doch nicht …«
    Er manövrierte sie durch die Tür. Sie fühlte, wie er sich seitwärts drehte und sorgfältig darauf achtete, sie nicht gegen den Türstock zu schlagen.
    »Mylord, es ist nicht schick …« Sie versuchte sich mit den Ellbogen hochzustemmen, als ob sie mit

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