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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Befinden fragen.« Er trat an den Tisch und ließ sich auf einem großen Kissen nieder.
    Ihr sank der Mut. Genau wie sie befürchtet hatte. Er zeigte sich von seiner grobianischen Seite, vielleicht um sie zu ärgern, vielleicht um sich gegen die Unterweisung aufzulehnen, die er nicht wünschte. Bestimmt nicht, weil er dachte, sie fände es reizvoll, einen Mann auf dem Boden herumlungern zu sehen.
    »Darf ich mich nach der Gesundheit der Damen erkundigen?«, fragte er.
    »Nur nach ihrem Befinden im Allgemeinen.« Er lag ihr gegenüber, mit dem Rücken zum Feuer und lose gekreuzten Füßen und er wirkte zwischen seinen Kissen sehr aufgeräumt, ganz und gar nicht widerspenstig. Vielleicht, so räumte sie ein, war er einfach nur ein Mann, der sich nach einem langen Tag am Schreibtisch ausruhte.
    Er biss sich auf die Unterlippe. »Lady Scott hatte kürzlich eine Geburt und ich fragte sie nach ihrem Sohn.«
    »Vollkommen akzeptabel.«
    »Und nach ihren Wehen.«
    Charlotte seufzte. »Frauen erörtern diese Themen untereinander nur selten, und noch seltener mit einem Herrn.«
    Er nickte. »In EI Bahar sprechen die Frauen über solche Dinge, die Männer hingegen nicht.«
    Wenigstens ein Augenblick der Übereinstimmung, wie flüchtig er auch sein mochte!
    »Sehen Sie, selbst in EI Bahar gelten diese Regeln.«
    »Aber es interessiert mich!« Er protestierte wie ein kleiner Junge.
    »ihr Interesse sollte Ihnen nicht wichtiger als Sitte und Protokoll sein.«
    »In El Bahar hebt das Interesse eines Mannes alle anderen Belange auf.«
    Er war verzogen, wie ein kleiner Junge.
    »Sie werden jetzt sagen, dass ich nicht mehr in EI Bahar bin, und dass das Protokoll hier alles beherrscht.« Wie Charlotte zuvor schnupperte er an Brot und Trauben. Als er bemerkte, dass sie aus dem Licht gerückt war, sagte er: »Ich bitte Sie um Erlaubnis, zu essen, Lady Miss Charlotte, denn ich habe noch nicht zu Abend gegessen.«
    »Aber natürlich, Mylord. Es ist spät. Sie müssen hungrig sein.«
    »Hungrig wie ein Kamel, das eine Dattelpalme sucht.« Auf ihr Mienenspiel hin überprüfte er seine blumige Sprache. »ja, ich bin hungrig.« Er gestikulierte über den Tisch hinweg. »Würden Sie mir die Ehre erweisen, sich mir anzuschließen? Sie sind zu dünn, obwohl mich die üppige Form Ihrer Brüste an reiche Oasen und süßen Trank denken lässt.«
    Sie war schockiert und … sie war schockiert. »Sie dürfen solche Dinge nicht sagen!«
    »Nun zu Ihnen, Lady Miss Charlotte. Die meisten Frauen sind nicht so dünn. Wenn Sie schon nicht essen, dann setzen Sie sich wenigstens.«
    Unentschiedenheit war ein Luxus, den sich Charlotte in der Regel nicht leistete, aber sie konnte sich nicht dazu durchringen, Wynter zu erklären, dass ihre Brüste kein angemessenes Konversationsthema waren. Ihre oder die irgendeiner anderen Frau; obwohl sie das Gefühl nicht los wurde, dass er das wusste.
    »Bitte setzen Sie sich«, wies er sie an. »Ich kann nicht lernen, wenn Sie mich überragen.«
    Offensichtlich verband er mit ihrem Treffen doch keine amourösen Absichten, obwohl sie sich nicht erklären konnte, was er dann am Vorabend in der Gemäldegalerie von ihr gewollt haben mochte. Doch sie verstand Männer ohnehin selten. »Ich könnte einen Stuhl holen …«
    »Sie würden mich immer noch überragen. Ich habe sie hierher gebeten, weil ich müde bin, und hier kann ich allein sein. Kann eine Engländerin es sich auf einem Kissen nicht bequem machen?«
    »Nicht so ohne weiteres«, sagte sie trocken, denn sie konnte Wynter nicht erklären, welche Hindernisse drei Unterröcke für eine Frau darstellten, die sich auf dem Boden niederlassen wollte. Als sie die großen, flachen Kissen übereinander stapelte, wandte sie sich ab, um ein plötzliches, unbezähmbares Lächeln zu verbergen. In vieler Hinsicht war Wynter von der Heuchelei der Gesellschaft unberührt geblieben, und sie fragte sich, wie die weltklugen Damen und Herren auf seine Bemerkungen reagierten. Sie hätte etwas darum gegeben, Lady Scotts Gesicht zu sehen, als er sie nach ihren Wehen gefragt hatte.
    Als sie sich Wynter zuwandte, hatte sie ihren Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle.
    Er betrachtete stirnrunzelnd ihren Rocksaum, obwohl sie nicht wusste, was es da zu sehen gab. »Sie werden natürlich Ihre Schuhe ausziehen.«
    »Meine Schuhe … ?« Sie konnte sich nur schwer zurückhalten, ihn einen Barbaren zu schimpfen. »Nein, ich werde meine Schuhe nicht ausziehen!«
    »Aber mir sagen Sie ständig, was

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